Starke Frau mit Pfiff: Eine Französin schreibt wieder Geschichte
Die FIFA würdigte einen historischen Moment: „Stéphanie Frappart schreibt mehr Geschichte“, twitterte der Fußball-Weltverband am Samstagabend. Als erste Schiedsrichterin leitete die 37 Jahre alte Französin beim 2:0-Sieg der Niederlande gegen Lettland ein WM-Qualifikationsspiel der Männer. Dass ihr Auftritt nicht weiter thematisiert wurde, ist ein gutes Zeichen.
Dass sie bei einem Foul von Lettlands Karklins and Wijnaldum Gelb statt Rot gezeigt hatte, ist auch männlichen Kollegen schon passiert. Dazu scheint die Tatsache, dass eine Frau ein Männer-Spiel pfeift, künftig nicht mehr permanent als Besonderheit hervorgehoben werden zu müssen.
Der lettische Nationaltrainer Dainis Kazakevics erwähnte die Schiedsrichterin, die vier Gelbe Karten zeigte, mit keiner Silbe, in der lettischen Presse war kein Wort zu ihr zu lesen. Die niederländische Zeitung NRC Handelsblad analysierte treffend: "Obwohl das nun eigentlich nicht mehr so besonders ist. Frappart hat sich schon längst auf dem höchsten Niveau bewiesen.“
"Sie hatte das Spiel voll im Griff“, schrieb De Volkskrant nun nach der Partie in Amsterdam und lobte den Stil der Schiedsrichterin. Frappart habe „erneut eine Barriere im Fußball überwunden“.
Zuletzt hatten vermehrt Frauen Premieren-Einsätze bei Männer-Spielen gefeiert. Die Brasilianerin Edina Alves Batista war bei der Klub-WM in Katar dabei. In der CONCACAF-Zone agierte am Mittwoch die Mexikanerinnen Karen Díaz Medina als Schiriassistentin und Francia González als Vierte Offizielle beim Spiel Surinam gegen Cayman-Inseln.
Frappart hatte im Dezember beim 3:0 von Juventus gegen Dynamo Kiew als erste Frau eine Champions-League-Partie der Männer geleitet. Zudem pfiff die Unparteiische aus Herblay-sur-Seine 2019 die Partie um den Supercup zwischen Liverpool und Chelsea (7:6 nach Elferschießen).
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