St. Pölten gegen die Admira: Ein richtungsweisendes NÖ-Derby
Die Qualifikationsgruppe der Bundesliga beginnt für den SKN St. Pölten am Samstag-Nachmitta (17.00 Uhr) mit einem richtungsweisenden NÖ-Derby gegen die Admira. Mit einem Heimsieg gegen das Schlusslicht könnten die St. Pöltner ins Rennen um das Europacup-Play-off einsteigen. Bei einer Niederlage würden die Südstädter aufgrund der vor dem Finaldurchgang erfolgten Halbierung aber nach Punkten mit ihnen gleichziehen.
Beide Teams haben in den vergangenen zwölf Runden nur je einen Sieg eingefahren. Der SKN will sich in der Qualigruppe dennoch von Beginn an nach oben orientieren. "Es kann sehr schnell in beide Richtungen gehen", meinte Trainer Robert Ibertsberger. Im Vorjahr waren die St. Pöltner als Letzter in die finale Phase gestartet, schoben sich aber noch auf Rang neun (Dritter der Qualigruppe), den sie derzeit einnehmen.
"Dürfen nicht mit Angst reingehen"
"Wenn du einen positiven Start hast, kannst du einen gewissen Boost mitnehmen", sagte Ibertsberger vor dem Duell des schwächsten Heimteams der Liga mit der schwächsten Auswärtsmannschaft. Insofern misst der Coach dem Auftakt hohe Bedeutung bei. Mit dem Abstiegskampf will man sich nicht beschäftigen müssen. "Wir dürfen nicht mit Angst reingehen, das will ich gar nicht. Unser Blick muss ganz klar Richtung oben gehen."
In der Länderspielpause wurde unter anderem versucht, die Verteidigung im eigenen Strafraum zu verbessern. "Derjenige, der die wenigsten Tore zulässt, wird die meisten Punkte holen", prophezeite Ibertsberger für das untere Play-off. Sein Team habe "scharf gearbeitet", um für die entscheidenden zehn Runden gerüstet zu sein. "Es ist eine Riesenmöglichkeit, noch etwas zu erreichen, das sehr schön sein kann." Nämlich die Play-off-Spiele um einen Quali-Platz für die neue Europa Conference League.
Die Qual der Wahl
Ein guter Start wäre der erst zweite Heimsieg der Saison. Positiven Schwung gab der vor zwei Wochen durch ein spätes Tor von Kofi Schulz erkämpfte Punkt in Hartberg (3:3), mit dem der SKN auch die Steirer mit in die Qualigruppe riss. Die auswärts noch sieglose Admira erreichte vor der Ligapause ein 0:0 gegen Sturm Graz und werde laut Ibertsberger gemeinhin unterschätzt. "Sie haben gegen gute Gegner auch gute Performances gezeigt, das muss uns Warnung genug sein." Die Offensivakteure dürfe man nicht zur Entfaltung kommen lassen. "Wenn man sie zu viel lässt, kann die Admira richtig gut Fußball spielen."
Im eigenen Angriff dürfte Topscorer Alexander Schmidt nach einer "Nachdenkpause" in Hartberg in die Startformation zurückkehren. "Er hat einen leichten Hänger gehabt, war mit sich nicht so zufrieden und auf dem Platz nicht so präsent", sagte Ibertsberger über den zehnfachen Saisontorschützen. Im Training habe der 23-Jährige, der in den beiden bisherigen Saisonduellen mit der Admira vier Tore erzielt hat, aber gezeigt, dass wieder mit ihm zu rechnen sei. Dazu kehren einige Verletzte zurück. Ibertsberger: "Ich habe im Kader wieder etwas mehr die Qual der Wahl."
Die meisten Gegentore
Bei der Admira fehlen weiterhin die schon länger verletzten Maximilian Sax, Tomislav Tomic und Onurhan Babuscu sowie Lukas Rath. Die Südstädter sind in der Landeshauptstadt sieben Auftritte ungeschlagen. "Mit dem Derby gegen St. Pölten beginnt für uns die heiße Phase in der Meisterschaft", sagte Trainer Damir Buric. Rechnungen will er im Kampf um den Klassenerhalt nicht anstellen. "Die Mannschaft ist fokussiert. Wir konzentrieren uns nur auf die nächste Aufgabe."
Die Admira hat im Grunddurchgang 50 Gegentore erhalten - mehr als jedes andere Team der Liga. Buric hofft zum Auftakt der Qualigruppe auf Besserung: "Wir müssen den Matchplan umsetzen, keine Geschenke verteilen, gut verteidigen und vor dem Tor effektiv sein."
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