Sportklub ärgert Roma trotz 1:4
Die Anspannung war groß in den Katakomben der Friedhofstribüne. Alle warteten auf die Stars von der AS Roma. Der Zeugwart des Wiener Sportklubs wurde ungeduldig: "Wenn sie nicht bald kommen, wird das Spiel 3:0 für uns strafverifiziert." Sein Wunsch ging nicht in Erfüllung, der Roma-Bus bog um 17.56 Uhr in die Hernalser Alszeile ein.
Superstar Francesco Totti eilte sogleich in eine der vier Kabinen, die den Römern zur Verfügung gestellt wurden und ließ sich nicht mehr blicken. Nicht einmal für ein gemeinsames Foto mit seinem guten Freund Michael Konsel, der vor der Tür wartete. Offensichtlich fühlte sich Totti, der Sohn der Ewigen Stadt, in der antiken Kabine pudelwohl.
Kurt Jusits, Trainer des Wiener Sportklubs, motivierte seine Regionalliga-Kicker vor dem Spiel des Jahres mit den nicht ganz ernst gemeinten Worten: "Wir spielen daheim, also erwarte ich zumindest ein Unentschieden." Gesagt, getan, seine Spieler hielten in der ersten Halbzeit mit den Superstars sehenswert mit und hatten durch Kostic und Kracher vor 7112 Zuschauern zwei Top-Chancen. Diese verpasste Totti, er saß zu diesem Zeitpunkt immer noch in der Kabine und ließ sich massieren.
In der 36. Minute gelang Roma das so wichtige Auswärtstor und ging durch Gervinho mit 1:0 in Führung. Ex-Roma-Star Herbert Prohaska, von italienischen Journalisten belagert, sah nach der Pause einen tapfer kämpfenden Sportklub, aber immer noch keinen Totti. Pjanic erhöhte auf 2:0, ehe Sertan Günes an seinem 32. Geburtstag seinen großen Auftritt hatte und auf 1:2 verkürzte. Die Fans tobten und vergaßen ganz auf Totti.
Im Finish trafen Iturbe per Elfmeter und Ljajic noch zum 1:4. Da saß Totti immer noch in der Kabine. Die hatte es ihm wohl angetan.
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