Jener Peter Stöger, der am Freitag (20.25 Uhr/live ORF Sport+) als Trainer der Austria in der zweiten Runde des ÖFB-Cups zu Gast sein wird. Intensiv habe man sich mit dem unterklassigen Gegner beschäftigt. „Wir haben Videomaterial gesichtet und sie zweimal live beobachtet“, sagt Stöger. „Wir bereiten uns detailliert und so gut es geht vor. Der Cup ist der kürzeste Weg in das internationale Geschäft.“
Ans internationale Geschäft denkt man beim Sport-Club nicht. An eine mögliche Sensation gegen die Austria schon. „Uns gefällt der Slogan des ÖFB zum Cup: Glaube, Wille, Mut“, sagt Sport-Club-Trainer Robert Weinstabl. „Wir müssen den Glauben haben, eine Runde weiter zu kommen, den Willen, 90 Minuten lang alles zu geben und es uns zutrauen, gegen einen Bundesligisten zu bestehen.“ In dieser Woche wurde die Mannschaft inklusive aller Betreuer auf das Coronavirus getestet, alle Tests waren negativ.
Für den Verein ist die Partie der Höhepunkt der Corona-Saison, das Stadion ist im erlaubten Rahmen ausverkauft. 2.300 Zuschauer werden auf den ältesten Fußballplatz Österreichs kommen, wo eine Tribüne bereits abgerissen wurde, nun aber der Umbau stockt. Die anvisierte Fertigstellung einer neuen Haupttribüne im Sommer 2021 scheint mittlerweile utopisch zu sein.
Sportlich läuft es hingegen gut für den Sport-Club, Rang zwei nach sieben Runden in der Regionalliga, dazu endlich wieder eine Partie im Cup überstanden. „Wir haben die letzten Jahre schon guten Fußball gespielt“, sagt der 37-jährige Weinstabl. „Und im Sommer haben wir uns mit wichtigen Säulen verstärkt, mit echten Mentalitätsspielern.“ Der in der Meisterschaft zuletzt herausragende Tormann Florian Prögelhof ist nur einer davon.
Wegen des Geldes sei keiner dieser Spieler gekommen, versichert der Trainer. Man gehöre in der Liga sicher nicht zu den fünf Teams mit dem höchsten Budget. Ein Aufstieg in die 2. Liga ist deshalb kein Thema. Weder in dieser Saison, noch in der nächsten. Es fehle schlicht an beidem: Geld und Infrastruktur.
Peter Stöger erwartet „einen echten Cupfight mit allen Zutaten, die so ein Spiel zwischen einem Regionalligisten und einer Bundesliga-Mannschaft zu bieten hat.“ Der enge Platz, die vielen Zuschauer, eine kämpferische Note. „Dazu kommen die Emotion und der Rasen, der aufgrund des nasskalten Wetters bald schwer zu bespielen sein wird.“ Also alles, was man sich als Zuschauer nur wünschen kann.
Doch Stöger ergänzt: „Außer eine Überraschung, die brauchen wir nicht.“
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