„Die Politik kann niemals Rapid führen“

Peschek: "Die Entscheidung für Rapid war eine sehr durchdachte."
SPÖ-Gemeinderat Peschek über den schwierigen Spagat seines Lieblingsklubs.

Wie wichtig ist die Politik bei Rapid? Welche Rolle dürfen und sollen die Fans spielen? Spannende Fragen, gerade nach der Wende für Michael Krammer im Präsidentenrennen. Antworten kann einer der leidenschaftlichsten Rapid-Fans in der Wiener Politik geben: Christoph Peschek.

Der SPÖ-Gemeinderat führt anlässlich seines 30. Geburtstages morgen gegen die Admira den Ankick durch. Schon seinen zehnten Geburtstag feierte er auf der Westtribüne: „Der Mythos von Rapid ist begründet auf der Tradition des Vereins, der Leidenschaft der Fans und den sportlichen Erfolgen. Dieser außergewöhnliche Einsatz der Anhänger darf nicht vergessen werden.“

Zum Übergang vom SPÖ-Urgestein Edlinger zum ÖVP-nahen Manager Krammer meint der Gewerkschafter: „Da Rapid als ,1. Wiener Arbeiter Fußballklub‘ gegründet wurde, ist es logisch, dass ein gutes Zusammenspiel mit der Stadt Wien immer ein Thema bleibt. Aber die Politik kann niemals den Verein führen, Parteipolitik darf keine Bedeutung haben. Entscheidend ist, dass Krammer Rapid im Herzen trägt – diesen Eindruck habe ich bisher.“

Peschek, der von seiner Partei auch im Wettrennen gegen die FPÖ bei den Jungen eingesetzt wird, kommt mit Lehrlingsgruppen immer wieder ins Klub-Museum: „Im ,Rapideum‘ sieht man anhand der Lebensläufe großer Rapidler, dass sich keiner dafür genieren muss, ein Arbeiter zu sein. Und den Jungs mit Migrationshintergrund wird klar, dass auch sie Fanlieblinge wie Korkmaz oder Kavlak werden können.“

Peschek „will im Stadion niemanden bekehren“, aber hehre SPÖ-Werte wie Gleichheit erkennt er in Hütteldorf schon: „Gerade bei Rapid war es immer wurscht, wo einer herkommt. Hauptsache, man gibt alles für Rapid.“

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