SKN: Alles beim Alten mit dem Neuen

Der neue Vordenker in St. Pölten: Ranko Popovic hat beim SKN die Nachfolge von Didi Kühbauer angetreten.
In Mattersburg gibt Ranko Popovic sein Debüt auf der Trainerbank. Ändern soll sich bei St. Pölten möglichst wenig.

Trainer werden üblicherweise zu einem Verein geholt, um Probleme zu lösen. Um Krisen zu meistern. Um Erwartungen doch noch zu erfüllen.

Ranko Popovic übernimmt hingegen eine Mannschaft, die am Limit gespielt hat. Vielleicht sogar ein wenig darüber. Nach zwei Jahren im Abstiegskampf reist St. Pölten als Zweiter zum Spiel nach Mattersburg. Der SKN wäre damit ein Anwärter auf die Qualifikation zur Champions League 2019.

Der Mann hinter dem Erfolg war Didi Kühbauer. Doch der Trainer wurde aus seinem Vertrag herausgekauft und soll den Erfolg nach Hütteldorf mitnehmen. Die SKN-Spitze suchte deswegen nach einem Coach, der Kühbauers Werk weiterführen kann und will – und kam so auf Ranko Popovic.

„Ich werde sicher nicht viel ändern. Das wäre doch nicht sinnvoll“, kündigt der frühere Sturm-Verteidiger im KURIER-Gespräch vor seinem Debüt an. „Alles, was gut ist, wollen wir so beibehalten.“ Zum Beispiel die Körpersprache. „Das war schon überraschend für mich, wie gut die in jedem einzelnen Training ist“, erzählt der 51-jährige Serbe, der nach seiner höchst erfolgreichen Zeit in Graz auch den österreichischen Pass besitzt.

Als Osim-Schüler will Popovic irgendwann auch mit mehr Ballbesitz reüssieren, aber das hat Zeit. Vorher soll der Platz in den Top sechs fixiert werden – die Teilnahme am Meister-Play-off ist das neue, hochgeschraubte Saisonziel in St. Pölten.

SKN: Alles beim Alten mit dem Neuen

Herz ohne Grenzen

Christoph Riegler, der von Kühbauer vom Ersatzgoalie zum Kapitän gemacht wurde, sagt: „Die Mannschaft und der Trainer haben bereits in der ersten Trainingswoche gut zusammengefunden. Wir wollen in Mattersburg zeigen, dass wir den erfolgreichen Weg weiter fortsetzen können.“ In St. Pölten ist aufgefallen, dass Popovic zwar zuletzt in Indien, Thailand, Spanien und Japan gearbeitet hat, seine Herzlichkeit aber grenzenlos ist.

Der ehemals beinharte Verteidiger ist zu Mitarbeitern ausnahmslos freundlich, lacht viel und dürfte – auch wenn sein Deutsch nach 13 Jahren außerhalb Österreichs manchmal noch etwas holprig klingt – die Sprache der Spieler sprechen. Am Freitag rief Popovic seinen Vorgänger an, um sich auszutauschen. Noch weiter zurück in die Vergangenheit blicken will der Neue nicht: „Die schlechten Zeiten hat Didi aus den Köpfen vertrieben, und das soll auch so bleiben. Wenn ich jetzt nachfrage, was davor schiefgelaufen ist, wäre das wie ein Albtraum, der die Spieler wieder einholt.“

Wenn Linksverteidiger Haas wieder fit genug ist, wird der SKN mit der gewohnten Erfolgself einlaufen. Und wohl auf eine weitere Fünferkette treffen. „Mattersburg hat seit der Übernahme von Klaus Schmidt wieder einen klaren Spielplan“, lobt Popovic den Kollegen. „Ich erwarte ein sehr kampfbetontes, enges Spiel.“

Ranko Popovic ist neuer St.-Pölten-Trainer

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