Mergim Berisha ist in der Salzburger Mannschaft ein Sonderfall. Der 22-Jährige ist aktuell der einzige Stammspieler, der in der eigenen Akademie ausgebildet worden ist. Und er ist auch der einzige Salzburger, der gegen den heutigen Gegner Atlético Madrid schon gewonnen hat.
Berisha stand im März 2017 in jener Elf, die im Viertelfinale der UEFA Youth League die Madrilenen in der Red-Bull-Arena 2:1 besiegen konnte. Schlussendlich konnte die von Marco Rose betreute Mannschaft auch den wichtigsten Nachwuchsbewerb Europas im Finale gegen Benfica (mit dem heutigen Atlético-Star João Félix) gewinnen. Berisha war mit sieben Treffern gemeinsam mit Hannes Wolf erfolgreichster Torschütze.
Anders als sein Sturmpartner schaffte er aber nicht sofort den Sprung zu den Profis. Bei Trainer Rose, der im Sommer 2017 zum Coach der Profis aufstieg, hatte Berisha keinen leichten Stand. Dem prinzipientreuen Deutschen missfiel, dass sein Landsmann nicht als Kooperationsspieler beim FC Liefering stürmen wollte.
Berisha musste auf Wanderschaft gehen. „Es war keine einfache Zeit“, sagt er heute. Beim LASK lief es noch halbwegs (sechs Tore in zwanzig Spielen), beim deutschen Zweitligisten Magdeburg dann gar nicht mehr (kein Tor in fünf Spielen). Erst in Altach machte er sich mit 16 Toren in 34 Spielen wieder für Salzburg interessant. Im Jänner 2020 wurde er zurückgeholt.
Vorspiel
Berisha wurde 1998 in Berchtesgaden geboren, aufgewachsen ist er in Bad Reichenhall, zu Fußball spielen begonnen hat er beim FC Bischofswiesen – alles unweit der österreichischen Grenze. Mit zehn Jahren kam er ins nahe Salzburg, nachdem er bei einem Talentetag die Verantwortlichen überzeugt hatte. „Ich hatte damals viel Spaß und war sehr stolz, dass ich ausgewählt wurde“, erzählt der Stürmer, der albanische und kosovarische Wurzeln hat, aber auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.
Mittlerweile ist er nicht nur deutscher U-21-Teamspieler, sondern hat auch bei Red Bull den Durchbruch geschafft. Besonders in der Champions League läuft es. Vier Treffer hat Berisha erzielt. Eigentlich müssten es ja fünf sein, doch sein Tor beim 2:3 in Madrid wurde von der UEFA als Eigentor gewertet. Für das zweite Spiel gegen Atlético am Mittwochabend ist Berisha natürlich optimistisch. „Wir haben sehr oft gezeigt, das wir gegen so einen Gegner mithalten können. In Madrid haben Kleinigkeiten entschieden.“
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