Salzburgs nächster Titel: "Nicht so einfach, wie es ausschaut"

TIPICO BUNDESLIGA / MEISTERGRUPPE / 8. RUNDE : RED BULL SALZBURG - SK RAPID WIEN
Patson Daka schoss die Salzburger zum Heimsieg. Danach wurde gefeiert - mit einem sehr emotionalen Trainer Jesse Marsch

Red Bull Salzburg hat zwei Runden vor Schluss endgültig alles geklärt und ist zum achten Mal in Folge Meister. Die Salzburger gewannen am Mittwoch 2:0 (1:0) gegen den ersten Verfolger Rapid und können nicht mehr überholt werden.

Rapid muss damit auch noch um Platz zwei bangen. Denn sowohl der LASK als auch Sturm Graz haben nur noch je drei Punkte Rückstand. 

"Verdient Meister geworden"

Seit Wochen hat kaum noch jemand ernsthaft am neuerlichen Titel gezweifelt. Doch zur Routine werden die Meisterfeiern bei Salzburg nicht. Trainer, Spieler und Verantwortlicher jubelten auf dem Spielfeld und posierten hinter einem Transparent mit der Aufschrift "Serienmeister 2020/21". "Ich glaube, dass wir generell eine souveräne Saison gespielt haben", sagte Salzburgs Zlatko Junuzovic. "Es war nicht immer einfach und wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Wir haben die Meisterrunde sehr fokussiert und konzentriert gespielt und sind somit auch verdient Meister geworden."

Aber: "Es war nicht so einfach, wie es ausschaut, wir haben uns das alles erarbeitet. Wir haben alle Spaß in der Mannschaft, ich glaube, das sieht man auch. Wir sind froh, glücklich und die nächsten zwei Spiele gehen wir genauso an." Kapitän Andreas Ulmer sieht es ähnlich: "Es wird nie langweilig. Es ist immer viel Arbeit dahinter über das ganze Jahr gesehen."

Matchwinner Patson Daka

Zum Matchwinner für den neuen und alten Liga-Meister wurde Stürmer Patson Daka, der zweimal traf und bereits bei 26 Saisontoren hält. "Wir haben so viel individuelle Qualität und arbeiteten als Team so gut zusammen. Ich bin unglaublich dankbar und froh hier zu sein", jubelte auch er. Seine Zukunft bei den Salzburgern ist aber weiter ungewiss: "Ich bin noch nicht sicher, wir haben ja noch zwei Spiele vor uns."

Tränen der Rührung bei Marsch

Trainer Jesse Marsch wird Salzburg mit dem Maximum an nationalen Titeln am Saisonende in Richtung Schwesternklub RB Leipzig verlassen. "Für mich war entscheidend, dass die Jungs sich weiterentwickelt haben", sagte der US-Amerikaner. "Dass sie alles für den Erfolg gegeben haben. Diese Truppe hat in den zwei Jahren viel gezeigt und sogar gegen die besten Gegner auf der ganzen Welt gut gespielt." 

Emotional wie kein anderer Salzburg-Coach zuvor war Marsch auf der anschließenden Pressekonferenz. „Ich gebe immer mein Herz“, sagte der 47-Jährige mit Tränen in den Augen. „Nach diesen zwei Jahren auf Wiedersehen zu sagen, fällt unglaublich schwer, denn die Zeit war so schön.“

Beim letzten Heimspiel am 22. Mai gegen WSG Tirol wird die Trophäe überreicht. 3.000 Zuschauer werden dann dabei sein dürfen. Marsch: "Es ist sehr schön, dass wir mit Fans feiern dürfen. Wir als Menschen brauchen soziale Bindung."

Eine Gratulation kam auch von Liga-Vorstand Christian Ebenbauer: "Herzlichen Glückwunsch an den FC Red Bull Salzburg zum Meistertitel 2020/21! Wie verdient der Titel ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass die Salzburger nur nach dem ersten und nach dem 10. Spieltag nicht an der Tabellenspitze gestanden sind. Ich freue mich vor allem, dass bei der heurigen Meisterfeier im Gegensatz zur letzten Saison zumindest 3.000 Fans dabei sein können."

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