Salzburgs elfter Anlauf ins Champions-League-Glück

Im Vorjahr scheiterte Salzburg an Rijeka.
Salzburg steigt gegen Shkendija aus Mazedonien in die CL-Qualifikation ein und ist klarer Favorit.

Es ist schon kurios. Unter deutschen Trainern feierte Salzburg seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 die größten Erfolge auf europäischer Ebene. Vor vier Jahren wurde unter Roger Schmidt das Achtelfinale der Europa League erreicht, in diesem Jahr führte Marco Rose seine Mannschaft sogar bis ins Semifinale des kleineren europäischen Bewerbes.

In der Champions League lief es bei Weitem nicht so gut. Unter deutschen Trainern wurde noch nie der Einzug in die letzte Qualifikationsrunde, also ins Play-off, geschafft, während dies mit allen anderen Trainern gelungen ist (siehe Grafik), die sich mit Salzburg versuchen durften. In die Gruppenphase ist allerdings noch niemand mit Red Bull gekommen. In allen zehn Versuchen in den vergangenen 13 Jahren ist Salzburg nicht in die Gruppenphase gekommen.

Schmidt scheiterte 2012 schon in der 2. Runde an Düdelingen, im Jahr darauf war in der 3. Runde gegen Fenerbahce Endstation. In dieser erwischte es die Salzburger auch 2015 unter Peter Zeidler gegen Malmö und vor zwölf Monaten unter Rose gegen HNK Rijeka.

Salzburgs elfter Anlauf ins Champions-League-Glück

Eingespielt

In diesem Jahr stehen die Chancen durchaus gut, dass Salzburg erstmals mit einem deutschen Trainer das Play-off erreicht – und das nicht nur, weil in der 3. Qualifikationsrunde mit dem mazedonischen Meister Shkendija Tetovo der 161. des aktuellen UEFA-Klubrankings wartet.

Österreichs Meister ist eingespielt, weil der personelle Aderlass mit dem Abgang von bisher nur zwei Stammspielern (Duje Caleta-Car, Valon Berisha) überschaubar ist.

Dazu ist die Mannschaft vor dem heutigen Heimspiel gegen Shkendija (19 Uhr, live Puls 4) in Frühform. In den Testspielen gab es lauter Siege. Auch die drei bisherigen Pflichtspiele wurden mit dem Gesamtscore von 11:1 gewonnen. Der Gegentreffer fiel aus einem Elfmeter beim 3:1 gegen LASK.

Aber Marco Rose wäre nicht Marco Rose, würde er nicht warnen vor Shkendija: „Es ist ein unangenehmer Gegner, gegen den man auf der Höhe sein muss. Zudem ist es ein Spiel in der Champions League, da kommt keine Laufkundschaft daher.“

Kuriositäten

Der erste Gegner hat zwei durchaus kuriose Qualifikationsrunden hinter sich gebracht. Gegen den walisischen Meister The New Saints hätte Shkendija beinahe das Kunststück geschafft, nach einem 5:0-Heimsieg noch auszuscheiden. Im Rückspiel setzte es ein 0:4.

In der zweiten Qualifikationsrunde fiel in den beiden Spielen gegen Sheriff Tiraspol indes nur ein Treffer. Tetovo gewann in Skopje 1:0, im Rückspiel konnte der favorisierte moldawische Meister den Abwehrriegel der Mazedonier nicht knacken (0:0).

„Laufkundschaft“ ist Tetovo mit Sicherheit keine. 2016 und 2017 erreichte der Klub jeweils das Play-off der Europa League. In diesem waren Gent und Milan allerdings zu stark. Auf dem Weg dorthin wurden aber immerhin Klubs wie Neftschi Baku, Mlada Boleslav oder HJK Helsinki ausgeschaltet.

Der Schlüsselspieler von Shkendija ist für Marco Rose Besart Ibraimi. Der 31-jährige Mittelstürmer, der jahrelang ohne großen Erfolg bei kleineren Klubs in der ukrainischen Liga spielte, hat fünf der sechs Tore seines Klubs in der Champions-League-Qualifikation erzielt.

Rose hat auch in der Eliteliga schon geschafft, was seinen deutschen Vorgängern verwehrt blieb. 2017 überstand er mit Salzburg eine Runde der Champions-League-Qualifikation – gegen Hibernian aus Malta. Und es wäre keine Überraschung, würde er als erster Red-Bull-Trainer aus Deutschland ins Play-off kommen.

Wer in diesem der Gegner wäre, ist nach dem Hinspiel zwischen Roter Stern Belgrad und Spartak Trnava noch offen. Die Slowaken kamen am Dienstag in der serbischen Hauptstadt überraschend zu einem 1:1-Unentschieden.

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