Salzburg-Stümer Dabbur: „Wir haben Fehler wie Kinder gemacht“

Fussball, FC Salzburg - FK Crvena zvezda
Bei Salzburg herrscht nach dem Selbstfaller in der Champions-League-Qualifikation gegen Roter Stern die „totale Leere“.

Es war kurz vor 23 Uhr, da brachen am Mittwoch in der mit der 26.500 Zuschauer ausverkauften Red-Bull-Arena alle Dämme. Bei den Salzburger flossen nach dem elften Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation die Tränen, bei Roter Stern Belgrad wurde  über die erste Teilnahme an Champions-League-Gruppenphase gejubelt – so ausgelassen, dass es wohl ein Nachspiel bei der UEFA geben wird - für die Serben, aber auch für Salzburg wegen Versagen des Ordnerdienstes.

Denn Hunderte Fans der Belgrader stürmten nach Spielende das Feld und wollten die Salzburger Zuschauer provozieren. Doch das gelang nicht. Roter Stern droht nun eine weitere Strafe. Der Klub ist schon mehrmals vorbestraft. Das Hinspiel hatte schon vor leeren Rängen stattfinden müssen. Und auch das erste Heimspiel in der Gruppenphase wird ein Geisterspiel sein.

Bei Salzburg herrschte nach dem Selbstfaller natürlich Niedergeschlagenheit. „Das ist schwierig zu erklären. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Und dann bekommen wir in zwei Minuten zwei Tore. Die bekommt die Mannschaft normalerweise nie“, meinte Sportchef Christoph Freund im TV-Sender Sky: „Jetzt sind wir wieder die Blöden – wie so oft in den letzten Jahren. Solche  Fehler werden auf diesem Niveau bestraft. Es ist bitter, weil wir fußballerisch ganz klar besser waren. Es herrscht bei uns die totale Leere.“

Doppeltorschütze Munas Dabbur verstand ebenfalls die Fußballwelt nicht mehr: „Wir haben Fehler wie Kinder gemacht. Dafür wurden  wir bestraft. Das erste Tor hat das Spiel völlig auf den Kopf gestellt. Roter Stern hat die Tore aus dem Nichts  geschossen. Es macht keinen Sinn zu sagen, dass wir zehn Mal besser waren, auch wenn wir zehn Mal besser waren.“

Ziel Meistertitel

Der Israeli schaute aber auch in die Zukunft: „Die Saison geht weiter. Es ist nicht zu Ende, wir haben schon am Sonntag gegen die Admira ein wichtiges Spiel. Wir müssen wieder aufstehen. Unser Ziel muss sein, dass wir Meister werden, um uns auf diesem Weg fix für die Gruppenphase zu qualifizieren.“

Auch Trainer Marco Rose war der Tiefschlag anzumerken: „Es ist ein herber Schlag, es tut richtig weh. Es fühlt sich beschissen an. Die Mannschaft hat extrem viel investiert und ist nicht belohnt worden. Es ist einfach ein extremer bitterer Abend für uns. Wir müssen das verarbeiten, es geht weiter. Der Verein hat noch viel vor, wir haben noch viel vor.  Ich bin stolz, dass ich hier mit diesem Team arbeiten darf.“

Für Salzburg ist auch die Europacup-Saison noch nicht zu Ende. Nun geht es wie in den vergangenen beiden Jahren in der Gruppenphase der Europa League weiter. Die Auslosung ist am Freitag, Salzburg wird im stärksten Topf sein.
 

 

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