Salzburg-Star Keita sah rot, kam aber glimpflich davon

Salzburg und Rapid haben sich am Wochenende von Verfolger Austria abgesetzt.
Der Mittelfeldmotor wurde noch nie ausgeschlossen, gegen Ried war es allerdings wieder knapp.

Naby Keita ist der beste Mittelfeldspieler der Bundesliga. Da sind sich so ziemlich alle Experten einig. Der 21-Jährige ist aber nicht nur einer, der spielerisch glänzt, sondern auch einer, der mit überharten Attacken und Undiszipliniertheiten auffällt.

Dass der Salzburger in seinen 56 Bundesligaspielen noch nicht einmal ausgeschlossen worden ist, ist eine durchaus glückliche Fügung des Schicksals. Am Samstag hätte es im Heimspiel gegen Ried wieder einmal so weit sein können, für den gegnerischen Trainer sogar müssen.

Verärgerter Gludovatz

„Dass Naby Keita die Rote Karte bekommen muss, wissen wir zu 100 Prozent alle“, ärgerte sich Ried-Coach Paul Gludvatz über die Entscheidung von Schiedsrichter Julian Weinberger.

Was war passiert? Es war die 90. Minute, beim Spielstand von 1:1 bekam Keita in der eigenen Hälfte den Ball und wollte einen Konterangriff einleiten. Dabei wurde der Salzburger von Ried-Spieler Marcel Ziegl gehalten. Keita riss sich los und stieß seinen Gegenspieler um. Dafür bekam er wie Ziegl die Gelbe Karte.

Verständnisvoller Oscar

Auch Oscar wusste, dass sein Mittelfeldmotor einmal mehr viel Glück hatte: „Er muss sich besser unter Kontrolle haben. Aber ich war selbst Spieler und weiß, wie man in solchen Szenen manches Mal reagiert“, hatte der Spanier aber auch Verständnis für Keita.

Der 21-Jährige bewies auch gegen Ried, wie wichtig er sportlich für Salzburg ist. Das 1:0, ein platzierter Schuss aus 22 Metern mit annähernd 100 Stundenkilometern, war sein bereits zwölftes Saisontor.

Erklärbarer Rückfall

Und trotzdem: Keita ist nicht mehr so überragend wie noch im Herbst 2015. Ihm ist die Ausdauer abhanden gekommen. Das ist aber auch erklärbar: Durch seine Malariaerkrankung versäumte der Mittelfeldspieler die komplette Vorbereitung. Das ist während einer Saison nur schwer aufholbar.

Keitas erklärbarer Leistungsrückfall ist aber vielleicht gar nicht so negativ für Salzburg. Spione aus den europäischen Topligen waren in den letzten Monaten Stammgäste bei Salzburg-Spielen. Arsenal-Scout Moritz Volz, der dem 21-Jährigen beim Spiel bei Rapid auf die Beine schaute, ist nur ein Beispiel von vielen.

Klare Vertragslage

Dass ein Spieler von der Klasse Keitas nicht ewig in Salzburg spielen wird, ist auch Red Bull bewusst. Vertraglich ist die Sache klar. Erst Anfang März wurde der Vertrag vorzeitig verlängert – und das nicht nur mit der maximal möglichen Laufzeit bis 2021, sondern auch ohne Ausstiegsklauseln.

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