Salzburg in Torlaune: Die Champions League kann kommen
5:2 gegen den WAC, 6:0 in St. Pölten, 5:0 gegen die Admira, 5:1 bei WSG Tirol, 7:2 gegen Hartberg - fünf Bundesliga-Spiele in Folge hat Salzburg nun schon mindestens je fünf Tore erzielt. Das hat noch keine andere Mannschaft in der 45-jährigen Bundesliga-Geschichte geschafft.
Salzburgs Tormaschinerie, insgesamt hält der Tabellenführer nach sieben Spielen bei unglaublichen 34 Treffern, läuft also auf Hochtouren - zumindest gegen die österreichische Konkurrenz. Wie weit die im Sommer ziemlich neuformierte Mannschaft wirklich ist, wird sich aber erst in der Champions League zeigen.
Am Dienstag geht es in der Eliteliga los - und das gleich mit dem vielleicht wichtigsten Gruppenspiel überhaupt. Belgiens Meister KRC Genk gastiert in Salzburg (21 Uhr, im Liveticker auf kurier.at). Startet Österreichs Meister mit einem Sieg, dann ist in der europäischen Eliteliga vieles möglich. Verliert man zum Auftakt gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner, dann könnte es mit Platz 3 eng werden. Dieser garantiert ja ein Überwintern in der Europa League und ist erklärtes Ziel der Red-Bull-Klubführung.
"Wir sind bereit für Dienstag. Ich bin sehr stolz auf die Mentalität der Mannschaft. Vor allem, dass es die Spieler immer wieder schaffen, in Momenten, in denen mehr erforderlich ist, auch mehr zu geben", stellte Coach Jesse Marsch fest. "Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Champions League. Wir sind nie zufrieden, wir wollen immer mehr. Wir machen das Tempo, wir können jedes Tempo mitgehen. Bei uns gibt es kein Abschalten", meinte Zlatko Junuzovic, dem die Vorfreude auf seine auch persönliche Champions-League-Premiere anzumerken ist: "Es kribbelt bereits gewaltig. Der ganze Tag wird ein emotionaler Wahnsinn werden. Wir werden mit Herzblut hineingehen."
Ähnlich motiviert ist auch Innenverteidiger Andre Ramalho, neben Max Wöber und Rasmus Kristensen einer von nur drei Salzburgern mit Erfahrung im wichtigsten Klubbwerb der Welt. "Wir wollen auch in der Champions League jedes Spiel gewinnen. Das steckt in unserem Blut. Vor allem sind unser Ziel neun Punkte zuhause. Wir respektieren natürlich die Stärke der Gegner. Wir haben des öfteren bewiesen, dass wir auf diesem Niveau mithalten können. Etwa zuhause gegen Napoli oder in den Spielen gegen Leipzig", ist sich der Brasilianer sicher.
Während Salzburg eine gelungegen Generalprobe vor dem Auftakt der Champions-League-Gruppenphase hinlegte, verpatzte diese der erste Gegner. Am Freitag kassierte Belgiens Meister bei Charleroi ein 1:2, hält in der Liga nach sieben Runden bei drei Siegen, drei Niederlagen und einem Unentschieden, während Salzburg alle sieben Spiele in der österreichischen Bundesliga gewinnen konnte. "Es war nicht das beste Spiel von Genk, sie haben viel rotiert. Aber auch sie werden am Dienstag bereit sein für alles. Sie sind gut im Ballbesitz, das ist eine große Herausforderung für unser Pressingspiel", analysiert Marsch die Belgier.
Der US-Amerikaner, der anders als sein Vorgänger Marco Rose den Gegner vorort beobachten ließ, warnt vor zu großem Optimismus. "Wir müssen sehr realistisch sein und bleiben, denn es wartet ein richtig guter Gegner auf uns. Aber wenn wir alles umsetzen, haben wir Chancen gegen jeden Gegner", erklärte der ehemalige Leipziger Co-Trainer. Auch für Junuzovic ist klar: "Es muss alles zu hundert Prozent passen. Wir müssen hellwach sein, denn auf diesem Niveau kann jede Spielsituation entscheidend sein."
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