Salzburg bastelt an der Zukunft

Salzburg bastelt an der Zukunft
Ob Trainer Moniz bleibt, ist plötzlich wieder unsicher. Auch der Verbleib von Zarate und Leonardo ist fraglich.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! In Salzburg sind sich alle sicher, dass es nach der Verhinderung der Meisterfeier am Donnerstag durch den Sieg von Rapid bei Mattersburg nun am Sonntag in Wr. Neustadt so weit sein wird. "Wir brauchen noch einen Punkt, den wir sicher holen werden", meint etwa Torhüter Alexander Walke. Franz Schiemer kann der neuen Situation sogar positives abgewinnen: "Eine Feier auf dem Spielfeld ist doch sowieso schöner als eine im VIP-Club."

Ein Punkt aus den letzten beiden Partien reicht den Salzburger, um aus eigener Kraft Meister zu werden. Und es gibt nichts, was dagegen spricht, dass man diesen am Sonntag holen wird. Seit fast einem halben Jahr ist das beste Auswärtsteam der Bundesliga in fremden Stadien ungeschlagen. Dazu kommt, dass die Wr. Neustädter 2012 noch kein einziges Heimspiel gewinnen konnten.

Aber selbst, wenn es eine Sensation geben sollte, heißt das noch nicht lange, dass die Salzburger nicht auch bei einer Niederlage Meister sind. Denn Rapid muss im Parallelspiel bei den durchaus heimstarken  Kapfenbergern erst einmal gewinnen. Im Herbst ist ihnen das jedenfalls nicht gelungen.

Pläne

Salzburg wird Meister werden – zum siebenten Mal insgesamt, zum vierten Mal seit der Übernahme durch Red Bull im Jahr 2005, zum dritten Mal in den letzten vier Saisonen. Doch weiter lässt sich noch schwer in die Zukunft schauen.

Eigentlich schien klar, dass Ricardo Moniz beim Gewinn der Meisterschaft Trainer bleiben wird dürfen. Doch nach einem Statement von Dietrich Mateschitz in der Mittwoch-Ausgabe der Salzburger Nachrichten scheint dies nun doch nicht so sicher zu sein. "Ich gehöre auch nicht zu denen, die sagen, wenn er drei Spiele hintereinander verliert, gehört er weg, und ich gehöre aber auch nicht zu denen, die sagen, wenn er den Meister macht, wird der Vertrag automatisch verlängert", sagte der Red-Bull-Boss.

An der Mannschaft wird trotzdem schon kräftig herumgedoktert. Stefan Ilsanker (Mattersburg) und Christopher Dibon (Admira) stehen schon als Neuzugänge fest. Die Akademiespieler Christoph Martschinko (Linksvertediger) und Thomas Dähne (Torhüter) wurden mit Profiverträgen ausgestattet.

Enfant terrible

Aber es wird auch einige Abgänge geben. Chema Anton, Petri Pasanen und Niclas Heimann werden keine neuen Verträge bekommen. Simon Cziommer kann sich ebenfalls einen neuen Klub suchen. Und auch die unzufriedenen Gonzalo Zarate und Leonardo, der am Mittwoch einen heftigen Streit mit Moniz im Training hatte, sollen bei entsprechenden Angeboten gehen dürfen.

Das Enfant terrible aus Brasilien ist überhaupt ein Sonderfall. Erst im März war er von NAC Breda um nur 100.000 Euro fix verpflichtet worden. Damit verlängerte sich Leonardos Vertrag automatisch um ein Jahr. Eigentlich sollte der Brasilianer länger gebunden werden. Seit Monaten wird verhandelt, ohne Ergebnis. Leonardo soll mit seinem Gehalt und auch dem neuen Angebot der Salzburger überhaupt nicht zufrieden sein. "Es gibt Diskrepanzen", gibt auch sein Förderer Moniz zu.

Einer will selbst den Klub verlassen, wenn der Niederländer Trainer bleibt: Der Brasilianer Douglas ist mit seiner Rolle als Reservist unzufrieden. Sollte der Brasilianer verkauft werden, könnte sein Landsmann Gerson ein Thema werden. Der Kapfenberger wurde allerdings im Spiel am Donnerstag in Salzburg auch von Eintracht-Frankfurt-Trainer Armin Veh beobachtet.  

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