Salzburg - Austria: Qualität und Quantität

APA9546576 - 22092012 - WIEN - ÖSTERREICH: Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen FK Austria Wien und FC Salzburg am Samstag, 22. September 2012, im Generali Center in Wien. Im Bild Tomas Simkovic (Austria/l.) und Florian Klein (Salzburg) APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
Austria und Salzburg dominieren dank ihrer Luxuskader die Bundesliga.

Was ist Luxus? Eine schöne Armbanduhr mit Diamanten? Ein teures Auto mit vielen Pferdestärken unter der Motorhaube? Eine Villa auf einer Mittelmeerinsel? Oder doch ein David Mendes auf der Bank? Oder ein Roland Linz auf der Tribüne?

Es ist kein Zufall, dass das Sonntag-Spiel zwischen Salzburg und der Wiener Austria das Duell Erster gegen Zweiter der Tabelle ist. Denn beide Klubs verfügen über die besten Kader der zehn Bundesliga-Klubs, können Spieler schonen oder ihnen eine Nachdenkpause gönnen, die bei der Konkurrenz Stammkräfte wären.

"Fast immer liegen die Teams mit den besten Kadern vorne", ist sich Austria-Coach Peter Stöger sicher. Im vergangenen Frühjahr war der Austria-Kader aber nur unwesentlich anders, trotzdem wurden die Wiener in der Endabrechnung nur Vierter. "Meine Buam holen derzeit alles aus sich heraus. Davor ziehe ich den Hut. Wir dürfen schon ein bissl stolz auf uns sein", lobt Stöger seine Spieler.

Kopfweh

Die Qual der Wahl im 26-Mann-Kader der Austria ist allerdings sehr groß. "Je mehr Möglichkeiten man hat, desto mehr Ideen fallen einem ein, desto mehr denkt man nach", sagt Stöger. Zumal neben dem sportlichen Aspekt auch der menschliche eine Rolle spielt. "Einige Spieler hätten es sich auch verdient, zu spielen. Aber auf Sicht ist diese Situation für einen Trainer natürlich toll."

Aber jeder bekommt eine Chance. Spieler wie Mader, Koch oder Rogulj, die zu Saisonbeginn noch auf der Bank Platz nehmen mussten, sind mittlerweile Fixgrößen. "Das macht derzeit die Mannschaft aus", sagt Stöger, der in Salzburg zwar auf die gesperrten Rogulj und Holland sowie die Verletzten Alexander Grünwald, Mally und Harrer verzichten muss, dafür aber wieder auf Spielgestalter Jun zurückgreifen kann, dessen Zehenverletzung abgeklungen ist.

Für Stöger ist Salzburg über die Austria zu stellen, obwohl die Wiener mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung in das zweite Saisonduell gehen. "Vom Kader her sind sie noch breiter aufgestellt. Und sie haben kurzfristig in eine ohnehin schon gute Mannschaft noch einmal viel Geld investieren können."

Luxussorgen

Salzburg - Austria: Qualität und Quantität
Salzburg konnte sich im Sommer den Luxus leisten, fünf Spieler trotz laufender Verträge aus dem Kader zu eliminieren. Trotzdem stehen noch immer 31 Profis zur Verfügung. Zumindest auf dem Papier. Denn die Liste der fixen und möglichen Ausfälle für Salzburg ist eine lange und prominente.

Schiemer ist gesperrt, Hinteregger wegen Knieschmerzen genauso fraglich wie die nach Verletzungspausen noch nicht zu 100 Prozent fitten Kampl, Vorsah, Soriano, Sekagya und Hierländer. Die Langzeitverletzten Alan, Schwegler, Rodnei und Svento fehlen sowieso weiter fix.

"Natürlich sind die Voraussetzungen besser, wenn man alle Spieler dabei hat. Es fehlen schon Spieler, die absolute Topleistungen geboten haben. Aber wir können dank unseres Kaders trotzdem eine Mannschaft aufbieten, die in der Lage ist, zu gewinnen", sagt Salzburg-Trainer Roger Schmidt.

Den Schlager könnten auch die Auswechslungen entscheiden. Da hat Austria-Trainer Stöger bisher etwas glücklicher agiert als sein Salzburger Kollege, wenn man die Tore und Torvorlagen als Maßstab nimmt. Während die von Schmidt eingewechselten Spieler diese Saison erst vier Treffer erzielt und sieben vorbereitet haben, schossen die Austria-Wechselspieler schon fünf Tore und legten elf vor.

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