Rückkehr der Fans: Salzburg vor Meisterfeier und Marsch-Abschied

TIPICO BUNDESLIGA / MEISTERGRUPPE / 8. RUNDE : RED BULL SALZBURG - SK RAPID WIEN
WSG will in sportlich bedeutungslosem letztem Saisonspiel den Partycrasher geben. 3.000 Heimfans dürfen wieder ins Stadion.

Es ist wieder einmal angerichtet für die Meisterparty. Salzburgs Serien-Champions bekommen am Samstag nach dem letzten Saisonspiel gegen WSG Tirol (17.00 Uhr) den begehrten Teller überreicht - zum inzwischen achten Mal in Folge.

Mit dabei sind erstmals in diesem Jahr wieder 3.000 Heimfans, die den scheidenden Erfolgstrainer Jesse Marsch mit einem Sieg verabschieden wollen. Der 47-Jährige übernimmt ab kommender Saison die Trainerrolle bei Schwesternklub RB Leipzig. Die WSG gedenkt nur vor dem Anpfiff Spalier zu stehen.

Marsch erwartet ein Spiel der großen Emotionen. "In den letzten Tagen und Wochen war viel Emotion dabei, aber auch viel Spaß. Wir haben sehr viel erreicht, wenn man sich unsere Ziele von vor zwei Jahren anschaut. Wir spielen mit unserer Leidenschaft und Freude", sagte der US-Amerikaner, der als erneuter Doublesieger für die kommende Saison zum Schwesternclub Leipzig übersiedelt.

Andreas Ulmer freut sich auf seine elfte Meisterehrung. "Wieder zwei Titel, das ist etwas ganz besonderes", sagte der 35-jährige Routinier. Der Linksverteidiger sprach von einer konstant guten Saisonleistung des Teams. "Wie gierig wir noch waren, das war schon beeindruckend."

Ein anderer Dauerbrenner, Goalie Alexander Walke, verlängerte am Freitag seinen Vertrag noch einmal um ein Jahr, womit der 37-Jährige seine elfte Saison in Salzburg bestreiten wird.

Außenseiter Wattens siegte im April

Nur eine Niederlage haben die Salzburger in der entscheidenden Phase nach der Punkteteilung bezogen. Verantwortlich dafür ist der kommende Gegner, der am 21. April mit 3:2 am Tivoli gewann. Marsch: "Daran erinnern wir uns noch gut." Glückt die Revanche, hätte Salzburg wie 2018/19 unter Marco Rose in 32 Runden 25 Siege eingefahren.

Der Außenseiter, der in den folgenden fünf Spielen nach dem Coup nicht mehr gewinnen konnte, plant die Wiederholung des Kunststückes. "Wir werden natürlich vor dem Spiel Spalier stehen, weil es sich gehört, den österreichischen Meister zu ehren. Aber ich hoffe, dass wir dann zu Spielbeginn die Tugenden, die wir in den letzten Wochen häufig zeigen konnten, noch einmal auf den Platz bringen", sagte Trainer Thomas Silberberger.

Heimstarke Bullen

Zuhause ließ RB Salzburg gegen Wattens bisher nichts anbrennen: Die beiden bisherigen Liga-Heimspiele wurden 5:1 und 5:0 gewonnen. Marsch versuchte, die Spannung hochzuhalten, forderte: "Zuhause mit dem Meisterteller müssen wir eine gute Leistung liefern." Tore sind quasi garantiert. Salzburg traf in jedem der jüngsten 36 Liga-Heimspiele.

Silberberger, dessen Team ein Jahr nach dem sportlichen Abstieg die Saison auf Platz sechs beschließt, sprach gänzlich humorbefreit vom "sicher schwierigsten Auswärtsspiel der Saison". "Salzburg wird sich das erste Mal vor Publikum meisterlich präsentieren wollen. Da wird die stärkste Salzburger Mannschaft am Feld sein, die zur Verfügung steht."

Aufspielen wird wohl nach der abgelaufenen Doping-Sperre das Mali-Duo Sekou Koita und Mohamed Camara. "Sie haben gut trainiert und sind bereit", ließ Marsch wissen. Ihm stehe ein reduzierter Kader zur Verfügung, "weil ein paar Spieler diese Woche bei Liefering sind". Das Farmteam der Salzburger kämpft bekanntlich um den Titel in der 2. Liga.

Pranters letztes Spiel für WSG

Wattens wird ein letztes Mal von Benjamin Pranter als Kapitän aufs Feld geführt werden, der 31-Jährige trug zehn lange Jahre das Kristall-Trikot. Nicht nur wegen ihm mischte sich Wehmut in Silberbergers Vorausschau. "Es wird das letzte Spiel für lange Zeit sein, in dem wir völlig ohne Druck spielen können. Mit dem ersten Spieltag der neuen Saison sind wir dann sofort wieder in der Bringschuld. Also genießen wir den Moment."

Das gilt natürlich vor allem auch für den Meister. Nach der Tellerübergabe wird es für die Mannschaft und die Angehörigen bis 22.00 Uhr im Stadion ein kleines Essen geben. Die Fans habe man nicht vergessen, meinte Geschäftsführer Stephan Reiter: "Wir werden uns überlegen, wie wir jetzt eigentlich schon zwei Titelfeiern für unsere Fans nachholen können."

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