Ried feiert Kantersieg in der Südstadt

APA10569068 - 08122012 - MARIA ENZERSDORF - ÖSTERREICH: Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen FC Admira Wacker und SV Josko Ried am Samstag, 08. Dezember 2012, in Maria Enzersdorf. Im Bild: Patrick Wessely (m./Admira) gegen Robert Zulj (l.) und Torhüter Thomas Gebauer (beide Ried). APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Die Rieder fügen Admira eine empfindliche 0:3-Heimniederlage zu.

Admira kann gegen Ried einfach nicht mehr gewinnen. Die Südstädter kassierten am Samstag zum Auftakt der 19. Runde vor 1.650 Zuschauern eine 0:3 (0:3)-Niederlage und sind damit in der Bundesliga schon seit elf Spielen im direkten Duell sieglos. In der Liga warten die Schützlinge von Coach Dietmar Kühbauer jetzt schon seit acht Runden auf einen vollen Erfolg, zudem drohte der Vier-Punkte-Abstand auf Schlusslicht Wacker Innsbruck und den Vorletzten Wiener Neustadt geringer zu werden.

Die Oberösterreicher etablierten sich hingegen hinter den "Big Four" als Anführer des Mittelfeldes. Die Höhe des Ergebnisses spiegelte den Spielverlauf aber nicht wider. Die Rieder sorgten vor allem deshalb schon vor der Pause für die Vorentscheidung, da Admira-Goalie Andreas Leitner bei seinem Bundesliga-Debüt einen rabenschwarzen Tag erwischte, bei den Toren von Marco Meilinger nach nicht einmal einer Minute und Rene Gartler (41.) arg patzte. Dazwischen hatte Robert Zulj auf 2:0 (20.) gestellt.

Umgekrempelt

Kühbauer hatte seine Mannschaft gegenüber dem 0:3 in Mattersburg gleich an neun Positionen verändert, so kam neben dem 18-jährigen Leitner, der den gesperrten Patrick Tischler vertrat, auch Innenverteidiger Markus Lackner zu seiner Bundesliga-Premiere. Und der Beginn hätte gar nicht schlechter sein können. Nach 54 Sekunden zielte Meilinger aus spitzem Winkel aufs kurze Eck und der Ball kullerte durch die Hände von Leitner zum 0:1 ins Tor.

Das wirkte sich auf die extrem junge Truppe natürlich negativ aus, die Verunsicherung in der Defensive war groß, nahezu bei jedem Rieder Angriff spürbar. In Minute 20 verloren die Admiraner auf der Seite den Ball, Zulj ließ Stephan Palla im Strafraum aussteigen und Leitner aus schrägem Winkel keine Chance (20.). Dem noch nicht genug leistete sich Leitner, drei Minuten nach einem Lattenkopfball von Gernot Trauner (38.), neuerlich einen Fauxpas. Der Admira-Goalie ließ den Ball an der Torauslinie aus, Gartler bedankte sich für die Vorlage und traf ohne Mühe ins lange Eck (41.).

Trotz der unnötigen Fehler wäre für die Admiraner aber mehr drinnen gewesen, die eigenen Chancen wurden jedoch allesamt vergeben. Ein Schick-Volley ging daneben (11.), Ried-Goalie Thomas Gebauer wehrte Schüsse von Maximilian Sax (14., 40.) und Daniel Toth (26.) sowie einen Kopfball von Daniel Drescher (26.) ab. Zudem hatten die Hausherren Pech, dass ein unglückliches Handspiel von Emanuel Schreiner im Strafraum (5.) von Schiedsrichter Christian Dintar ungeahndet blieb.

Nach dem Seitenwechsel fehlten die großen Highlights. Bei der besten Aktion wurde ein Treffer von Gartler (80.), der einen Nacho-Schuss abfälschte, zurecht wegen Abseits aberkannt.

Entscheidung naht

Interimstrainer Gerhard Schweitzer dürfte zum letzten Mal als hauptverantwortlicher Trainer der Rieder auf der Bank gesessen sein. Ried-Manager Stefan Reiter kündigte im Sky-Interview an, am Sonntag entscheidende Gespräche mit Trainerkandidaten zu führen. Eine Präsentation könnte dann im Idealfall schon am Montag erfolgen.

FC Admira Wacker Mödling - SV Ried 0:3 (0:3)
Trenkwalder-Arena, 1.650, SR Dintar

Tore:
0:1 ( 1.) Meilinger
0:2 (20.) Zulj
0:3 (41.) Gartler

Admira: Leitner - T. Weber, Lackner, Drescher, Palla - Schick (46. Seebacher), Thürauer, D. Toth, Sax (77. R. Schicker) - Schwab - B. Sulimani (63. Schachner)

Ried: Gebauer - Schreiner, Trauner, Riegler, A. Schicker - Walch (83. Möschl), Hadzic, Nacho (90. Ibrahimovic), Meilinger - Zulj, Gartler (88. Grössinger)

Gelbe Karten: Toth, Thürauer, Sax, Schwab, Drescher, R. Schicker bzw. Walch, Hadzic, Meilinger
Die Besten: Keine bzw. Gartler, Zulj, Meilinger

Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Schlechter kann ein Spiel gar nicht beginnen, vor allem in unserer jetzigen Situation. Ich werde dem Jungen aber keinen Vorwurf machen, er ist erst 18 Jahre alt. Wir haben uns auch beim 0:2 nicht großartig verhalten. Ried hat die drei Punkte gemacht, ohne zu glänzen. Nach der Pause hat Ried die Partie kontrolliert. Ich weiß, dass wir im Abstiegskampf sind, das nächste Spiel gegen Tirol ist sehr wichtig für uns. Ich habe gewusst, es gibt schöne Zeiten und es kommen auch schlechte Zeiten."

Gerhard Schweitzer (Ried-Interimstrainer): "Sicher hat uns das schnelle 1:0 sehr geholfen, dann waren wir sehr präsent. Wir haben gewusst, wir müssen vorne unser Heil versuchen. Die Admira hat vor der Pause zwei Topchancen gehabt, da hat Gebauer gut gehalten. Nach dem 3:0 war alles entschieden, wir sind sehr kompakt gestanden und haben nichts mehr zugelassen. Der Sieg war verdient."

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