Nicht nur der Rapid-Trainer: Wie Red Bull die Bundesliga füttert

Der neue Rapid-Coach Robert Klauß ist aktuell der dritte sogenannte „Red-Bull-Trainer“ in der Bundesliga (neben Salzburgs Gerhard Struber und Thomas Sageder vom LASK). Auch Markus Schopp (Hartberg) und Peter Pacult (Klagenfurt) haben zumindest Red-Bull-Vergangenheit. Aber wie schaut es bei den Spielern aus? Wie viel Energy-Drink fließt durch die Bundesliga? Aktuell sind bei den zwölf Teams insgesamt 39 Spieler beschäftigt, die zumindest im Nachwuchs oder in der Akademie in Salzburg gekickt haben oder beim Farmteam in Liefering.
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Jahr für Jahr schaffen es die Salzburger wieder, eine Meistertruppe hinzustellen, sind dazu auch mittlerweile Stammgast in der Champions League. Obwohl sie jedes Jahr wieder die besten Spieler um viel Geld ins Ausland abgeben. Das liegt einerseits an den guten und vorausschauenden Transfers, aber auch an der Akademie und dem Farmteam FC Liefering. Aber nicht alle Spieler schaffen es in die Kampfmannschaft von Salzburg oder später ins Ausland. Davon profitiert auch die nationale Konkurrenz – und zwar fast ausnahmslos.
Nur ein Bundesligist kommt aktuell ohne Spieler mit Salzburg-Vergangenheit aus. Hauptkonkurrent Sturm hat beispielsweise fünf Ex-Salzburger im Kader, ist damit aber nicht Spitzenreiter.
Altach an der Spitze
Mit David Affengruber, Jusuf Gazibegovic, Alexander Prass und Kapitän Stefan Hierländer gehören gleich vier Spieler zum Stammpersonal von Sturm-Trainer Christian Ilzer, die die Red-Bull-Schule durchlaufen haben. Der fünfte im Bunde ist Vesel Demaku, der allerdings hauptsächlich bei den Amateuren der Grazer zum Einsatz kommt. Nur zwei Teams haben aktuell noch mehr Dosen-Power: Aufsteiger Blau-Weiß Linz (6) und Altach. Die Vorarlberger sind mit sieben Ex-Red-Bull-Akteuren Spitzenreiter in dieser Statistik.
Während der LASK, WSG Tirol (jeweils 4), Hartberg, der WAC und Austria Lustenau (jeweils 3) das breite Mittelfeld bilden, halten sich die beiden Wiener Vereine vornehm zurück. Bei Rapid kommen Patrick Greil (Jugend und Akademie bis zur U16) und Matthias Seidl (Jugend) aus dem Salzburger Nachwuchs.
Wiener Zurückhaltung
Die Austria hat ebenfalls zwei Akteure mit Red-Bull-Vergangenheit im Kader: Matteo Meisl (Jugend und Akademie bis zur U18) spielt regelmäßig, Stürmer Alexander Schmidt (Akademie und Liefering) kam bislang nur zu einigen Kurzeinsätzen.
Fehlt noch ein Verein: Austria Klagenfurt ist der einzige Bundesligist, der in dieser Saison ohne Red-Bull-Power aus Salzburg auskommt. Genau wie Trainer Peter Pacult hat aber auch Verteidiger Solomon Bonnah RB-Leipzig-Vergangenheit. Pacult trainierte RB 2011 bis 2012 für eine Saison, schaffte jedoch den angestrebten Aufstieg in die dritte Liga nicht und musste gehen. Der niederländische Nachwuchs-Teamspieler Bonnah (20) wechselte 2019 vom Ajax-Nachwuchs nach Leipzig. Dort brachte er es auf einen Kurzeinsatz in der Bundesliga, ehe er nach Kärnten übersiedelte.
Brisantes Detail am Ende: Ausgerechnet Klagenfurt, das einzige Team ohne Spieler mit Salzburger Red-Bull-Vergangenheit, trägt seine Heimspiele in einem Stadion aus, das nach einem anderen Energy-Drink benannt ist – in der „28-Black-Arena“.
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