Red Bull Salzburg im Reich der Milliardäre

Lukrativer Pokal: Der Sieg im Champions-League-Finale ist mit 19 Millionen Euro dotiert.
Mit dem Heimspiel gegen Genk startet Salzburg am Dienstag ins Abenteuer Champions League.

Lange hat es gedauert, nun ist es endlich soweit. Nach elf vergeblichen Versuchen in der Qualifikation ist Salzburg 14 Jahre nach dem Einstieg von Red Bull in der Champions League dabei.

Mit dem Heimspiel gegen KRC Genk startet Österreichs Meister am Dienstag (21 Uhr) ins Konzert der Großen. Danach warten mit Titelverteidiger Liverpool und Napoli noch zwei wesentliche prominentere Gegner in Gruppe E.

Der prestigeträchtigste Klubbewerb der Welt boomt auch in der 28. Saison. Die bemerkenswertesten Zahlen zu einem bemerkenswerten Bewerb aus Salzburger Sicht.

1,95 Milliarden Euro schüttet der Veranstalter UEFA in der Saison 2019/’20 in der Champions League unter den 32 Klubs aus. Jeder der 32 Teilnehmer erhält 15,25 Millionen Euro Startgeld. Das sind insgesamt 488 Millionen Euro und rund 25 Prozent des Gesamtbetrages.

12,188 Millionen Euro erhält Salzburg zusätzlich zum fixen Startgeld (15,25 Mio. €) aus dem sogenannten Koeffiziententopf. Dieser wird nach der Platzierung im UEFA-Zehnjahresranking berechnet, in dem Salzburg auf Platz 38 liegt. Nummer 1 in dieser Rangliste ist Real Madrid. Der Rekordsieger erhält aus diesem Topf satte 35,46 Mio. €.

2,7 Millionen Euro Siegesprämie würde Salzburg kassieren, sollte gegen Genk gewonnen werden. Mit belgischen Meistern hat Red Bull gute Erfahrungen. Erst im Februar gab es einen 4:0-Heimsieg gegen Genk-Vorgänger Club Brügge – allerdings in der Europa League. Für ein Remis würde es 900.000 Euro geben.

29.520 Dreierabos hat Salzburg für die Heimspiele in der Gruppenphase gegen Genk, Napoli und Liverpool verkauft. Bemerkenswert daran ist, dass alle Tickets schon vor der Auslosung verkauft waren.

3 Salzburger haben Champions- League-Erfahrung. Andre Ramalho kam 2015 für Leverkusen einmal zum Einsatz. Die Neuzugänge Max Wöber und Rasmus Kristensen waren vergangene Saison mit Ajax dabei. Der Wiener wurde in vier Gruppenspielen eingesetzt, der Däne brachte es nur auf einen Kurzeinsatz.

Red Bull Salzburg im Reich der Milliardäre

136 Millionen Fans folgen der Champions League auf Facebook, Twitter, YouTube und Instagram. Kein anderer Sportbewerb hat mehr Follower auf den vier großen sozialen Netzwerken. Nummer 2 ist die NBA (116 Millionen).

9 Trainer feiern ihr Champions-League-Debüt, darunter sind auch Jesse Marsch (Salzburg) und Felice Mazzu (Genk). Das größte Kontingent stellt Italien mit vier: Carlo Ancelotti (Napoli), Antonio Conte (Inter), Maurizio Sarri (Juventus) und Gian Piero Gasperini (Atalanta). Österreicher ist kein einziger dabei.

24 Spieler hat Salzburg bei der UEFA für die Gruppenphase genannt. Aus dem Kader der Profimannschaft mussten Jasper Van der Werff, Kilian Ludewig und Mohamed Camara gestrichen werden. Grund: Die Salzburger können nicht alle UEFA-Kriterien erfüllen. Denn vier der 25 Spieler, die genannt werden dürfen, müssen beim Verein ausgebildet worden sein. Nach den Abgängen von Hannes Wolf, Xaver Schlager und Stefan Lainer hat Salzburg aktuell keinen Spieler, der die Red-Bull-Akademie durchlief.

1,3 Milliarden Follower vereinen die 32 Champions-League-Teilnehmer in den vier großen sozialen Medien. Am beliebtesten ist Real Madrid mit 222 Millionen Fans. Salzburg folgen auf Instagram, YouTube, Twitter und Facebook rund 540.000 Menschen.

2,74 Milliarden Euro investierten die 32 Champions-League-Teilnehmer im Sommer 2019 in neue Spieler. Am teuersten war João Félix. Für den 19-jährigen Portugiesen bezahlte Atlético Madrid 126 Millionen Euro an Benfica. Dagegen wirken die Transferausgaben von Salzburg bescheiden: Für Wöber und Kristensen wurden rund 15 Millionen Euro bezahlt.

15 Champions-League-Starter (also fast die Hälfte) haben in diesem Sommer einen neuen Rekordtransfer getätigt. Darunter ist auch Salzburg mit der Verpflichtung von Max Wöber. Der ehemalige Rapid-Verteidiger hat etwas weniger als zehn Millionen Euro gekostet. Dazu könnten aber noch Bonuszahlungen an den FC Sevilla kommen.

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