Geld und Prestige: Was die Champions League Salzburg bringt
Sonntag, 17.51 Uhr – ein historischer Moment für Salzburg. Mit dem Abpfiff der Premier-League-Partie Tottenham gegen Everton (2:2) stand endgültig fest, dass Österreichs Meister im Herbst erstmals seit dem Einstieg von Red Bull 2005 in der Gruppenphase der Champions League spielen wird.
Weil nämlich beide CL-Finalisten, also weder Liverpool noch Tottenham, jenen Startplatz brauchen, der für den Titelverteidiger reserviert ist, "erben" diesen die Salzburger, die in der Ära Red Bull bisher elf Mal in der Qualifikation gescheitert waren.
Was bringt Salzburg die Teilnahme an der CL-Gruppenphase? Der KURIER gibt den Überblick:
- Geld
Allein die Teilnahme spült bis zu 30 Millionen Euro in die Kasse. Zu dem fixen Startgeld (zuletzt 15,25 Millionen Euro) kommt noch das Geld aus dem Koeffiziententopf, das nach einem 10-Jahres-Europacup-Ranking verteilt wird, in dem Salzburg immerhin 36. ist. Da sich viele besser klassierte Klubs nicht für die Champions League qualifizieren werden, wird man wohl zwischen 12 und 15 Millionen aus diesem Topf lukrieren können.
- Prestige
Spott und Hohn goss sich praktisch jeden August über die Salzburger, nämlich immer dann, wenn die Champions League verpasst wurde. Die Misserfolge des österreichischen Serienmeisters waren den internationalen Medien immer eine Meldung wert. Diese erspart sich der Serienmeister diesen Sommer.
- Freizeit
Seit 2006 waren die Salzburger immer in der Europacup-Qualifikation engagiert, einmal kürzer, einmal länger. Bis zu sechs Qualifikationsspiele mussten im Juli und August absolviert werden, diese fallen nun weg. Man erspart sich die anstrengenden englischen Wochen, der neue Trainer Jesse Marsch bekommt so mehr Trainingseinheiten, um sein Team nicht nur besser kennenzulernen, sondern auch aus dieser eine Einheit zu formen.
- Attraktivität
Salzburg war bis jetzt schon eine gute Adresse, besonders für junge Spieler, die bei einem Klub auf hohem Niveau Fuß fassen und sich ins Blickfeld größerer Klubs spielen wollten. Die Champions-League-Teilnahme macht Österreichs Meister nun noch attraktiver – auch für jene Spieler, über deren Abgang zuletzt immer wieder spekuliert worden ist. Vielleicht spielen ja ein Xaver Schlager oder ein Stefan Lainer gerade wegen der Champions League doch noch weiter in Salzburg.
- Herausforderung
Die Europa League wurde von den Salzburgern selbst als „Unser Bewerb“ tituliert. Doch nach acht Teilnahmen wurde es für den Europa-League-Rekordstarter Zeit, auch einmal etwas anderes zu erleben. Statt Rosenborg, Konyaspor oder Krasnodar werden im Herbst zumindest zwei der besten Teams Europas in der Red-Bull-Arena gastieren. Spiele gegen Real Madrid, Liverpool, Barcelona oder Bayern garantieren nicht nur eine volle Red-Bull-Arena, sondern bedeuten auch eine sportliche Herausforderung auf neuem Niveau.
- Planungssicherheit
Finanzielle Sorgen mussten sich die Salzburger seit dem Einstieg von Red Bull keine mehr machen. Auch wenn der Getränkekonzern sein (finanzielles) Engagement zuletzt deutlich zurückgefahren hat, lief das Werkl auch dank Millionenverkäufen wie geschmiert. Aber auch die Einnahmen aus dem Europacup sind eine wichtige Finanzierungssäule. Erstmals wissen die Salzburger schon im Mai, dass sie diese Einnahmen lukrieren werden. Dass diese dazu so hoch sind wie noch nie, erhöht die Planungssicherheit noch mehr.
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