Rapid zittert sich in die Europa-League-Gruppenphase
Der Kampf um die siebente Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League war so spannend wie erwartet. Rapid hat das Rückspiel im Play-off gegen FCSB alias Steaua Bukarest verloren – aber nur 1:2, das reicht.
Bereits vor der Partie musste der somit massiv gestärkte Trainer Goran Djuricin eine schwierige Entscheidung treffen. Boli Bolingoli hatte sich knapp vor Ende des Abschlusstrainings bei einem Zweikampf verletzt. Marvin Potzmann rückte nach links, aber wer verteidigt rechts hinten? Manuel Thurnwald ist verletzt, Stephan Auer war zuletzt unsicher.
Also packte Djuricin eine noch nie geübte Notvariante aus: der 19-jährige Innenverteidiger Mert Müldür verteidigte erstmals außen – gegen Filipe Texeira, der fast doppelt so alt ist wie der Eigenbauspieler aus Hütteldorf. Er machte seine Sache ordentlich, in Minute 65 kam Auer. Wie erwartet ersetzte Andrei Ivan den gesperrten Veton Berisha.
Auf einem Acker
Völlig unpassend zum Millionenspiel war der schlechte Rasen im neuen Stadion: Laut den FCSB-Verantwortlichen ist die mangelnde Pflege des Ackers wegen eines Streits mit der Stadt „passiert“. Rapid hatte den besseren Start und in den ersten zehn Minuten drei gefährliche Vorstöße. Doch mit dem ersten Angriff der Rumänen fiel das befürchtete frühe Gegentor. Nach einem Schwab-Ballverlust ging es schnell. Harlem Gnohere war wie in Wien im Zentrum zur Stelle (11.).
Bei der WM hätte das 1:0 nicht gezählt, bitter für Rapid: der bullige Franzose war von dem knapp im Abseits befindlichen Roman freigespielt worden, das Team von Star-Schiedsrichter Michael Oliver hat es aber nicht gesehen.
Bei den Hausherren patzte Goalie Vlad. Der Ersatz für den verletzten Balgradean ließ zuerst beinahe einen Alar-Weitschuss passieren (16.), dann nahm der 19-Jährige einen Rückpass auf. Aber der indirekte Freistoß von Thomas Murg aus 14 Metern fiel viel zu schwach aus (34.). Rapid hatte die Partie eigentlich im Griff, Ivan verfehlte im Strafraum (41.).
Rapid schafft Aufstieg trotz Niederlage
Effizienz pur
Ganz anders FCSB: Mit dem zweiten Schuss auf’s Tor stand es 2:0. Ein Kopfball von Mihai Roman wurde von Potzmann ins Eck abgefälscht. Mit der letzten Aktion der ersten Hälfte war Rapid beim Stand von 3:3 erstmals ausgeschieden. Ohne, dass Richard Strebinger irgendwie helfen hätte können.
Erst in Hälfte zwei sahen die rund 35.000 Fans vergebene Chancen ihres Teams. Zuerst setzte Gnohere einen Heber neben das Tor, dann köpfelte er in die Arme von Strebinger. Bei Rapid gab der davor unsichtbare Knasmüllner per Volley ein Lebenszeichen ab (56.). Die Top-Chance vergab Ivan mit einem zu sanften Volley.
Das 2:1 war ein Tor der kuriosen Sorte. Nach einem Schwab-Freistoß und einer Schmäh-Parade von Vlad flog der Ball durch den Strafraum. Mario Sonnleitner war zur Stelle und der Rettungsversuch von Balasa misslang (63.).
Bukarest wackelte, Alar und Murg vergaben allein vor dem Tor knapp (65.). Mit Max Hofmann für Knasmüllner schaltete Djuricin auf Defensive und eine Fünferkette (76.). Ivan hatte nach einem feinen Solo Pech – seinen Schuss wehrte Vlad an die Latte ab (83.).
In Minute 86 war der Teamgoalie gefragt: Strebinger rettete gegen Rusescu stark. In der Nachspielzeit sah noch Balasa Rot. Freitagmittag ist die Auslosung der Gruppen in Monaco.
FCSB Steaua Bukarest - Rapid 2:1 (2:0)
Tore:
1:0 (12.) Gnohere
FCSB: Vlad - Benzar, Planic, Balasa, Stan - Pintilii, Filip (85. Man) - Roman (74. Coman), Tanase (45. Rusescu), Teixeira - Gnohere
Rapid: Strebinger - Müldür (65. Auer), Barac, Sonnleitner, Potzmann - D. Ljubicic, Schwab - Murg (90. Martic), Knasmüllner (76. Hofmann), Ivan - Alar
Rote Karte: Balasa (91./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Benzar, Roman, Teixeira bzw. Potzmann, Barac, Müldür
Meinungen zum Spiel:
Goran Djuricin (Trainer): "Ich bin ziemlich fertig, auch komplett durchnässt. Es war eine sehr nervenaufreibende Partie. In der ersten Hälfte ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann. Wir haben auch zu einem sehr blöden Zeitpunkt das 0:2 bekommen. Wir haben uns in die Hose gemacht. Wir sind mit dem Ball und dem Platz nicht zurecht gekommen. In der Pause haben wir gesagt, wir ziehen die Pampers aus, weil wir so nicht Fußball spielen können. Dann haben wir mehr versucht. Die Niederlage geht in Ordnung. Es ist die schönste Niederlage meiner Karriere."
Fredy Bickel (Sport-Geschäftsführer): "Ich denke, dass unser Gegner es in der ersten Hälfte besser gemacht hat. Er hat gar nicht erst versucht, auf diesem Platz Fußball zu spielen. Es soll keine Ausrede sein, aber das war unmöglich. Ich denke es kann vor dem Fernseher gar nicht jeder sehen, aber diese unendliche Freude der Spieler jetzt: Da ist sehr viel Herz, Wille und Leidenschaft dabei."
Richard Strebinger (Tormann): "Mein Anteil ist der gleiche wie der von jedem anderen auch. Das Entscheidende heute waren die zweiten und dritten Bälle. Auf diesem Platz kann man nicht Fußball spielen. In der zweiten Hälfte haben wir überragend gekämpft und sind verdient aufgestiegen. Der Kampf der ganzen Mannschaft war unglaublich."
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Mit einer noch nie geübten Notvariante wird Rapid ins Spiel starten. Boli Bolingoli verletzte sich Mittwochabend wenige Minuten vor dem Ende des Abschlusstrainings im Zweikampf. Der Linksverteidiger fällt aus und wird nach der Rückkehr in Wien genauer untersucht werden. An seine Stelle rückt gegen FCSB Marvin Potzmann, der im Vergleich zum 3:1 im Hinspiel die Seiten wechselt.
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Rechts hinten ist die erste Alternative Manuel Thurnwald seit dem Spiel gegen den LASK (1:2) verletzt. Da Stephan Auer zuletzt unsicher wirkte, entscheidet sich Trainer Goran Djuricin für etwas Neues: Mert Müldür verteidigt rechts hinten. Der 19-jährige Eingenbauspieler kam auch am Sonntag gegen Wacker (2:1) zum Einsatz, allerdings auf seiner Stammposition als Innenverteidiger. Müldür soll mit seiner Zweikampf- und Sprintstärke die starken Flügel der Bukarester bremsen.
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In der Offensive kommt wie erwartet der Rumäne Andrei Ivan anstelle des gesperrten Veton Berisha zum Einsatz.
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So schaut die Aufstellung dementsprechend aus:
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Kurz vor dem Anpfiff noch eine Information aus Bukarest:
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1. Los geht's!
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2. Ivan holt den ersten Eckball in dieser Partie heraus. Murg kann den Ball nach Knasmüllner-Hereingabe nicht kontrollieren.
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5. Nächster Eckball nachdem Alar aus einem Fehler der Bukarest-Abwehr kein Kapital schlagen konnte. Wieder unterläuft Murg ein technischer Fehler - liegt's am Rasen?
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10. Freistoß für die Hausherren, es gibt Proteste der heimischen Spieler, eine Hand soll im Spiel gewesen sein. Der Schiedsrichter lässt zurecht weiterspielen.
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11. TOR für FCSB!
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11. Roman tankt sich auf der rechten Seite durch, flankt in die Mitte, wo Gnohere am schnellsten schaltet und Strebinger bezwingt. Da hat die Rapid-Hintermannschaft aber zu zögerlich gewirkt.
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13. Die nächste Chance für Steaua: Barac kann aber eine Flanke von links gerade noch vor dem einschussbereiten Roman klären.
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16. Deni Alar traut sich aus der Distanz, bei seiner Abwehraktion hat Vlad im Tor alles andere als sicher ausgesehen und hat Glück, dass an den Abpraller kein Rapidler herankommt.
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19. Rapid tut sich schwer, und zwar nicht nur im Spielaufbau, sondern auch mit der aggressiven Spielweise der Rumänen.
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23. Erste Gelbe Karte in dieser Partie hat sich Benzar mit einem Foul an Ivan verdient. Aus dem anschließenden Freistoß entsteht keine Gefahr für das Gehäuse von Vlad.
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26. Jetzt mal eine gute Hereingabe über die rechte Seite von Murg, Alar wird in der Mitte gesucht, allerdings nicht gefunden.
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28. So sieht es leider aus...
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30. Gute Freistoßgelegenheit für die Gastgeber auf der rechten Seite. Stan bringt den Ball gefährlich vors Tor, doch Schwab kann zur Ecke klären.
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32. Potzmann verliert zuerst den Ball, läuft seinem Gegenspieler hinterher und zieht ihn zu Boden. Dafür gibt's Gelb!
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33. Indirekter Freistoß für Rapid nach einem Rückpass! 14 Meter Torentfernung.
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35. Ganz schwache Ausführung!
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35. Aus dem Konter auf der Gegenseite entsteht ein Freistoß. Zudem holt sich Barac die Gelbe Karte ab.
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41. Plötzlich landet der Ball wenige Meter vom Tor weg bei Ivan, der zu seinem Seitfallzieher ansetzt, den Ball aber nicht trifft.
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42. Murg probiert es aus der Distanz, der Ball fliegt aber ganz weit über das Tor.
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44. Der nächste Schuss aus der Ferne kommt von Müldür, diesmal kullert der Ball ein paar Meter neben die linke Stange.
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45. Die Nachspielzeit läuft.
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45.+ 2 TOR für FCSB! Roman trifft mit dem Kopf, der Ball wird vom machtlosen Potzmann ins Tor abgefälscht. Bitter!
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45.+3 Die erste Hälfte ist vorbei. Stand jetzt ist Rapid ausgeschieden! Die Hoffnung stirbt aber zuletzt...
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46. Es geht weiter!
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47. Müldür kann Teixeira nicht anders als mit einem Zupfer stoppen und sieht dafür Gelb.
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48. Gnohere mit einer Riesenchance, plötzlich war der Franzose nach einem Stangplass vor Strebinger, doch sein Lupfer geht über die Latte.
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51. Eine Teixeira-Flanke avanciert zum Schuss, den Strebinger allerdings locker fangen kann.
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52. Nach einem Freistoß von der rechten Seite kommt der gefährlichere Gnohere wieder zum Abschluss, sein Kofpball landet zum Glück direkt in den Armen von Strebinger.
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56. Knasmüllner schließt nach einem Vorstoß durch die Mitte aus gut 20 Metern ab, doch der Ball fliegt in die Arme von Vlad.
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58. Endlich eine gelungene Offensivaktion, doch Ivan kommt an einen Stanglpass von Alar knapp nicht heran.
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59. Auf der Gegenseite trifft Rusescu beinahe mit dem Kopf.
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61. Gnohere verliert diesmal ein Laufduell mit Mateo Barac, da wär's aber brenzlig geworden.
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62. Foul an Knasmüllner, es gibt einen Freistoß aus 30 Metern Torentfernung.
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63. TOR für RAPID!!!! Balasa trifft ins eigene Tor. Schwab hatte den Freistoß getreten, Vlad unnötig abprallen lassen. Sonnleitner kommt an den Ball, Balasa lenkt ihn ins eigene Netz.
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66. Riesenchance für Murg und Alar, der Letztere passt anstatt selber abzuschließen. Murg schafft es nicht, den Ball mit der Fußspitze im Tor unterzubringen.
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69. Jetzt rennt die Zeit für die Wiener. Bei den Rumänen scheint der Anschlusstreffer mental Spuren hinterlassen zu haben.
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74. Coman kommt in die Partie für Roman. Bereits im Hinspiel wusste der 20-Jährige zu gefallen.
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76. Nun wechselt Rapid zum zweiten Mal: Knasmüllner verlässt das Spielfeld, Hofmann ist neu in der Partie.
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77. Brenzlig wird's nun nach einem Eckball, nachdem Ljubicic den Ball nicht klären kann. Am Ende hat Strebinger aber den Ball.
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81. Das große Zittern hat längst begonnen.
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83. Ivan trifft nach einem schönen Solo die Latte! Irgendwie hat Vlad den Ball mit einem Reflex noch an die Latte befördern können.
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