Rapid vs. Salzburg: Ein Hit mit einer klaren Favoritenrolle
Kein Ostersonntag vergeht, ohne dass an jenen im Jahr 2008 erinnert wird. Was damals in der Red-Bull-Arena passiert war, war auch außergewöhnlich. Salzburg wurde von Rapid vorgeführt. Mit dem 7:0 legten die Wiener den Grundstein für den 32. Meistertitel.
13 Jahre sind seitdem vergangen, Rapid wartet noch immer auf die 33. Meisterschaft. Nur zwischen 1968 und 1982 war die Durststrecke noch länger. Aktuell ist Serienmeister Salzburg zumindest in Sichtweite. Was spricht vor dem heutigen Duell, das acht Tage nach Ostersonntag und dieses Mal in Wien stattfindet, für Außenseiter Rapid, was für Favorit Salzburg?
Für Rapid spricht ...
... das Selbstvertrauen: Die Rapidler trauen sich zu, Salzburg zu schlagen. Nach dem 8:1 beim WAC noch mehr. Das war nicht immer so. Vor der Cup-Pleite im Dezember (2:6) gab es etwa das Doppel-K.-o. gegen Molde und die WSG Tirol (0:3) – ohne breite Brust geht gegen die Bullen nichts.
... die Formkurve: Rapid funktioniert als Kollektiv. Aber einige Spieler sind doch wichtiger als ihre Nebenmänner. Und genau diese sind gerade blendend in Form: Fountas, Kara, Ullmann, Stojkovic, Hofmann und Strebinger.
Für Salzburg spricht ...
... die Ausgangslage: 2008 konnte Rapid mit dem 7:0 Salzburg von Platz 1 verdrängen. Das ist in diesem Jahr anders, weil der Vorsprung des Meisters aktuell vier Punkte beträgt. Rapid kann mit einem Sieg die Meisterschaft also nur spannend machen, Salzburg mit einem Erfolg hingegen für eine Vorentscheidung sorgen.
... die Erfolgsserie: Rapid war einmal ein Angstgegner der Salzburger, gegen den regelmäßig verloren wurde. Das ist nicht mehr so. Neun Spiele in Serie und seit mehr als zwei Jahren gab es gegen die Hütteldorfer keine Niederlage. Dazu wurden im Jahr 2021 zehn von elf Bundesliga-Spielen gewonnen. Ein weiterer Sieg wäre Rekord.
... die Stammelf: Salzburg hat diese Saison schon vier Liga-Spiele verloren, drei davon mit einer B-Elf in einer Europacup-Woche. Mit dem Rotieren ist es aber nun vorbei. Trainer Marsch hat schon vor dem Start der Meistergruppe erklärt, dass jetzt „nicht die Zeit für Entwicklung“ ist. Der Fokus liegt klar auf der Titelverteidigung.
... Patson Daka: Der Stürmer aus Sambia ist momentan in Überform. Der Führende der Torschützenliste (23 Treffer) traf zuletzt in sieben Bundesliga-Spielen in Folge. Trifft er auch gegen Rapid, wäre das ein Vereinsrekord.
... die Motivation: Rapid ist ein rotes Tuch für Salzburg. Die Sticheleien der Ex-Präsidenten Edlinger und Krammer sind noch nicht vergessen. „Unsere Jungs sind ganz bereit für einen großen Krieg“, wurde auch Marsch ungewohnt martialisch.
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