Warum der heutige Derby-Kracher für Austria und Rapid so wichtig ist

Rapid und Austria stehen unter Siegzwang.
Die Austria und Rapid haben ihren zwischenzeitlichen sportlichen Höhenflug beendet und müssen derzeit bodenständigere Ziele verfolgen. Das 340. Wiener Derby am Sonntag (17 Uhr/live auf Sky Sport Austria) ist daher ein Duell zweier angeschlagener Teams, die allerdings mit einem Sieg Selbstvertrauen tanken und sich dem angestrebten Ziel Europacup annähern würden.
Der LASK liegt weit entfernt auf Platz drei, damit können weder Rapid noch die Austria eine europäische Gruppenphase direkt erreichen. Es geht also beim Wiener Derby rein um Schadensbegrenzung und das Erreichen der Minimalziele.
Wie die 5 Tickets für die Bundesliga verteilt werden
Der Meister ist für die Champions League qualifiziert. Der Vize startet in der Quali zur Champions League. Der Dritte bekommt das Cupsieger-Ticket (da Sturm nicht mehr aus den Top 3 fallen wird), beginnt im Play-off zur Europa League und hat zumindest die Conference League fix. Der Vierte startet in der 3. Qualirunde zur Conference League. Der Fünfte spielt mit Hin- und Rückspiel gegen den Sieger aus 7. gegen 8. ums letzte Europacup-Ticket, bereits im Juli geht es in der 2. Quali-Runde zur Conference League weiter.
Platz vier würde immerhin noch einen Start in der dritten Quali-Runde zur Conference League bringen. Beide Wiener Klubs wären im ersten Europacup-Duell Anfang August gesetzt.
Für das danach folgende Play-off könnte Rapid bei günstigem Verlauf gerade noch eine Setzung erwischen, die Austria wäre in der Entscheidungsrunde allerdings sicher nicht gesetzt. "Der vierte Platz ist das klare Ziel der Mannschaft. Uns allen ist die besondere Bedeutung bewusst", betont Rapid-Trainer Zoran Barisic.
Wie groß der Unterschied zu Platz fünf ist, haben die Hütteldorfer im vergangenen Sommer selbst erlebt. Zuerst muss die Pflicht erledigt werden – also ein Erfolg in Hin- und Rückspiel gegen den Sieger aus dem Qualigruppen-Duell Siebenter vs. Achter (2022 traf Rapid auf die WSG).
Weniger Urlaub
Das bedeutet durch die Extra-Spiele im Juni eine Woche weniger Urlaub – und einen europäischen Frühstart. Bereits im Juli spielte Rapid gegen Gdansk, dann gegen Baku, um im Play-off gegen Vaduz erst recht auszuscheiden. Außer Reisestrapazen und Mühen blieb den Grünen am Ende nur noch der Spott für die Blamage gegen die Liechtensteiner.
Rechenspiele
Auch die Austrianer sind des Kopfrechnens mächtig, wissen somit, dass sie nach einem Sieg über Rapid mit einem Punkt Vorsprung auf Platz vier liegen würden.

Austria-Coach Michael Wimmer.
Trainer Michael Wimmer erwartet sich von seiner Mannschaft einen besseren Start als zuletzt gegen Sturm, als man in Hälfte eins lediglich körperlich anwesend war. "Wir verlangen von den Spielern Mut und Konsequenz. Wir erwarten 90 Minuten Power, 90 Minuten griffig sein, 90 Minuten Bock haben, alles zu investieren." Als gutes Omen gilt bei den Violetten das Heimderby, das man nicht nur 2:0 gewinnen konnte, sondern auch von Beginn an durch Aggressivität überzeugen konnte.
Aber, Achtung: Es kann für den Derby-Verlierer noch ganz schlimm kommen. Klagenfurt ist seit Beginn der Meistergruppe Sechster, doch Trainer-Routinier Pacult lauert auf den Sprung vor und ein Europacup-Ticket. In der letzten Runde erwarten die Kärntner Rapid.
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