Alle schuldig, einer raus - es liegt bei Rapid nicht nur an Stöger

Ex-Trainer Stöger (r.) und Sportchef Katzer
Ex-Trainer Peter Stöger musste als Letztverantwortlicher für die erschreckenden Rapid-Darbietungen gehen. Doch die Schuld verteilt sich auf viele Schultern.
Alexander Huber

Alexander Huber

„Alle schuldig, alle raus“. Das war vor zwölf Jahren der Slogan bei einem Protestmarsch der Rapid-Fans.

Viele Krisen später gibt es in Hütteldorf wieder einen, der raus ist: Peter Stöger.

Neben dem Chefcoach gibt es aber viele Schuldige am rasanten Fall nach dem Rekordstart.

Dazu gehört auch Markus Katzer.

Der Sportchef hat seinen Wunschkandidaten Stöger im Präsidium durchgesetzt, obwohl Didi Kühbauer zurückwollte, im Verein auch Unterstützung gefunden hätte und jetzt beim LASK zeigt, was im Fußball alles möglich ist: Sechs Siege in Folge, am Sonntag kommt Rapid ... 

Kein Burgstaller-Nachfolger 

Schwere Fehler sind auch bei der Kaderplanung passiert. Während Guido Burgstaller mit einer schweren Kopfverletzung ausfiel, war monatelang offensichtlich, wie sehr der Mannschaft ein erfahrener Leader fehlt. Kaum war Burgstaller wieder halbwegs fit, ging es bergauf und der Europacup konnte in letzter Minute gerettet werden. 

Als Reaktion sollte Marko Arnautovic kommen. Das ging nach langem Hin und Her bekanntlich schief.

Also wurde Janis Antiste geholt. Ein junger Franzose, der alles sein kann, nur kein Führungsspieler.

Transfer-Plus noch nicht genutzt 

Katzer hat mit geschickten Transfers Millionen gescheffelt, beim strategischen Einsatz der neu geschaffenen Mitteln sollte die Lernkurve nun aber schnell nach oben gehen. Sonst wird der teuerste Kader der Vereinsgeschichte zu einem schweren Rucksack.

Die Spieler sind natürlich nicht von Schuld freizusprechen.

Auch wenn es schwer fällt, an die Leistungsgrenze zu kommen, wenn das große Trainerteam weder menschlich zusammenpasst, noch bei der Spielidee und auch nicht bei der täglichen Umsetzung

Die erste Konsequenz? Alle schuldig, einer raus.

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