Neuer Rapid-Trainer: Mit welchen Ideen Thorup im Hearing überzeugte

Johannes Hoff Thorup applaudiert
Johannes Thorup ist der neue Rapid-Trainer. Neben der Spielidee überzeugte der Däne auch mit neuen Zugängen. Probleme im Kader bleiben.

Der genaue Wortlaut des Vertrags war die letzte Hürde für das Engagement von Johannes Hoff Thorup als Chefcoach bei Rapid. Am Dienstag wurden entsprechende Details zwischen den Juristen abgeklärt - um 18.45 Uhr gab es die Bestätigung des Engagements.

Vorerst bis Sommer 2027, der Vertrag beinhaltet aber auch eine Option zur Verlängerung.

Bei der Zusammenstellung des Trainerteams hat Thorup freie Hand erhalten: Er kann auf mit Rapid und der Liga bereits vertraute Assistenten zurückgreifen, muss das aber nicht.

Die endgültige Entscheidung für das Team ist für die kommenden Tage angekündigt.

Neue Zugänge

Neben der Spielphilosophie und dem zum Kader passenden offensiven Ansatz konnte Thorup bei den Hearings zwei weitere Details einbringen, die für Pluspunkte bei den Verantwortlichen sorgten.

1. Thorup hat lange in der sehr international aufgebauten Akademie von Nordsjaelland gearbeitet. Besonders bei Talenten, die direkt aus anderen Kulturkreisen gekommen sind, ist dem Dänen aufgefallen, wie wichtig es ist, viel Zeit in den Vertrauensaufbau zu investieren.

Passend dazu gibt es in Hütteldorf eine größer werdende Gruppe, die wenig am Mannschaftsleben teilnimmt. Aufgefallen ist die heikle Entwicklung besonders nach dem Abgang von Mamadou Sangare: Der bei Lens groß aufspielende Malier war ein stets fröhlicher, gut Deutsch sprechender „Verbindungsmann“.

Thorup ist für dieses Thema sensibilisiert.

2. Auch dem 36-Jährigen ist aufgefallen, dass die heutige Spielergeneration Probleme hat, die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum hochzuhalten. Deswegen setzt der Coach bei seinen Botschaften auf Visualisierungen: Videos von besonders guten Szenen, wichtigen Details oder folgenreichen Fehlern werden nicht nur bei der Spielerbesprechung, sondern auf großen Bildschirmen immer wieder „nebenbei“ gezeigt.

FILE PHOTO: Championship - Norwich City v Middlesbrough

Zwei Kader-Probleme

Es wäre aber nicht Rapid, müsste der Neue nicht auch mit altbekannten Problemen kämpfen. Rückblick: Peter Stöger war besonders wichtig, dass der Einserstürmer und die Sechserposition mit viel Qualität besetzt werden.

Tatsächlich enttäuschte Arnautovic-„Ersatz“ Antiste von Monat zu Monat mehr. Der Leihvertrag des Franzosen soll aufgelöst werden.

Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde auch an Michael Gregoritsch gedacht. Laut KURIER-Informationen hat Rapid aber keine Chance, den ÖFB-Teamstürmer von Bröndby auszuleihen.

Wann kommt Ndzie zurück? 

Der teure Sechser Ndzie kam sehr spät und nicht voll fit. Aktuell ist der 22-Jährige beim Afrika-Cup. Bei den ersten beiden Spielen gab es keine Einsätze.

Da Kamerun ins Achtelfinale aufsteigt, wird Ndzie noch länger in Marokko weilen. Sollte danach ein Urlaub folgen, würde es auch mit dem Trainingslager (ab 10. Jänner) knapp werden.

Die beiden Schlüsselpositionen Mittelstürmer und Sechser werden also auch den Stöger-Nachfolger vor Herausforderungen stellen, die Thorup und Sportchef Markus Katzer rasch gemeinsam in Angriff nehmen werden.

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