Wieder war die Hoffnung groß. Wieder kündigte Ferdinand Feldhofer nach einwöchiger Vorbereitung einen Spielplan an, der zum Erfolg führen soll. Wieder musste der Rapid-Trainer danach erklären, warum es doch nicht funktioniert.
Das 1:2 gegen die Austria war die vierte Pflichtspielniederlage in Heimspielen in Folge – ein außergewöhnlicher Tiefpunkt.
Dass die Taktik nicht gepasst hat, war in der ersten Hälfte eindeutig. Währenddessen ging es auch auf der VIP-Tribüne um die richtige Taktik. Die wesentlichen Protagonisten im sich hinziehenden Machtkampf waren in den diversen Logen vor Ort.
Immerhin reden die Herren miteinander.
Wahlkomitee tagt
Eine Einigung ist aber nicht in Sicht. Ein offener Wahlkampf – Schmutzwäsche, derzeit noch nicht öffentlich gewaschen, inklusive – wird wahrscheinlicher. Das Wahlkomitee setzt weiter auf Verschwiegenheit und plant noch eine Gesprächsrunde.
Laut KURIER-Recherchen hat sich ein entscheidender Faktor verändert.
Sie betrifft Alexander Wrabetz, den Präsidentschaftskandidaten der Favoritenliste um Steffen Hofmann und Michael Tojner. Wrabetz gilt als Mann, der ungewöhnliche Allianzen bilden kann. Die Lust auf einen harten Wahlkampf schien beim 62-Jährigen aber überschaubar.
Das hat sich nach den kontrovers verlaufenen Hearings verändert. Das Kuratoriumsmitglied lernte Rapid hinter den Kulissen kennen und entwickelte jenen Ehrgeiz, der zu drei gewonnenen Wahlen zum ORF-General führte.
Wrabetz ist weiter für Gespräche über eine Listenfusion offen, würde Hofmann aber in einer Kampfabstimmung als Nr. 1 zur Verfügung stehen.
„Wenn die Konkurrenten gedacht haben, Wrabetz würde bei Gegenwind zurückziehen, haben sie ihn falsch eingeschätzt“, sagt ein Mitstreiter.
Das Präsidiumsmitglied Stefan Singer versucht derweil einen Spagat. Einerseits will sich der Präsidentschaftskandidat von den im Hintergrund mitmischenden Vorgängern Krammer und Bruckner emanzipieren und im sportlichen Bereich einiges ändern, andererseits wird vor zu großen Risiken bei einem kompletten Umbruch im Verein gewarnt.
Besonders die Rolle von Tojner und dessen anstehendes Gerichtsverfahren wird dabei thematisiert.
Noch ist von beiden Seiten zu hören, dass es eine Gesprächsbasis in der Hütteldorfer Version von „House of Cards“ gibt.
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