Auf der Suche nach raschen Antworten: Ohne Vorbereitung ins Rapid-Tief

Fassungslos: Die Rapidler waren beim 1:4 in Posen überfordert, am Sonntag wartet die Partie in Salzburg.
Markus Katzer will keine Ausflüchte suchen. „Auf solche Situationen will man sich vorbereiten, man kann es aber dann doch nicht“, meint der Rapid-Sportchef über den brutalen und rasanten Absturz nach dem Höhenflug zum Saisonstart.
Auf die Derby-Pleite folgte die hilflose Darbietung in Posen mit dem 1:4 zum Start der Conference League. Folgt noch vor der Länderspielpause der Tiefpunkt in Salzburg, wo die Rapidler seit 2015 auf einen Sieg warten?
"Nehmen Situation sehr ernst"
Katzer versucht einen verbalen Spagat: „Insgesamt stehen wir sportlich sehr gut da, aber wir nehmen die Situation mit diesen Ergebnissen und den letzten Leistungen sehr ernst.“

Komplette Zustimmung gibt es zur betont „nüchternen Aufarbeitung“ der Abfuhr gegen Polens Meister von Trainer Peter Stöger.
„Wir müssen Ruhe bewahren“, fordert auch Katzer.
Stöger hatte noch in Posen analysiert, „dass Lech im technischen Spiel eine Klasse besser war“. Der 59-Jährige ist aber erfahren genug, um zu wissen, was so eine Aussage nach den höchsten Transferausgaben der Vereinsgeschichte im nervösen Hütteldorfer Umfeld auslösen kann. Der Wiener erklärt: „Auch wenn es manche nicht verstehen können: Mit diesen Fehlern von uns war Posen dann eine Nummer zu groß.“

Keine Schuldzuweisungen an Hedl
Große Schuldzuweisungen – etwa an Niki Hedl, der am 0:2-Rückstand großen Anteil hatte und (erst) dann stark parierte – gibt es nicht.
Nicht mehr kompakt
Katzer weiß: „Viele Dinge sind zuletzt im Spiel gegen wie mit dem Ball passiert.“ Große Veränderungen sind im Abschlusstraining vor der Reise nach Salzburg nicht einzustudieren, aber die Rückkehr zu mehr Kompaktheit ist die oberste Aufgabe.
„Wir waren nicht bereit, nicht auf dem Platz“, analysierte Abwehrchef Nenad Cvetkovic und klingt kurioserweise wie Thomas Letsch, der als Trainer des kommenden Gegners nach dem 0:2 in Lyon dasselbe Problem bei Salzburg konstatierte.

Aus für Duo Dahl - Antiste
Das knapp vor Saisonbeginn verpflichtete Duo Dahl – Antiste, das im Sommer die überraschten Gegner noch vor Probleme stellen konnte, wird auch im Schlager fehlen. Dahl hat sich nach einer frühen Rückkehr ins Training gröber verletzt – das soll bei Antiste unbedingt vermieden werden.
Grundsätzliche Zweifel am umgebauten Kader will Stöger aber nicht aufkommen lassen: „Wenn wir alles abrufen, haben wir viel Qualität. Der Kader ist sehr spannend und gut zusammengestellt.“ Aber in weiten Teilen auch unerfahren.
„Viele Junge durchleben jetzt gerade die größte Herausforderung ihrer bisherigen Karriere.“
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