Debakel in Posen: Rapid startet enttäuschend in die Conference League

Dieses Handspiel führte zu einem Elfmeter
Die Ligaphase begann für Rapid mit einem Debakel in Posen. Hedl patzte früh, die Vorderleute zogen vielfach nach. Am Ende siegt Lech völlig verdient mit 4:1.

Auf die Derby-Pleite folgt ein Debakel zum Start der Ligaphase: Rapid macht in Posen ganz schlechte Figur und verliert gegen Polens Meister in der Conference League verdient mit 1:4 (0:3).

In einer ersten Reaktion blieb Trainer Peter Stöger bewusst unaufgeregt und nannte „zwei Hauptursachen“ für die Abfuhr seiner Rapidler: Die Maßnahmen gegen die starke Offensive von Lech „haben nicht gegriffen und zusätzlich haben wir es ihnen bei den Toren viel zu leicht gemacht“. Sprich: Mit schweren Fehlern eingeleitet. 

Drei Neue hätten Rapid nach dem Derby-Bauchfleck wieder auf den Weg bringen sollen:  Gulliksen, Grgic  und Ahoussou. Lech-Trainer Frederiksen setzte  auf das, wofür der Däne bekannt ist: eine angriffige Aufstellung mit fünf gelernten Offensivkräften und Talenteförderung mit zwei Teenagern. Begrüßt wurde Polens Meister von den bekannt fanatischen Anhängern, aufgeteilt auf zwei Ränge hinter dem Tor im EM-Stadion: oben alle in Blau, unten  in Weiß.

Mbuyi traf aus Abseits 

Die Grünen spielten in Rot und jubelten nach nur 35 Sekunden. Mbuyi hatte  getroffen, doch der Stürmer war zu Beginn des Sprints im Abseits. Nur da ging der Plan auf, mit Tempo hinter Posens letzte Defensivlinie zu kommen.

Es sollte in Hälfte eins durch Wurmbrand nur noch eine Chance  geben (25.).

Ansonsten spielte stets Posen: Für neutrale Beobachter war es eine Freude, wie die Hausherren in freie Räume sprinteten und kombinierten. Nach dem 0:1 konnte über Niki Hedl diskutiert werden. Der Goalie hatte eine Flanke weggeboxt, aber nur bis zum Strafraumende. Dort stoppte Luis Palma die Kugel und vollendete perfekt (13.).

Offensichtlich verunsichert ließ Hedl einen harmlosen Schuss aus, Mikael Ishak staubte nach diesem fürchterlichen Fehler ab (21.).

Mit einer starken Parade wäre der Wiener nach 30 Minuten doch im Spiel gewesen. Der VAR erkannte, warum der Schuss so unangenehm abgefälscht war: Es war Ahoussous Arm – Elfmeter. Hedl konnte auch vom Punkt gegen Ishak parieren (34.).

Einladungen für Posen 

Nach einem Amane-Fehler traf Ishak die Stange (35.). Auch bei Standards schliefen die Gäste – Hedl konnte  sich gegen Milic auszeichnen (40.). Ein  weiterer Fehlpass des inferioren Amane führte  zum 0:3. Nach einem Doppelpass traf Taofeek Ismaheel genau ins Eck (45.+2). „Wir wollen Rapid sehen“, schrien die 1.000 mitgereisten Fans unter den insgesamt 24.779 Zuschauern zur Verabschiedung in die Kabine.

Nach der Pause  war es ein Spiel beinahe auf Augenhöhe. Hedl hielt gegen Jagiello, ehe  Rapid zumindest Effizienz bewies: Nach Horn-Flanke verwertete Andrija Radulovic per Volley zum 3:1 (64.).

Sollte das klar bessere Team doch  ins Straucheln kommen? Nein, weil Posen auch kontern kann. Über 70 Meter liefen die Rapidler nur hinterher. Joker Leo Bengtsson traf ins Eck  (77.).

Nach einem Hedl-Patzer trifft Ishak zum 2:0

Nach einem Hedl-Patzer trifft Ishak zum 2:0

Vom Hoch ins Tief

 Vor dem finalen 1:5 rettete die Latte (93.).  So wird der Europacup für Rapid bereits im Herbst zu Ende gehen. Stöger betont, dass er stets vor zu euphorischen Einschätzungen warnte, aber sein Urteil stellt einiges infrage: „Posen war im technischen Spiel eine Klasse besser als wir.“

Noch früher als in der Vorsaison wirkt der erfolgreiche Saisonstart wie weit aus der Vergangenheit. Es wird für Rapid nicht leichter: Am Sonntag geht es in Salzburg weiter. Nach der Länderspielpause steht gegen die Fiorentina das erste Heimspiel in der Ligaphase an.

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