Debakel in Posen: Rapid startet enttäuschend in die Conference League

Dieses Handspiel führte zu einem Elfmeter
Die Ligaphase begann für Rapid mit einer kalten Dusche. Polens Meister Lech Posen besiegte Österreichs Tabellenführer 4:1. Radulovic erzielte für die überforderten Wiener das einzige Tor.

Auf die Derby-Pleite folgt ein Debakel zum Start der Ligaphase: Rapid macht in Posen ganz schlechte Figur und verliert gegen Polens Meister in der Conference League verdient mit 1:4 (0:3).

Drei Neue hätten Rapid nach dem Derby-Bauchfleck wieder auf den Weg bringen sollen: Tobias Gulliksen (anstelle des angeschlagenen Antiste), Mentalitätsspieler Lukas Grgic (statt Ndzie) und Edelreservist Ange Ahoussou in der Abwehr statt Raux-Yao. 

Lech-Trainer Frederiksen setzte bei der Auswahl aus seinem großen Kader auf das, wofür der Däne bekannt ist: eine angriffige Aufstellung mit fünf gelernten Offensivkräften und Talenteförderung mit zwei Teenagern in der Startelf von Posen.

Fanatische Posen-Fans machten Stimmung

Begrüßt wurde Polens Meister von den bekannt fanatischen Lech-Anhängern, aufgeteilt auf zwei Ränge hinter dem Tor im EM-Stadion von 2012: oben alle in blau, unten alle in Weiß.

Mbuyi traf aus Abseits 

Die Grünen spielten in Rot und jubelten nach nur 35 Sekunden. Claudy Mbuyi hatte nach einem starken Antritt getroffen, doch der Stürmer war zu Beginn der Aktion im Abseits. Es sollte in Hälfte eins durch Niki Wurmbrand nur noch eine Chance für Rapid geben (25.).

Ansonsten spielte nur Posen, mit Betonung auf spielen: Für neutrale Beobachter war es eine Freude, wie die Hausherren in freie Räume sprinteten und kombinierten.

Nach dem 0:1 konnte über Niki Hedl diskutiert werden. Der Goalie hatte eine Flanke weggeboxt, aber nur bis zum Ende des Strafraums. Dort stoppte Luis Palma die Kugel und vollendete perfekt ins Eck (13.).

Offensichtlich verunsichert ließ Hedl einen harmlosen Schuss aus, Mikael Ishak staubte ab (21.).

Mit einer starken Parade wäre der Wiener verspätet, aber nach 30 Minuten doch im Spiel gewesen. Der VAR erkannte, warum der Schuss so unangenehm abgefälscht war: Es war Ahoussous Arm – Elfmeter. Hedl konnte auch vom Punkt gegen Ishak parieren (34.).

Einladungen für Posen 

Nach einem Amane-Fehler traf Ishak die Stange (35.). Auch bei Standards schliefen die Gäste – Hedl konnte  sich gegen Milic auszeichnen (40.). Ein  weiterer Fehlpass des inferioren Amane führte Sekunden vor der Pause zum 0:3. Nach einem Doppelpass traf Taofeek Ismaheel genau ins Eck. „Wir wollen Rapid sehen“, schrien die 1.000 mitgereisten Fans unter den insgesamt 24.779 Zuschauern zur Verabschiedung in die Kabine.

Nach einem Hedl-Patzer trifft Ishak zum 2:0

Nach einem Hedl-Patzer trifft Ishak zum 2:0

Nach der Pause  war ein Spiel beinahe auf Augenhöhe zu sehen. Hedl hielt gegen Jagiello, ehe die Rapidler zumindest Effizienz bewiesen: Nach Horn-Flanke verwertete Andrija Radulovic per Volley zum 3:1 (64.).

Sollte das klar bessere Team doch noch einmal ins Straucheln kommen?

Nein, weil Posen auch kontern kann. Über 70 Meter liefen die Rapidler nur hinterher. Joker Leo Bengtsson traf ins Eck – 4:1 (77.).
Vom Hoch ins Tief Vor dem finalen 1:5 rettete die Latte (93.).  So wird der Europacup für Rapid bereits im Herbst zu Ende gehen.

Noch früher als in der Vorsaison wirkt der erfolgreiche Saisonstart wie weit aus der Vergangenheit. Es wird für Rapid nicht leichter: Am Sonntag geht es in Salzburg weiter. Nach der Länderspielpause steht gegen die Fiorentina das erste Heimspiel in der Ligaphase an.

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