Rapid neuer Tabellenführer

Rapid neuer Tabellenführer
Die Hütteldorfer gewinnen in Innsbruck durch Tore von Katzer und Grozurek und überholen damit die Austria.

Es gibt weiß Gott brisantere Duelle als die Partie Tabellenschlusslicht gegen Tabellenzweiter. Da kam die Kunde aus Wien-Favoriten gerade recht: Der Ausrutscher des Stadtrivalen Austria gegen Wolfsberg sollte einen zusätzlichen Spannungsgehalt in das Gastspiel von Rapid bei Wacker Innsbruck bringen. Ein Pflichtsieg gegen den Punktelieferanten Wacker – und mit einem Schlag hätte Grün-Weiß Violett als neue Modefarbe abgelöst.

Diese willkommene Einladung zur Tabellenführung ließ sich Rapid denn auch nicht nehmen. Durch Tore von Katzer und Grozurek erfüllten die Wiener die Pflicht und feierten den dritten Auswärtssieg innerhalb einer Woche. "Die Tabellenführung ist natürlich schön", erklärt Rapid-Coach Schöttel, "aber wichtiger ist, dass wir Punkte sammeln."

Cornerserie

Die Wiener hatten große Mühe, in Tritt zu kommen. Das lag zum einen an überambitionierten Tirolern, die sich wild ins Getümmel warfen und die Rapidler bereits im Spielaufbau störten. Das lag aber auch an den Gästen selbst, die sich anfangs vom hektischen Wacker-Spiel anstecken ließen.

Es dauerte 20 Minuten, bis Hofmann den ersten harmlosen Torschuss abfeuerte, aber gegen Ende der ersten Spielhälfte setzte sich der Rekordmeister zunehmend in der Tiroler Hälfte fest. Ein Corner folgte dem nächsten, und mit jeder Ecke bekam der Innsbrucker Abwehrbeton mehr Risse. Erst donnerte Trimmel nach einer einstudierten Corner-Variante den Ball über die Querlatte (34.), dann schoss Boyd Wacker-Goalie Safar an (40.), ehe der US-Stürmer schließlich locker und viel zu lässig die Kugel völlig freistehend an die Stange setzte (45.).

Substandard

Dass die Innsbrucker Defensive bei Standardsituationen Substandard-Niveau hat, wurde nach Seitenwechsel einmal mehr deutlich: Gleich mit dem ersten Eckball gelang Rapid die verdiente Führung. Boyd stocherte den Ball an die Latte, Katzer hatte bei seinem Abstauber freie Schussbahn und erzielte sein erstes Liga-Saisontor – 0:1 (47.). "Normalerweise müsste ein Stürmer dort stehen", schmunzelte Katzer.

Dieser eine Treffer reichte bereits zum Sturm auf Platz eins. Zu clever und ökonomisch spielte Rapid den Vorsprung über die Runden, zu harmlos präsentierten sich die Innsbrucker wieder einmal in der Offensive. Ein Heber von Schreter, der an die Querlatte klatschte, war die einzige gefährliche Torchance (52.). Die aktuelle Offensiv-Ausbeute belegt, wieso Wacker seit Runden im Tabellenkeller haust: Die Tiroler haben seit mittlerweile acht Stunden keinen Treffer mehr erzielt.

So hatte Rapid leichtes Spiel. Dass es diesmal kein Kantersieg wurde wie beim ersten Duell im Hanappi-Stadion (4:0), lag an Wacker-Goalie Safar, der sich mit Händen und Füßen gegen eine deutlichere Niederlage wehrte. Beim Treffer zum 2:0 war dann allerdings auch der 38-jährige Oldie machtlos: Der eingewechselte Grozurek machte den souveränen Auswärtssieg perfekt (86.).

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