Mit Katzer und Kulovits, aber "kein perfekter Mensch" für Rapid

Die Rapid-Fans im Stadion.
Sportchef Markus Katzer wird länger bei Rapid bleiben und gibt Einblick in die Trainersuche. Interimscoach Stefan Kulovits will mehr und muss vorerst Ried besiegen.

Es ist die längste bestehende Serie im österreichischen Profifußball: Rapid hat gegen Ried noch nie ein Bundesliga-Heimspiel verloren. Egal, ob im Hanappi-Stadion, im Happel-Stadion, oder im Allianz Stadion – 43-mal sind die Innviertler ohne Sieg abgereist.

So wie sich Rapid zuletzt präsentierte, könnte es am Samstag zur historischen Premiere kommen. Zumal der Aufsteiger eine starke Saison spielt, bei Standards (speziell Einwürfen) das gefährlichste Team stellt und beim 0:2 gegen Rapid Ende Oktober nur an der eigenen Chancenverwertung gescheitert ist.

Vier angeschlagene Stammspieler 

Außerdem sind bei Rapid die Stammspieler Wurmbrand, Kara, Bolla und Horn angeschlagen, also fraglich.

„Noch alles möglich“

Interimscoach Stefan Kulovits stemmt sich gegen das Tief, das sportlich wie emotional über Hütteldorf hängt.

„Auch, wenn man glauben könnte, dass morgen die Welt untergeht: Wir haben eine tolle Ausgangslage. Wir müssen diese Chance nutzen.“

Rapid-Interimscoach Stefan Kulovits

Rapid-Interimscoach Stefan Kulovits

Sportchef Markus Katzer assistiert mit Blick auf die ebenfalls schwächelnde Konkurrenz: „Es ist in dieser Saison tatsächlich noch alles möglich.“

Beste Laufleistung beim 0:3 

Kulovits betont, dass beim 0:3 gegen den LASK zumindest „der Einsatz als Basis“ gepasst hat: „Von 109 als Team ist es auf 117 km raufgegangen. Das war die beste Laufleistung der Saison.“

Jetzt soll es durch veränderte Trainingsinhalte auch spielerisch bergauf gehen.

Beim fehlenden Mannschaftsgeist wurde durch Teambuilding-Maßnahmen wie einem Bowling-Abend und dem Besuch von Escape-Rooms („gemeinsam Lösungen finden, hängt auch mit dem Übernehmen von Verantwortung zusammen“) angesetzt.

Kulovits hat die Hoffnung, durch eine Siegesserie zum Chefcoach aufzusteigen: „Jetzt muss ich eben liefern.“

FUSSBALL/ADMIRAL BUNDESLIGA/21. RUNDE: SK RAPID - SC AUSTRIA LUSTENAU

Geleitet wird die Trainersuche von Katzer, der im Sommer Wunschkandidat Peter Stöger durchgesetzt hatte und ebenfalls „liefern muss“.

Erkenntnis bei Trainersuche 

Der Sportchef erläutert seine im Rückblick falsche Einschätzung: „Rapid ist sehr speziell. Mit Peter, seiner Erfahrung und dem dazugehörigen Trainerteam wollten wir das gesamte Spektrum des nötigen Profils pragmatisch abdecken“.

Jetzt schränkt Katzer ein: „Wir werden nicht den perfekten Menschen finden. Keiner deckt alles ab.“

Gesucht wird „ein moderner Trainer, wichtig ist dabei auch die Kommunikation.“ Kandidaten werden aus dem In- wie Ausland kommen.

Finanziell gibt es einen Rahmen: „Mit einem Gehalt wie in der Deutschen Bundesliga wird es bei uns nicht gehen.“

Katzer weiß, dass diese Entscheidung sitzen muss: „Der Trainer ist die wohl wichtigste Personalie im Verein. Wir führen viele Gespräche.“

Vielleicht vor Weihnachten, auf jeden Fall noch vor dem Trainingsstart im Jänner 2026 soll der Neue präsentiert werden.

FUSSBALL/ADMIRAL BUNDESLIGA: PK SK RAPID WIEN - KATZER/STÖGER

Katzer bleibt länger

Mittlerweile kann davon ausgegangen werden, dass auch Katzer 2026 noch da sein wird. Red Bull lockt den Wiener.

Wie vom KURIER berichtet hat es Katzer in die Endauswahl für den neuen Sportchef von Salzburg geschafft. Einem Bekenntnis für das Jahr 2026 in Hütteldorf war der 45-Jährige vergangene Woche während der Polen-Reise auch auf Nachfrage noch ausgewichen.

Mittlerweile mischen bei der Suche auch die Oberbosse von Red Bull mit, während Katzer betont: „Ich bin bei Rapid verwurzelt. Ich habe für mich entschieden, dass ich hier noch nicht fertig bin.“

Gut möglich, dass in Salzburg hingegen wieder ein Deutscher das Ruder übernehmen wird.

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