Rapid gewinnt zum 600er

Die Hütteldorfer feiern im 600. Spiel im Hanappi-Stadion ein 4:3 über Ried.

Ried spielte gegen Rapid stark, drei Tore des Stürmers brachten aber den Wienern den Sieg. Deni Alar machte das Spiel gegen Ried zu seinem Abend. Der Steirer traf erstmals im Rapid-Dress drei Mal und legte ein Tor vor, musste am Ende aber dennoch um den Sieg zittern.

Die Hütteldorfer waren mit einer Rapid-Viertelstunde zum Wegschauen gestartet. Ried war aggressiver, kreativer und nach einem Eckball von Marco Meilinger der Führung ganz nah: Thomas Reifeltshammer brachte den Ball aus nur einem halben Meter Entfernung nicht über die Linie (9.).

Mit dem ersten Schuss von Steffen Hofmann (16.) kippte das Duell zweier Teams in einem 4-1-4-1-System. Deni Alar als zusätzlicher zentraler Offensivspieler hinter Terrence Boyd machte sich zusehends bemerkbar, das Zusammenspiel mit der Solospitze war fruchtbar. Nach 25 Minuten trat Alar einen Corner, Boyd köpfelte zur Führung ein. Hilfreich war dabei eine missglückte Flugeinlage von Ried-Tormann Thomas Gebauer.

Mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff revanchierte sich Boyd mit einem Kopfball genau auf Alar, der die 11.700 Zuschauer zum zweiten Mal jubeln ließ.Dazwischen lag noch ein außergewöhnlicher Moment für Ried-Stürmer Rene Gartler. Nach 20 Jahren in Hütteldorf verwertete er ein Zuspiel Meilingers direkt zum zwischenzeitlichen Ausgleich (34.). Den Torjubel nach dem bereits zehnten Saisontreffer verkniff sich der Wiener. Ansonsten war in Hälfte eins ein Spiel mit zwei Gegnern auf Augenhöhe zu sehen. Harald Pichler lieferte mit einem Solo und einem Weitschuss an die Stange ein Highlight (43.).

Systemtausch

Zur Pause wurde bei Rapid das System und auch der Kapitän gewechselt. Hofmann, der noch nicht voll fit ist, musste raus. Markus Heikkinen kam als zweiter Defensiver vor der Abwehr und übernahm die Kapitänsbinde.

Mit dem Finnen wurde Rapid defensiv stabiler, in der Offensive regierte ungewohnte Effizienz. Gernot Trauner und Marcel Ziegl nahmen Lukas Grozurek in die Zange – für Schiedsrichter Alexander Harkam war es ein Foul. Alar verwandelte in Minute 58 den Elfmeter zum 3:1 so sicher wie vor einer Woche gegen die Admira.

Erst nach 63 Minuten kam bei Ried der beim 3:1-Erfolg gegen Salzburg noch starke Clemens Walch als Joker statt Nacho. Die Rieder spielten und die Rapidler trafen. Wieder war es Boyd, der Alar freispielte. Nach einem Volley genau ins Kreuzeck jubelte der Steirer über sein drittes Tor, die vermeintliche Entscheidung und die schönste Aktion des kalten Abends (80.).

Nach einem Sonnleitner-Foul an Gartler leitete der verwandelte Elfmeter von Anel Hadzic zum 4:2 (85.) noch eine Schlussoffensive der Gäste ein. In der Nachspielzeit gelang Markus Grössinger gar noch das 4:3. Den Schlusspunkt setzte Rieds Thomas Reifeltshammer mit einem Rot-Foul an Alar (93.).

Rapid gewinnt zum 600er

FUSSBALL TIPP3-BUNDESLIGA: SK RAPID - SV JOSKO RIE
Rapid gewinnt zum 600er

FUSSBALL TIPP3-BUNDESLIGA: SK RAPID - SV JOSKO RIE
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FUSSBALL: TIPP3-BUNDESLIGA / SK PUNTIGAMER STURM G
Rapid gewinnt zum 600er

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Rapid gewinnt zum 600er

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Rapid gewinnt zum 600er

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Rang Team SP SI UN NL Tore Pkte
1 Austria Wien 18 13 3 2 39 : 12 42
2 RB Salzburg 18 11 4 3 39 : 19 37
3 Rapid Wien 18 11 2 5 29 : 14 35
4 Sturm Graz 18 10 4 4 31 : 20 34
5 Ried 18 7 2 9 32 : 31 23
6 Wolfsberger AC 18 5 6 7 24 : 26 21
7 Mattersburg 18 5 3 10 22 : 37 18
8 Admira 18 4 5 9 30 : 36 17
9 Wr. Neustadt 18 3 4 11 14 : 38 13
10 W.Innsbruck 18 4 1 13 12 : 39 13

Red Bull Salzburg - Austria Wien 0:0Salzburg, Red-Bull-Arena, 15.100, SR Schörgenhofer.Salzburg: Walke - Klein, Vorsah, Dibon, Ulmer - Ilsanker - Kampl, Leitgeb (28. Teigl), Berisha, Mane (67. Lazaro) - SorianoAustria: Lindner - Koch, Rotpuller, Ortlechner, Suttner - Mader - Gorgon, Stankovic, Vrsic (54. Simkovic), Jun (76. Murg) - Hosiner (88. Kienast)Gelbe Karten: Mane, Ulmer bzw. Stankovic, Ortlechner, Suttner, SimkovicDie besten Spieler: Dibon, Berisha bzw. Lindner, Rotpuller, Gorgon 

SK Rapid Wien - SV Ried 4:3 (2:1)Hanappi-Stadion, 11.800 Zuschauer, SR Alexander Harkam.Tore1:0 (25.) Boyd1:1 (34.) Gartler2:1 (45.) Alar3:1 (58.) Alar (Foulelfer)4:1 (80.) Alar4:2 (84.) Hadzic4:3 (92.) GrössingerRapid: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson (81. Kulovits), Schrammel - Pichler - Trimmel, Hofmann (46. Heikkinen), Alar, Grozurek (67. Drazan) - BoydRied: Gebauer - Trauner (77. Hammerer), Reifeltshammer, Riegler, Schicker - Ziegl - Nacho (64. Walch), Hadzic, Zulj, Meilinger (83. Grössinger) - GartlerRote Karte: Reifeltshammer (93./Foul)Gelbe Karten: Trimmel, Alar, Pichler, Sonnleitner bzw. Zulj, Ziegl, Riegler, GebauerDie Besten: Alar bzw. MeilingerSV Mattersburg - FC Admira Wacker Mödling 3:0 (1:0)Mattersburg, Pappelstadion, 2.100, SR Eisner.Tore1:0 (45.) Naumoski (Elfmeter)2:0 (47.) Bürger3:0 (79.) BürgerMattersburg: Borenitsch - Farkas, Rodler, A. Pöllhuber, Mravac - Höller, Prietl, Lovin (65. Seidl), Röcher (90. Domoraud) - Naumoski (84. Gartner), BürgerAdmira: Tischler  - Plassnegger, P. Pöllhuber, Schrott, Auer - Windbichler (36. Schwab) - Schick (76. Seebacher), Thürauer (44. Leitner), Schachner, Sabitzer - SeegerRote Karte: Tischler (43./Torraub)Gelbe Karten: Keine bzw. SchrottDie Besten: Bürger, Höller bzw. LeitnerSK Puntigamer Sturm Graz - SC Wiener Neustadt 3:1 (2:0)Graz, UPC-Arena, 12.268, SR Muckenhammer.Tore1:0 (16.) Sukuta-Pasu2:0 (43.) Dudic2:1 (50.) Tadic3:1 (62.) Sukuta-PasuSturm: Focher - Kaufmann (57. Ehrenreich), Dudic, Madl, Klem - T. Kainz, Koch - Bukva (46. Kröpfl), Sukuta-Pasu, F. Kainz (77. Haas) - OkotieWr. Neustadt: Siebenhandl - Mimm (68. Wolf), Ramsebner, Wallner, Martschinko - Pollhammer (56. Friesenbichler), Piermayr, Hlinka, Hofbauer - Offenbacher - Tadic (82. Fröschl)Gelbe Karten: Bukva, Sukuta-Pasu bzw. Piermayr, Martschinko,Ramsebner, Hofbauer, FriesenbichlerDie Besten: Sukuta-Pasu, Dudic bzw. Hlinka, MartschinkoRZ Pellets WAC - FC Wacker Innsbruck 2:2 (0:1)Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 4.000, SR Lechner.Tore0:1 ( 6.) Perstaller1:1 (76.) Falk2:1 (90.) Liendl2:2 (93.) SchillingWAC: Dobnik - Thonhofer (74. Falk), Jovanovic, Sollbauer, Suppan - Kerhe, Putsche, Liendl, Kröpfl (66. Rivera) - Jacobo, Topcagic (86. De Paula)Wacker: Safar - Bergmann, Dakovic, Kofler (28. Piesinger), Hauser - Abraham, Saurer - Wernitznig, Merino (54. Hafner), Schreter (83. Schilling) - PerstallerGelb-Rote Karte: Saurer (78./wiederholtes Foulspiel)Gelbe Karten: Liendl bzw. Piesinger, Perstaller

Sturm Graz hat beim Abschied von Mario Haas den anvisierten Pflichtsieg gegen den SC Wiener Neustadt eingefahren. Die Steirer setzten in der 18. Runde am Samstag ihren Lauf von nun bereits acht Meisterschaftsspielen ohne Niederlage mit einem 3:1-(2:0)-Heimsieg fort. Haas absolvierte dabei in der letzten Viertelstunde seinen 451. und letzten Einsatz in der höchsten Spielklasse.

Richard Sukuta-Pasu (16., 62.) mit seinen Saisontoren sieben und acht sowie Milan Dudic (43.) trafen für die Steirer, die damit im neunten Meisterschafts-Heimauftritt den bereits sechsten Erfolg bejubeln durften. In der Tabelle blieb Sturm dem ebenfalls erfolgreichen Dritten Rapid damit bei weiter einem Zähler Rückstand auf den Fersen. Für die nun punktgleich mit Schlusslicht Wacker Innsbruck auf Rang neun liegenden Wiener Neustädter traf Dario Tadic (50.) zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer.

Die Partie stand ganz im Zeichen des Abschieds von Haas. Sturms Rekordtorschütze saß zum voraussichtlich letzten Mal im Aufgebot der Grazer, im Winter wechselt der 38-Jährige ins Management. Die Fans forderten von Beginn weg den Einsatz ihres Idols und ließen dabei auch keine Zweifel daran, dass sie mit dessen Ausbootung durch Trainer Peter Hyballa in dieser Saison nicht unbedingt glücklich waren.

Haas durfte vorerst von der Bank beobachten, wie sein Team die Weichen erfolgreich auf Sieg stellte. Die zuletzt 2:1 gegen den WAC erfolgreichen Gäste begannen zwar forsch, nach einer Viertelstunde zeigten die ohne den beim Aufwärmen verletzten Vujadinovic angetretenen Hausherren die Kräfteverhältnisse aber erstmals auf: Sukuta-Pasu schraubte sich nach einer Koch-Flanke erfolgreich hoch und versenkte den Ball in hohem Bogen im Tor.

Okotie scheiterte kurz darauf bei der Chance auf das 2:0 an SC-Torhüter Siebenhandl (20.), ansonsten schienen die Grazer aber bedacht, die Führung zu verwalten. Wiener Neustadt kombinierte zwar gefällig, Torgefahr strahlte der Vorletzte aber keine aus. Kurz vor der Pause legte Sturm noch einmal erfolgreich einen Gang zu. Dudic war nach Vorarbeit von Florian Kainz per Kopf zur Stelle, Schönheitsfehler war jedoch, dass der Serbe knapp im Abseits stand.

Tränen

Nach einem in dieser Höhe verdienten Pausenstand brachte eine Unachtsamkeit von Sturm die Niederösterreicher kurzzeitig ins Spiel zurück. Eine verunglückte Abseitsfalle der Heimischen nutzte Tadic zum Anschlusstreffer. SC-Trainer Pfeifenberger witterte daraufhin die Chance auf einen Punktegewinn und brachte mit Friesenbichler eine zweite echte Spitze. Nach einer Stunde schaffte Sturm aber durch Sukuta-Pasu die endgültige Entscheidung, der Deutsche stand nach einem Stangenschuss des Ex-Neustädters Madl goldrichtig.

Die Fans fieberten danach nur noch dem Eintausch von Haas entgegen. Bis zur 77. Minute spannte Hyballa die 12.268 Zuschauer auf die Folter, ehe er den bei seinem Eintausch sichtlich gerührten "Super Mario" brachte. Zweimal war Haas seinem 146. Tor für seine Grazer sogar gefährlich nahe. Siebenhandl (81.) sowie der per Kopf klärende Wallner (84.) bescherten dem ehemaligen Torjäger aber kein Abschiedsgeschenk nach Maß. Nach dem Schlusspfiff verabschiedete sich Haas tränenüberströmt von seinen Fans.

Rapid gewinnt zum 600er

Der SV Mattersburg hat nach elf Spielen ohne Sieg wieder gewonnen. Die Burgenländer bezwangen Admira Wacker Mödling, die im Finish der ersten Hälfte Tormann Patrick Tischler durch Ausschluss vorgeben mussten, dank eines Elfmeter-Tores von Ilco Naumoski (45.) sowie zweier Kopfball-Treffer von Patrick Bürger (47., 79.) mit 3:0 (1:0). Die Burgenländer überholten die Admira damit in der Tabelle und sind nun Siebente.

In einem in den ersten 45 Minuten auf äußerst mäßigem Niveau stehenden Match, gab es auf beiden Seiten lange Zeit nicht eine zählbare Torchance. Doch in der 43. Minute sorgte ein fürchterlicher Rückpass von Plassnegger zu Tischler für ein folgenschweres Foul des Admira-Goalies am heranstürmenden Bürger. Tischler sah wegen Torraubs die Rote Karte und vorzeitig die Kabine.

Den dafür von Schiedsrichter Eisner völlig zurecht verhängten Elfmeter verwandelte Naumoski in der 45. Minute sicher zum 1:0 für die Mattersburger. Freilich schon gegen den erstmals in der Bundesliga eingesetzten Admira-Schlussmann Andreas Leitner.

Admiras Talfahrt

Mit einem 0:1 und einem Mann weniger ging die Admira schon mit schlechten Karten in die zweite Hälfte. Nur knapp 90 Sekunden später bewahrheitete sich dies auch schnell: Bürger verwertete in der 47. Minute eine schöne Höller-Flanke von rechts per Kopf zum vorentscheidenden 2:0.

Die Burgenländer agierten ab diesem Zeitpunkt sicher, auch wenn die Admira sich mit einem Mann durchaus noch bemühte und das Spiel sehenswerter war also vor der Pause. Doch die Akzente setzten weiter die Mattersburger und in einer ähnlichen Situation wie beim 2:0 war es in der 79. Minute neuerlich eine Kombination von Alois Höller, der von rechts exakt auf den Kopf von Bürger flankte und das 3:0 herstellte.

Während die Mattersburger also den ersten Sieg seit 25. August (2:1 gegen Ried) feierten, ging für die Kühbauer-Elf die Talfahrt weiter. Admira ist nun schon sieben Matches ohne vollen Erfolg. Das erste Saisonspiel hatte die Admira zu Hause gegen Mattersburg übrigens noch mit 5:1 gewonnen.

Rapid gewinnt zum 600er

Nenad Bjelica konnte nicht glauben, was er da sah – oder eigentlich nicht mehr sah, denn der Trainer des WAC hatte sich die schwarze Wollhaube vor Enttäuschung über das Gesicht gezogen. Bis in die Nachspielzeit hatte es so ausgesehen, als würde der Bundesliga-Aufsteiger in der Lavanttal-Arena 2:1 gewinnen. Doch dann gelang dem Innsbrucker Schilling noch der späte Ausgleich zum 2:2.Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als würden die Tiroler Gäste ihre frühe Führung bis zum Ende verteidigen können. Perstaller hatte in der 6. Minute per Kopf nach einer schönen Flanke von Hauser zum 0:1 getroffen. Lange Zeit blieben die Innsbrucker vor 4000 Zuschauern die dominierende Mannschaft in Kärnten, wo am Samstagabend die erweiterte Osttribüne neue, eingeweiht wurde.Doch kaum eingewechselt, stellte Falk per Kopf auf 1:1 (76.) und die Hausherren erwachten. Liendl legte in der 90. Minute zum 2:1 nach, die Partie schien gedreht – bis eben Schilling kam und Nenad Bjelica zur Verzweiflung trieb."Für uns ist der Punkt, wie eine Niederlage. Das passiert vielleicht in der Schülerliga," sagte ein sichtlich enttäuschter Christian Falk nach dem vergebenen Sieg.

Rapid gewinnt zum 600er
Die Rote Laterne bleibt Wacker Innsbruck erhalten.

Es war die entscheidende Szene des Nachzüglerduells zwischen Mattersburg und Admira, das die Burgenländer schließlich 3:0 gewinnen konnten. Kurz vor der Pause ging Mattersburg mit 1:0 in Führung - durch einen von Naumoski sicher verwandelten Elfmeter. Dieses Mal war allerdings nicht wie vor einer Woche beim irregulären Elfmeternachschuss-Tor des Austrianers Gorgon gegen Mattersburg die Ausführung des Elfmeters, sondern die Vorgeschichte, die zum Elfmeter führte, regeltechnisch interessant.

Was war geschehen? Admira-Routinier Gernot Plassnegger machte einen völlig überflüssigen Rückpass. Dieser war noch dazu so schwach ausgefallen, dass ihn Mattersburg-Stürmer Patrick Bürger vor Admira-Keeper Patrick Tischler erreichen konnte, auch weil dieser beim Herauslaufen ausgerutscht war. Tischler eilte Bürger nach und zog ihm im Strafraum mit den Händen die Beine weg, bevor der Mattersburger ins Tor schießen konnte. Schiedsrichter Rene Eisner entschied nicht nur auf Foulspiel im Strafraum und auf Elfmeter, sondern zeigte dem Admira-Keeper dazu auch noch die Rote Karte.

Eisner wandte dabei die Regel 12 des FIFA-Regelbuchs an, nämlich genauer gesagt folgende Passage: Ein Spieler wird des Feldes verwiesen, wenn er unter anderen folgendes Vergehen begeht: Vereiteln einer offensichtlichen Torchance für einen auf sein Tor zulaufenden Gegenspieler durch ein Vergehen, das mit Freistoß oder Strafstoß zu ahnden ist.

Bei der Bewertung der Szene ist übrigens entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht einzig und alleine ausschlaggebend, ob der foulende Spieler der „letzte Mann“, also der der eigenen Torlinie am nächsten stehende Feldspieler, oder der Torwart ist, sondern der Schiedsrichter muss die Distanz zwischen Vergehen und Tor, die Wahrscheinlichkeit, dass das angreifende Team in Ballbesitz bleibt oder kommt, die Richtung des Spiels sowie die Position und Anzahl verteidigender Spieler beachten.

Nimmt man alle diese Bewertungskriterien als Maßstab, dann war es eine doch heikle Entscheidung, die Schiedsrichter Eisner getroffen hat. Klar und unstrittig war der Elfmeter. Aber war nach den Vorgaben des Regelwerkes auch der Ausschluss berechtigt? Wohl eher Ja.

Hohe Wahrscheinlichkeit

Denn Bürger ist auf das Tor der Admira zugelaufen, wenn auch nicht auf dem direktesten Weg, sondern er wollte offensichtlich den auf ihn zulaufenden Tischler umlaufen. Die Distanz zwischen Vergehen und Tor war kurz, denn Bürger befand sich ja schon im Strafraum als das Foul passierte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Bürger im Ballbesitz geblieben wäre, war sehr groß, weil sich in diesem Bereich des Strafraums sonst kein Spieler befand. Die Richtung des Spiels spricht ebenfalls für das Vereiteln einer offensichtlichen Torchance. Eines war Tischler allerdings nicht, nämlich der „letzte Mann“, sondern das war Admira-Verteidiger Andreas Schrott. Ob er ein Tor durch Bürger verhindern hätte können, kann aber zumindest angezweifelt werden.

Die Admira wurde jedenfalls in dieser Szene für ein Vergehen dreifach bestraft: durch einen Elfmeter, durch eine Rote Karte und durch eine verpflichtende Sperre für Keeper Tischler, der nun zumindest auch im Heimspiel am kommenden Samstag gegen Ried nicht mitspielen wird dürfen.

Diese Dreifachbestrafung ist äußerst umstritten. Die FIFA-Task-Force mit dem Vorsitzenden Franz Beckenbauer sprach sich schon vor einem Jahr für die Abschaffung dieser aus. „Der Penalty alleine ist im Normalfall schon Strafe genug. Eine Rote Karte sollte es nur noch geben, wenn das Foul brutal ist, oder wenn ein Handspiel ein sicheres Tor verhindert. Sonst reicht eine Verwarnung“, erklärte Franz Beckenbauer im November 2011.

Doch dieser Vorschlag der Kommission, der neben Beckenbauer auch der Schweizer Ex-Schiedsrichter Massimo Busacca sowie Spielerlegenden wie Pele, Hierro, Karembeu oder Cafu angehören, wurde vom für Regeländerungen zuständigen International Board IFAB nicht berücksichtigt. Deshalb gibt es die umstrittene Dreifachbestrafung noch immer.

Rapid gewinnt zum 600er

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