Rapid-Geschäftsführer Peschek: „Es bleibt ein Überlebenskampf“

Die Geisterspiele haben Rapid hart getroffen, der Hilfsfonds der Regierung soll den Schaden abdecken
Christoph Peschek im Gespräch über die Zukunft der Liga, Geisterspiele, finanzielle Sorgen und die Zukunft von Rapid-Kapitän Schwab.

„Ich hoffe, an nix.“ So lautet die Antwort von Christoph Peschek im KURIER-Talk auf die Frage, woran die sportliche Beendigung der Saison nach der Einigung mit der Regierung noch scheitern könnte. Selbst wenn positive Corona-Tests auftauchen, sind die Vereine verpflichtet zu den Geisterspielen anzutreten, solange 14 Feldspieler und zwei Tormänner fit sind.

KURIER Talk mit SK Rapid Geschäftsführer Christoph Peschek

Sorgen – vor allem finanzieller Natur – hat der Rapid-Geschäftsführer aber weiterhin: „Der wirtschaftliche Schaden ist auch mit Geisterspielen enorm. Als Zusehermagnet sind wir der am meisten Leid tragende Verein.“

Millionenschaden

Wie viele Millionen wegbrechen, wird gerade durchgerechnet: „Die nächste entscheidende Frage wird das Thema der Rückerstattung an Abonnenten und Business-Partner sein. Dazu gibt es nächste Woche konkrete Informationen“ – mit der Hoffnung, dass möglichst wenige Rapidler bereits bezahltes Geld zurückfordern. „Es ist eine unglaubliche Krisensituation. Wir befinden uns mit Österreichs Fußball weiterhin in einem Überlebenskampf“, betont Peschek.

Wann würde das Geld ausgehen, wenn es weder Zuschauer noch Europacup-Spiele gibt? „Bei vielen Klubs hätte es im Sommer schon Liquiditätsprobleme gegeben. Mit unseren Einsparungsmaßnahmen und dem Gehaltsverzicht im sportlichen Bereich würde es über den September hinaus gehen. Es gibt für einige Monate liquide Mittel. Dauerhaft ist es aber nicht zu bewältigen, wenn Publikum ausgeschlossen bleibt.“

Blick auf Arbeitsplätze

Für Profivereine wurde (bis auf die Kurzarbeit) noch keine Hilfe durch die Regierung ermöglicht. „Wenn aus der Gesundheits- eine Wirtschaftskrise wird, wäre es wichtig, Unterstützung der Politik zu bekommen“, meint der 36-Jährige.

Immerhin würden allein in Wien 700 Arbeitsplätze mit Rapid zusammenhängen.

Ob Stefan Schwab auch nach Saisonende in Hütteldorf arbeiten wird, bleibt offen.

Peschek betont, wie wichtig der Kapitän sei, Vertragsverlängerungen wären aber Stand heute (noch) nicht möglich.

Unsichere Zukunft

Pescheks Ausblick: "Ich gehe davon aus, dass sich die Fußball-Branche in den nächsten ein, zwei Jahren massiv verändern wird. Wesentlich sind für uns der Einnahmen-Entfall und die Personalkosten."

Rapid-Geschäftsführer Peschek: „Es bleibt ein Überlebenskampf“

Christoph Peschek, der Geschäftsführer von Rapid

Zur Rückkehr ins Mannschaftstraining meint der Geschäftsführer: "Wir haben im Kleingruppentraining alle Maßnahmen befolgt und werden das auch weiterhin auf Punkt und Beistrich erfüllen."

Spannend wird auch noch die Frage, ob - wie in Spanien vom Liga-Boss gefordert - langfristige Gehaltsverzichte nötig werden: "Wenn mehrere Einnahmen-Säulen wegbrechen, müssen wir nachdenken, wie es mit den Personalkosten und der strategischen Ausrichtung weitergeht."

 

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