Rapid: Die Fragen nach dem Geldregen

Rapid: Die Fragen nach dem Geldregen
Die finanzielle Unterstützung ist da, viele Fragen bleiben: Was Rapid plant und welche Hürden auf den Klub warten.

Die Stadt Wien investiert insgesamt 26,4 Millionen Euro, Rapid darf wieder träumen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Zukunft in Hütteldorf:

Wie wird das Hanappi-Stadion umgebaut?

Die Euphorie unter den Fans ist groß, doch die 17,7 von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Millionen sind in der Bauwirtschaft für ein marodes Stadion keine große Summe. Zum Vergleich: Die Umbauten im Happel-Stadion und der Schultz-Eishalle kosteten über 40 Millionen. Realistisch ist ein Ausbau von 19.000 bis 23.000 Plätzen (derzeit: 17.800) durch eine Absenkung des Spielfeldes, die Schließung der Ecken und den Einbau von gewinnbringenden Sky-Boxen.

Warum hat sich Rapid nicht für einen Neubau eingesetzt?

Für Ex-Sportdirektor Hörtnagl war eine moderne, größere Arena "der Hebel in eine erfolgreiche Rapid-Zukunft". Doch Präsident Edlinger legte sich fest: "Rapid gehört nach Hütteldorf". Am bisherigen Standort wäre die für einen Neubau nötige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) laut Verein nicht genehmigt worden. Außerdem wären die Kosten noch höher.

Was darf der bisherige Stadion-Mieter Rapid ab 1. Juli 2012 als Pächter?

"Wir dürfen und müssen nun auch mit Investoren zusammenarbeiten, um noch mehr als die 17,7 Millionen in das Stadion investieren zu können", sagt Sportmanager Ebner. Rapid darf das Stadion (um einen symbolischen Pacht-Preis) so verändern, wie es der Klub will - dazu gehört auch eine bessere (aber teure) Pflege aller Rasenplätze. Große Einnahmen schlummern in der bisher von der Stadt betriebenen Gastronomie. Der Klub ist nun aber auch verantwortlich: Wenn der Beton erneut bröckeln sollte, warten enorme Ausgaben.

Warum muss Rapid für eine Saison in das Happel-Stadion ausweichen?

St. Pauli hat über mehrere Jahre eine Tribüne nach der anderen renoviert, ohne aus dem (vorübergehend kleineren) Stadion auszuziehen. Doch Edlinger stellt klar: "Zeit ist Geld. Deswegen wollen wir so schnell wie möglich alle Tribünen auf einmal umbauen."

Warum beginnt die Renovierung nicht schon im kommenden Sommer?

Rapid hat zwar über Jahre mit dem Eigentümer über die Sanierung verhandelt, aber die Detailpläne noch nicht fertiggestellt. Der EURO-Manager Heinz Palme bot sich vergangene Saison als Projektleiter für das Stadion an, wurde aber nicht engagiert. Bis 2013 sollten die massiven Bauschäden im Stadion noch ohne gröbere Folgen bleiben.

Warum wurde Rapid am Dienstag von der Bekanntgabe der Investitionen durch die Stadt Wien überrascht?

Bei Rapid wurde mit einer Präsentation nach dem nötigen Ausschuss kommenden Mittwoch gerechnet. "Aber Hauptsache, die rot-grüne Stadtregierung hat in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dieses Investitionsprogramm verabschiedet", meint Edlinger.

Warum müssen die Profis für ihr Training in den Prater übersiedeln?

Um die Akademiespieler (bisher Südstadt) näher an der Partnerschule Maroltingergasse anzusiedeln, dürfen sie in Hütteldorf trainieren. Wie früher die Austrianer werden die Profis, die Amateure und die Jüngsten (bis U-14) aus Platzgründen neben dem Happel-Stadion trainieren. Nachteil: Der durch den Fanshop und das Klub-Museum (ab Dezember) erst aufgewertete Standort Hütteldorf droht wieder einzuschlafen. Weil die Profis nur noch jede zweite Woche für ein Heimspiel, und nicht mehr beim täglichen Training und dem Mittagessen im "Stag's Head" beim Stadion anzutreffen sein werden.

Was bringt die neue Akademie dem Verein?

Da fast alle Konkurrenten im Nachwuchs professionellere Bedingungen bieten können, gehen Rapid jährlich große Talente verloren. "Künftig können wir wieder die Besten holen und müssen nicht nur auf den Namen Rapid bauen", stellt Cheftrainer Schöttel klar.

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