Rapid in Schottland: Der richtige Zeitpunkt für eine Premiere

FUSSBALL: CONFERENCE LEAGUE / QUALIFIKATION / 3. RUNDE / HINSPIEL: SK RAPID - DUNDEE UNITED
Rapid benötigt den ersten Sieg im siebenten Versuch in Schottland, um in der Conference League aufzusteigen. Trainer Stöger setzt gegen Dundee wieder auf Flexibilität.

1984 scheiterte Rapid im Viertelfinale des Landesmeistercups an Dundee. Als „besseres Team“, wie nachzulesen ist.

Damit es in der dritten Quali-Runde zur Conference League am Donnerstag keine Wiederholung gibt, muss Rapid den ersten Sieg auf schottischem Boden schaffen.

Was ab 20.45 Uhr (live auf ORF 1) entscheidend sein wird:

Die Ausgangslage

Durch das Aus der Auswärtstorregel ist mit dem enttäuschenden 2:2 in Wien nicht viel passiert, aber Rapid benötigt einen Sieg – spätestens im Elfmeterschießen. „Wir müssen gewinnen, sie auch“, lautet die Zusammenfassung von Trainer Peter Stöger, der solche Herausforderungen mag.

Ex-Rapid-Kapitän Stefan Schwab glaubt zwar weiter an einen Aufstieg, warnt aber: „Mit PAOK haben wir uns in Aberdeen und gegen Hearts schwergetan. Jeder Zweikampf wird geführt, als gebe es kein Morgen.

Die Statistik

Die Fans von United fiebern dem Heimspiel besonders entgegen, weil europäische Erfolge ungewohnt sind. Nur zwei Aufstiege gelangen in den vergangenen 30 Jahren.

Deswegen rechnet Stöger mit einem besonders stimmungsvollen Abend: „Die Stimmung wird lässig.“ Übrigens nur 200 Meter vom Stadion des Stadtrivalen Dundee FC entfernt. Traditionell enge britische Stadien wie dieses mag Stöger.

Sollten die 500 Rapid-Fans jubeln, wäre es tatsächlich der erste Erfolg auf schottischem Boden.

Rapid ist als Team gefordert

Rapid ist als Team gefordert

Zwar gibt es ein legendäres 1:0 bei Celtic nach einem Pacult-Solo, allerdings 1984 beim Wiederholungsspiel nicht in Glasgow, sondern in Manchester im Old Trafford.

Die Schottland-Bilanz ist miserabel: Sechs Spiele, fünf Niederlagen und nur ein 1:1 bei Celtic 2009.

Das Personal

Nenad Cvetkovic wird nach seiner Pause beim Sturm-Spiel wieder in die Startelf zurückkehren. Nicht nur die 20 Feldspieler sind ident zum Heimspiel, es könnte auch wieder die Elf vom 2:2 einlaufen.

Einerseits ist Stöger kein großer Freund von Rotation, andererseits stimmen die physischen Werte auch nach dem Kraftakt in Graz noch.

Sollte es eine Verlängerung geben, könnte die stark besetzte Bank der Grünen ein Pluspunkt werden: Dundee versammelt nach einem großen Kader-Umbruch und mehreren Verletzungen einige Teenager auf der Bank.

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Ein Elfmeterschießen wäre übrigens eine historische Premiere: Rapid ist in ganz Europa der Verein mit den meisten Europacupspielen ohne ein einziges Elfmeterschießen.

„Extra Elfer-Training hat es aber nicht gegeben, weil die Umstände mit der Belastung, der Müdigkeit und den Nerven ohnehin anders wären“, sagt Stöger.

Die Taktik

 Stöger könnte vorgeben, dass er Dundee komplett durchschaut hat, tut es aber nicht: „Ehrlich gesagt sind wir uns nicht ganz sicher, wie sie es anlegen.“

Natürlich könnten die Schotten – auf dem Spielfeld mit ungewöhnlicher leichter Schräglage – wieder mauern und auf Konter oder Standards setzen. „Aber gegen die Luxemburger haben sie hoch verteidigt, Mann gegen Mann – sie können also auch anders.“

Rapid-Trainer Peter Stöger

Rapid-Trainer Peter Stöger

Die physisch starke, aber technisch bescheidene Verteidigung würde für ein massives Pressing sprechen. „Wenn sie das überspielen, sind sie vorne mit ihrer Geschwindigkeit sehr gefährlich.“

Es ist nicht zu viel Risiko zu erwarten: „Es wird ein Mix sein. Der Gegner soll auch nicht über 90 Minuten wissen, wie wir es anlegen.“

Und so, wie er bisher gespielt und gerackert hat, könnte sich der stürmende Neuzugang Janis Antiste mit dem ersten Treffer belohnen.

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