Die weitere Auslosung
Es gibt im neuen Ligaformat zwar keine Vergleichswerte, aber Fußballstatistiker, die hochrechnen, wie viele Punkte für die Top-8 nötig sein werden: 12 Zähler aus den sechs Partien reichen mit 70 Prozent Wahrscheinlichkeit, ab 13 Punkten wäre der direkte Aufstieg in das Achtelfinale auch rechnerisch fixiert.
Beim Blick auf die Auslosung zeigt sich, dass in Istanbul ein immenser Schritt gelungen ist. Es folgen die Heimspiele gegen FC Noah und die Shamrock Rovers. Dazwischen wartet in Moldau Petrocub. Bei allem Respekt vor den Gegnern – so hat Noah aus Armenien AEK Athen mit dem Ex-Rapidler Robert Ljubicic eliminiert – sind zwölf Zähler nach nur vier Partien denkbar.
Dann hätte Rapid bei Omonia Nikosia und zum Abschluss in Wien gegen Kopenhagen alle Trümpfe in der Hand.
Der breitere Kader
Auch beim 2:1 gegen einen individuell starken Gegner zeigte sich, dass Rapid auf keiner Position eine akute Baustelle bremst. Louis Schaub wirkte bis zu seiner famosen Rückkehr als „Euro-Louis“ so, aber mit dem Doppelpack dürfte dem Heimkehrer „der Knopf aufgegangen sein“, wie Trainer Robert Klauß erwartet.
Zusätzlich wird von Neuzugang Ryan Mmaee viel erwartet. Dass der vielseitige Stürmer keine Soforthilfe darstellte, sondern nach den ersten Trainings verletzt ausfiel, war ganz anders geplant. Doch nach der Länderspielpause sollte der 26-Jährige eine weitere Verstärkung werden.
Dazu warten mit Jansson, Gale und Dursun bis zum Heimspiel gegen Noah weitere Rückkehrer. Auch Schöller ist matchfit – das Debüt des Verteidigertalents bei Rapid II steht bevor.
Die verbesserte Fitness
Selbst in der achtminütigen Nachspielzeit sprinteten die Rapidler über das Feld. Es ist offensichtlich, dass mit dem zurückgekehrten Fitnesscoach David Lechner nochmals an Kraft zugelegt werden konnte. „Das Fitnesslevel ist gut. Mittlerweile wollen wir nur noch englische Wochen. Dieser Rhythmus ist der normale für uns geworden“, erklärt Klauß.
Am Sonntag wartet in Altach die Prüfung aufs Exempel: Zwei lange Reisen in fünf Tagen und dazu ein Gegner direkt nach einem Trainerwechsel – das klang zumindest in früheren Jahren für Rapid bedrohlich.
Die Gier nach Erfolg
Neben der günstigen Auslosung, dem stärkeren Kader und der verbesserten Fitness sind die Rapidler mit Klauß auch im Kopf auf Erfolg programmiert. Zuerst wollte der ehrgeizige Deutsche unbedingt in die Europa League – trotz der heuer extrem starken Besetzung, jetzt heißt das Motto in der Conference League: „So weit kommen wie möglich.“
Nach dem fünften Sieg im siebenten Europacupspiel ist Louis Schaub überzeugt: „Wir können es mit jedem Gegner aufnehmen.“
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