Rangnick: Schmidt bleibt Salzburg-Trainer

Vizemeister Red Bull Salzburg will in der Sommerpause maximal noch zwei Spieler verpflichten.

Sportdirektor Ralf Rangnick hat bei einem Pressetermin am Donnerstag in Salzburg erklärt, dass für ihn Trainer Roger Schmidt bei Vizemeister Red Bull Salzburg im Amt bleibt. "Nach der Saison hat es mit dem Trainer zwei Gespräche mit detaillierte Analysen gegeben. Dabei ist uns klar geworden, dass es Sinn macht, die Zusammenarbeit fortzusetzen", sagte Rangnick am Donnerstag in Salzburg. Sein deutscher Landsmann habe ihn über das Interesse des 1. FC Köln nach den Gesprächen mit dem deutschen Zweitligisten informiert. Schmidt habe dabei betont, dass Salzburg für ihn Priorität habe. "Letztendlich hat er mich in Kenntnis gesetzt, dass er bleibt", sagt Rangnick.

An den Zielen für die neue Saison hat sich nichts geändert. "Der Meistertitel hat oberste Priorität. Im Pokal wollen wir so weit kommen wie möglich. So ein Debakel wie gegen Pasching darf nicht mehr passieren. Das war genauso schlimm wie Düdelingen", betonte der 54-Jährige. In der Champions-League-Qualifikation sei vorerst einmal das Überstehen der dritten Runde das Ziel. "Es ist ein großer Vorteil, dass wir nicht mehr gegen Düdelingen spielen müssen", sagte Rangnick. Diesmal werde man aufgrund der zu erwartenden hochkarätigen Gegner sicher nicht der Favorit sein. "Erstmal ist es das Ziel, die Mannschaft so zusammenzustellen, dass sie eine Chance hat, die dritte Runde zu überstehen."

Positive Analyse

Die persönliche Analyse seines ersten Jahres als Abteilungsleiter bei Red Bull fiel positiv aus, auch wenn man nicht alle Ziele erreicht habe. "Es war für mich sehr lehrreich und interessant. Wir haben an allen Standorten - bis auf hier in Salzburg - die Ziele erreicht", sagte der Deutsche. Aber auch die Salzburger Mannschaft habe eine positive Entwicklung genommen, spiele attraktiven Fußball. Die Arbeit gegen den Ball gelte es noch zu verbessern wie auch die Effizienz bei Eckbällen und bei direkten Freistößen von 18 bis 25 Metern vor dem gegnerischen Tor. Für einen Treffer wurden vergangene Saison beispielsweise 80 Eckbälle benötigt, ein direktes Freistoßtor gab es gar keines.

Auf dem Transfermarkt werden die Salzburger zurückhaltend agieren: Maximal noch je ein Spieler für die Defensive und die Offensive werden geholt, betonte der Sportdirektor. Da neben Isaac Vorsah (Kreuzbandriss) auch Rodnei sich noch immer mit Adduktorenproblemen herumschlägt, hat derzeit die Suche nach einem Innenverteidiger Priorität. Sollte kein finanzierbarer Spieler gefunden werden, ist auch die Weiterverpflichtung von Ibrahim Sekagya denkbar. "Dann ist es durchaus möglich, dass wir ihm noch ein Angebot machen", meinte er über den Verteidiger aus Uganda, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft. Christoph Leitgeb muss seinen neuen Vertrag hingegen nur noch unterschreiben. "Er hat mir gesagt, dass er bleiben will. Wenn das in einer Woche nicht passiert ist, werde ich sicher noch einmal nachfragen."

Jantscher-Rückkehr unwahrscheinlich

Rangnick: Schmidt bleibt Salzburg-Trainer
Jakob Jantscher of Salzburg celebrates after scoring a goal against Dudelange during their Champions League second round second leg qualification match in Salzburg, July 24, 2012. REUTERS/Herwig Prammer (AUSTRIA - Tags: SPORT SOCCER)
Dass der an Dynamo Moskau verliehen gewesene Jakob Jantscher in Salzburg noch einmal eine Rolle spielt, scheint trotz eines bis 2014 laufenden Vertrages unwahrscheinlich. "Möglich, dass er zum Trainingsauftakt am Mittwoch dabei ist. Interessenten haben sich bei uns noch nicht gemeldet", sagte Rangnick. Beim nach Ried verliehenen Marco Meilinger, an dem die Austria interessiert ist, werde sich demnächst etwas tun. Eine Anfrage der Austria habe es laut Rangnick zwar noch nicht gegeben, "aber ich weiß von seinem Manager, dass Interesse der Austria besteht".

Eine Delegierung von Stammspielern an den in die dritte deutsche Liga aufgestiegenen deutschen Red-Bull-Klub Leipzig schloss Rangnick vorerst aus. Das könnte lediglich Spieler betreffen, die in Salzburg nicht so viel gespielt haben, stellte er klar. Von Erste-Liga-Aufsteiger Liefering wurde Andre Ramalho ein Vertragsangebot vorgelegt. Dem 21-Jährigen, der aus der brasilianischen Red-Bull-Akademie stammt, traut Rangncik zu, dass er künftig der neue Sechser bei Salzburg werde. "Andre hat gegen den LASK bewiesen, dass er diese Position spielen kann."

Kooperationsvertrag

Von der Möglichkeit, U-22-Spieler mittels Kooperationsvertrag beim FC Liefering spielen zu lassen, werde man, weil es wegen des Bundesliga-Aufstiegs des Red-Bull-Klubs nun möglich ist, ausgiebig Gebrauch machen. Alle jungen Kaderspieler, die keinen Stammplatz haben, werden mit dieser Vertragsform verliehen werden. "Damit sie regelmäßig zum Spielen kommen", sagt Rangnick.

Der Deutsche gab auch zu, dass er Gespräche in London mit den Verantwortlichen des FC Everton geführt habe. "Ich bin dorthin eingeladen worden als Vertreter von Red Bull. Im Laufe dieses Gesprächs haben sich auch Gespräche über die aktuelle Situation beim FC Everton ergeben. Aber das war nicht der ursprüngliche Anlass, warum ich zu dem Gespräch eingeladen wurde. Everton wollte wissen, wie wir arbeiten."

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