Prozessbeginn nach Linienrichter-Tod

Prozessbeginn nach Linienrichter-Tod
Richard Nieuwenhuizen war von jugendlichen Fußballern zu Tode geprügelt worden.

Nach dem gewaltsamen Tod des niederländischen Schiedsrichters Richard Nieuwenhuizen hat am Mittwoch in Lelystad das Verfahren gegen sieben Jugendliche und einen Erwachsenen begonnen. Sie sind wegen Totschlag und öffentlicher Gewalt angeklagt. Sollten die Teenager schuldig gesprochen werden, drohen ihnen zwischen ein und zwei Jahren Haft in einer Jugendstrafanstalt. Die Höchststrafe für den Erwachsenen, den Vater eines der Angeklagten, beträgt 15 Jahre Haft.

Nieuwenhuizen war Anfang Dezember 2012 nach einem Spiel der B-Jugend in Almere verprügelt und dabei mehrere Male am Kopf getroffen worden. Der 41-Jährige, der in der Partie als Linienrichter fungierte, erlag einen Tag später seinen Verletzungen. Die Attacke hatte die Niederlande schwer erschüttert.

Experten

Verteidiger Sydney Smeets berief sich auf eine Untersuchung eines renommierten britischen Mediziners, wonach Nieuwenhuizen nicht gezwungenermaßen aufgrund der Folgen des Angriffs gestorben sei. Der nun in Ottawa lehrende Pathologe Christopher Milroy habe eine Anomalie in der Halsschlagader festgestellt, die in seltenen Fällen zum Tod führen könne. Milroy ist einer der vier Experten, die am Mittwoch vor Gericht aussagen sollten.

Für den Vertreter der Anklage gibt es hingegen keine Zweifel, dass Nieuwenhuizen aufgrund der Schläge gegen seinen Kopf und Hals gestorben ist. Dies würde auch der Bericht des niederländischen forensischen Instituts (NFI) belegen. Dieser stellt fest, dass diese Todesursache "sehr wahrscheinlich" sei.

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