Start der Premier League: Milliardäre haben wieder Saison

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Der TV-Vertrag spült den Klubs künftig noch mehr in die Kassen. Am Freitag wird angepfiffen

„Deadline Day“ wird der letzte Tag der Transferperiode in England genannt. Gestern war Schluss mit Einkaufen. Schon zum zweiten Mal hat es die Premier League geschafft, das Transferfenster vor Meisterschaftsstart zu schließen. Die Klubs hatten bis Donnerstag (17 Uhr Ortszeit, 18 Uhr MESZ) Zeit, um Spieler zu holen. Am Freitag wird die Saison mit der Partie FC Liverpool gegen Norwich City eröffnet.

Den Transferrekord schaffte diesmal ein Verteidiger: Manchester United holte Harry Maguire um 87 Millionen Euro von Leicester City. Mit Stand Donnerstag war der 26-Jährige zwar nur der viertteuerste Spieler dieses Sommers, aber der teuerste Verteidiger der Geschichte.

Kein Sparkurs

Dass in England nicht der Rekordtransfer des Sommers getätigt wurde, heißt aber nicht, dass in der Liga gespart wird. Rund 1,3 Milliarden Euro haben die 20 Klubs in diesem Sommer ausgegeben. Nur die Spanier kamen an diesem Wert heran, sie haben allerdings wesentlich mehr eingenommen als die Engländer.

Die Klubs schwimmen mehr denn je im Geld, die TV-Gelder sind wieder gestiegen. In der Rechteperiode von 2016 bis 2019 generierte die Premier League 6,9 Milliarden Euro. Das entsprach 2,3 Milliarden Euro pro Saison. Für die kommenden drei Jahre kassiert die Liga insgesamt über zehn Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die deutsche Liga nimmt für die nationalen TV-Rechte von 2017 bis 2021 4,64 Milliarden Euro ein.

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Im Gegensatz zur deutschen und österreichischen Bundesliga werden aber nicht alle Premier-League-Spiele live im TV übertragen. In der kommenden Spielzeit sind es 200 Partien, in der laufenden waren es sogar nur 168 – von insgesamt 380. Englische Fans können also nur die Hälfte aller Begegnungen live im Fernsehen verfolgen. Die beiden Pay-TV-Sender Sky und BT Sports übertrugen 29 Partien des FC Liverpool; City konnten die zahlenden Fans nur 26-mal live am Bildschirm verfolgen.

Die sogenannte „Blackout Rule“ verbietet es, an einem Samstag zwischen 14.45 Uhr und 17.15 Uhr (englischer Zeit) Fußball live im Fernsehen zu zeigen. Und tatsächlich: Bereits 1960 überzeugte Bob Lord, damals Vorsitzender des FC Burnley, die Chefs der englischen Liga, dass samstagnachmittags kein Fußball im TV laufen dürfe. Fans sollten lieber vor Ort ins Stadion gehen und ihren regionalen Verein unterstützen, als Topspiele von der Couch aus zu sehen. Fast 60 Jahre später besteht diese Regel nach wie vor. Darüber hinaus darf immer nur ein Spiel pro Anstoßzeit übertragen werden, eine Konferenz wie in Deutschland und Österreich gibt es in England nicht.

Zu sehen in Österreich

Die beiden Pay-TV-Sender teilen sich die Übertragungsrechte. Dazu kommt nun der Internetriese Amazon. In Österreich ist die Premier League nach ein paar Jahren Pause wieder auf Sky zu sehen. Der TV-Vertrag sichert jedem Klub knapp 91,9 Millionen Euro. Diese Summe generiert sich aus den nationalen und internationalen TV- und Werbeeinnahmen.

Weitere Einkünfte hängen von der Zahl der übertragenen Spiele und der Platzierung in der Abschlusstabelle ab.

Letzte Saison kassierten Meister Manchester City und der FC Liverpool jeweils mehr als 172,9 Millionen Euro. Absteiger Huddersfield bekam immerhin noch rund 109 Millionen Euro, der deutsche Meister Bayern München hingegen kam gerade einmal auf 65 Millionen Euro.

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