Chelsea meldet sich im Titelkampf zurück

Such’s Balli: Schlitzohr Mourinho narrte Liverpools Gerrard (re.).
Die Blues gewinnen bei Leader Liverpool und pirschen sich bis auf zwei Punkte heran. Die besten Chancen hat aber ManCity.

Die Sängerknaben trällerten am Sonntag in Liverpool: "You’ll never walk alone" sangen wie gewöhnlich die Fans an der Anfield Road und erzeugten damit Gänsehaut. Dementsprechend emotional gestaltete sich dann auch der Hit zwischen Tabellenführer Liverpool und Verfolger Chelsea, das am Ende 1:0 gewann und die Titelentscheidung zu einem Dreikampf macht. Manchester City spricht nach dem 2:0-Erfolg bei Crystal Palace auch noch ein gehöriges Wörtchen mit.

Liverpool versuchte alles, doch es reichte nicht gegen ein abermals defensiv perfekt eingestelltes Chelsea. Trainerstar José Mourinho hatte vor dem Spiel lamentiert, den Titel schon verloren gegeben – und dann meldete sich Chelsea ausgerechnet an der Anfield Road zurück ins Herzschlagfinale der Premier League. Zwei Runden sind noch zu spielen.

Liverpool, das den ersten Meistertitel seit 1990 anstrebt, dominierte das Geschehen, hatte deutlich mehr Ballbesitz, konnte aber die Abwehrmauer der Londoner nur selten durchbrechen. Die besten Chancen hatten Coutinho mit einem Volleyschuss und Suárez mit einem Schuss in der Schlussphase, doch Mark Schwarzer, 41-jähriger Ersatz für den verletzten Petr Cech, war stets hellwach und ein souveräner Rückhalt.

Typisch Chelsea

Die Londoner wehrten sich mit Händen und Füßen, aber auch mit Geschick und Können. Einmal mehr war der Kick der Mourinho-Truppe kein ansehnlicher, aber erfolgreich. Am Ende der ersten Hälfte nutzte Demba Ba einen kapitalen Fehler von Liverpool-Kapitän Steven Gerrard zum 1:0.

Das hatte nach der Pause zwei Dinge zur Folge: Einen Sturmlauf der Reds – und eine Abwehrschlacht der Blues. Liverpool hätte schon der Ausgleich genügt, um sich im Titelkampf Chelsea vom Leib zu halten. Aber Stürmerstar Suárez, der erste Liverpool-Angreifer seit Ian Rush, der die 30-Tore-Marke in einer Saison knackte, kam kaum zur Geltung.

Im Gegenteil, Chelsea nutzte sich ergebenden Räume zu einem Konter, der zum 2:0 führte, Torres bediente dabei Willian ideal. Mourinho, der alte Taktiker, hatte wieder einmal alles richtig gemacht.

Manchester City, das am Sonntag durch Treffer von Edin Dzeko (4.) und Yaya Toure (43.) gewann, scheint dennoch die besten Karten im Dreikampf zu haben. In der Tabelle führt Liverpool (80) zwar weiter vor Chelsea (78), doch ManCity (77) hat noch ein Spiel mehr auszutragen als die Konkurrenten - und zudem das beste Torverhältnis.

Tabelle

Meister im Meisterfeiern

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