Präsident Putin ist der größte Fan von Zenit
Die Austrianer wurden gestern zwangsweise zu Frühaufstehern: Schon um 8 Uhr hoben sie Richtung Sankt Petersburg zum zweiten Spiel in der Champions League ab. Ausgeschlafen und hellwach muss der Meister auch sein, will er bei Zenit zumindest einen Punkt entführen. Die Aufgabe wird wohl um nichts leichter als das Heimspiel gegen Porto, das man nach sehr guter Vorstellung mit 0:1 verloren hat – vor allem nach den blamablen Auftritten, die man zuletzt in Cup und Meisterschaft hingelegt hat.
Zenit war ursprünglich das Team der Leningrader Metall-Stahlwerke. Man spielte im russischen Fußball bis vor einigen Jahren eher eine durchschnittliche Rolle. Das änderte sich mit dem ersten Meistertitel 2007.
Aufstieg
Nur das Stadion ist der Königsklasse nicht würdig, seit 1993 trägt Zenit die Heimspiele im nur teilweise überdachten Petrowski-Stadion aus. Zwar ist die neue Gazprom-Arena im Bau befindlich, doch die Fertigstellung lässt noch länger auf sich warten.
Baubeginn war im April 2007, die für 2010 geplante Fertigstellung wurde mehrmals nach hinten verschoben – die Einweihung soll nun im Jahr 2017 stattfinden, rechtzeitig vor der WM 2018.
Geldfluss
Hinter dem wirtschaftlichen Wohlbefinden des Klubs steht Gazprom. Staatschef Wladimir Putin gilt als inoffizieller Fan von Zenit. Für viele ist das Unternehmen eine unheimliche Macht. Vor allem für den Journalisten Jürgen Roth, der ein Buch über den Staatskonzern schrieb. Über einen 400.000-Menschen-Konzern, der über Tochterunternehmen die fünf wichtigsten TV-Sender Russlands und mehr als ein Dutzend Zeitungsredaktionen kontrolliert und sich einen eigenen bewaffneten Geheimdienst hält.
Kein Geheimnis ist freilich, dass die Austria heute krasser Außenseiter ist.
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