Elf Mal hat es Salzburg zwischen 2006 und 2018 ohne Erfolg probiert, in die Champions League einzuziehen. 2019 hatte die Durststrecke dann ein Ende – und heuer können es die Bullen sogar zum dritten Mal in Serie in die Königsklasse schaffen.
Dafür muss man im Play-off allerdings noch die Hürde Bröndby nehmen, das Hinspiel gegen die Dänen steigt heute in der Red-Bull-Arena (21 Uhr/live auf Sky). Die Lust auf die ganz große europäische Fußballbühne ist groß, vor allem bei den jungen Salzburgern, wie Tormann Philipp Köhn bestätigt: „Dafür haben wir mit dem Fußball begonnen, dass wir uns mit den Besten messen können.“
Salzburg geht als Favorit in das Duell, auch wenn Trainer Matthias Jaissle ein „Spiel auf Augenhöhe“ erwartet. Der KURIER nennt fünf Gründe, warum Salzburg es erneut in die Gruppenphase schaffen wird.
Der Insider: Der Trainer kennt Bröndby bestens
Es läuft für den neuen Trainer Matthias Jaissle, der mit Salzburg noch ungeschlagen ist. Unter dem 33-Jährigen soll das Training noch härter sein als unter Vorgänger Jesse Marsch. Das soll sich jetzt auch international auszahlen. Dass es im Play-off ausgerechnet gegen Bröndby geht, kommt ihm und den Salzburgern äußerst gelegen. Jaissle war von 2017 bis 2019 zwei Jahre lang Co-Trainer in Bröndby. „Ich hatte dort zwei wundervolle Jahre – sportlich und auch privat“, erinnert er sich, „und dass ich den einen oder anderen Spieler noch kenne, ist sicher kein Nachteil.“
Die Formkurve: "Sieglos" fordert "Unbesiegt"
Auch wenn Salzburg in den letzten beiden Ligaspielen gegen die Admira und die Austria nicht restlos überzeugt hat – die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache. Vier Siege in der Liga, einer im Cup und dazu noch die zwei Testspiel-Erfolge gegen Atletico und Barcelona – besser geht’s nicht. „Natürlich gehen wir mit einer sehr breiten Brust in die Partie“, grinst Tormann Philipp Köhn. Ganz anders die Situation bei Bröndby: Nach fünf Runden in der Meisterschaft hält man erst bei drei Punkten, wartet noch auf den ersten Sieg.
Die Qualität: Marktwert bringt ungleiches Duell
Die Qualität der Spieler sollte auch ganz eindeutig für Salzburg sprechen. Zumindest, wenn man nach dem Marktwert geht. Der Red-Bull-Kader hat laut transfermarkt.at einen Wert von 130,65 Millionen Euro. Jener der Dänen nur einen von 23,55 Millionen Euro. Ihr teuerster Spieler ist der 20-jährige Mittelfeldmann Morten Frendrup (3,5 Millionen Euro). Bei Salzburg führt diese Rangliste der verletzte Sekou Koita an (12,5 Millionen Euro), danach folgen vier Spieler mit einem Wert von zehn Millionen Euro.
Die Erfahrung: Salzburg kennt die Königsklasse
Auch wenn es für einige junge Salzburger um ihren ersten Auftritt in der Königsklasse geht – die Bullen kennen die Champions League. Sie haben in den letzten Jahren viel internationale Erfahrung gesammelt und mit ihren Auftritten immer wieder für Aufsehen gesorgt – wie zum Beispiel in Liverpool. Bröndby war erst einmal im Konzert der Großen dabei. 1998 setzte es nach einem 2:1-Auftaktsieg gegen die Bayern fünf klare Niederlagen. In der Europa League schaffte es der elffache dänische Meister noch nie in die Gruppenphase. Der größte internationale Erfolg war der Halbfinal-Einzug im UEFA-Cup, wo man 1991 am AS Rom scheiterte.
Corona positiv: Sechs Dänen in Quarantäne
Aktuell hat Bröndby auch noch mit vielen Ausfällen zu kämpfen. Gleich sechs Spieler sind positiv auf das Coronavirus getestet worden, befinden sich in Quarantäne. Für Salzburg-Trainer Jaissle nicht unbedingt ein Vorteil: „Sie haben einen Top-Kader. Sie werden die Ausfälle mit einer Jetzt-erst-recht-Mentalität auffangen.“ Zur Erinnerung: Auch der Play-off-Gegner im Vorjahr, Maccabi Tel Aviv, hatte mit Corona-Fällen zu kämpfen. Salzburg feierte zwei Siege und zog souverän in die Gruppenphase ein.
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