Personalsorgen bei Meister Salzburg? "Ist nicht ideal für uns"

FUSSBALL: TIPICO BUNDESLIGA/GRUNDDURCHGANG: RED BULL SALZBURG - SK RAPID WIEN
Nach den Dopingsperren von Koita und Camara hofft der Tabellenführer vom Verletzungspech verschont zu bleiben.

Die letzten Ausfälle rufen bei Serienmeister Salzburg keine Panik hervor. Nach den Dopingsperren von Sekou Koita und Mohamed Camara hofft man aber darauf in den kommenden Wochen und Monaten vom Verletzungspech verschont zu bleiben. Zwar verfügt Salzburg über eine in Österreich beispiellose Anzahl an Talenten, Schaffenspausen von Stammkräften scheinen aber kaum möglich.

"Das ist nicht ideal für uns, wir haben das ein bisschen erwartet. Wir haben einen guten Kader, müssen gut fokussieren", sagte Trainer Jesse Marsch am Rande des 4:2 gegen Rapid am Sonntag. Salzburg leistete sich in den letzten Jahren oft den Luxus, Topspieler zu schonen. Kommt in Villarreal am Donnerstag nach dem 0:2 im Hinspiel das Aus im Sechzehntelfinale der Europa League, dürfte diese Praxis ohnehin obsolet sein.

Talente sammeln Spielminuten

Gegen Rapid schöpfte der Bundesliga-Spitzenreiter die Plätze auf der Bank gar nicht aus. Nur fünf Feldspieler standen als Wechselkandidaten zur Verfügung, weil sich Okafor beim Aufwärmen verletzte. Der 20-jährige Schweizer zog sich einen Muskelfaserriss am rechten Oberschenkeladduktor zu und wird drei Wochen pausieren müssen.

Alle fünf kamen dann auch zum Einsatz. Spielminuten sammeln steht bei Nicolas Seiwald (19), Luka Sucic (18) oder Karim Adeyemi (19) dezitiert auf dem Programm. Grundsätzlich, so hielt Sportdirektor Christoph Freund fest, sei genug Qualität im Kader vorhanden.

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"Natürlich fehlen uns zwei ganz, ganz wichtige Spieler, die auch top in Form waren. Da brauchen wir nicht herumreden", sagte Freund bei "Sky". Man müsse die dreimonatigen Sperren aber akzeptieren. "Das ist eine Chance für andere, dass sie mehr Spielzeit bekommen." Hoffnungsträger ist der Franzose Antoine Bernede, der nach zwei Schienbeinbrüchen das Spiel der Salzburger noch nachhaltiger beleben soll. Auch Adeyemi sei ein Spieler, "der über Minuten und Spiele besser werden wird", hielt Freund fest.

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Risiko in der Transferpolitik

Dies mag auch für Oumar Solet gelten. Der 21-jährige französische Innenverteidiger wurde im vergangenen Sommer um 4,5 Millionen Euro von Olympique Lyon geholt. Werden die Bonuszahlungen schlagend, kommen noch einmal 4 Millionen dazu. Nach einem im Jänner 2020 erlittenen Kreuzbandriss braucht Solet aber noch ein wenig Zeit, wie auch im Hinspiel gegen Villarreal sichtbar wurde.

Kritische Beobachter sehen auch in Salzburgs Transferpolitik im Winter ein Risiko. Zwei Zugängen standen vier Abgänge gegenüber. Dabei hatte der Klub offenbar schon gerechnet, dass Koita und Camara gesperrt werden. Der nach Salzburg per Leihe zurückgekehrte Bernardo soll eine Teamstütze werden, ist aktuell aber verletzt. Der zweite Neuzugang Brenden Aaronson hat immerhin keine Anpassungsprobleme gezeigt. Der 20-jährige US-Mittelfeldmann bot gegen Rapid eine starke Leistung.

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