Ratlosigkeit in Salzburg nach dem 0:5 bei Sturm: "Schatten von uns selbst"
Irgendwie war es ein Zeichen. Wenn man Salzburg am Sonntag beim 0:5 gegen Sturm gesehen hat, konnte einem als Bullen-Fan schlecht werden. Der Deutsche Leandro Morgalla hatte eine gewisse Vorahnung, er ließ sich in der 29. Minute beim Stand von 0:1 wegen Übelkeit austauschen.
Auch wenn Sturm sensationell gespielt hat: Es war eine Bankrotterklärung, für die man in Salzburg nur wenige Erklärungen hat. "Warum sind wir ein Schatten von uns selbst? Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen“, sagt Trainer Pep Lijnders. Problemzonen sind Defensive als auch Offensive wie die jüngsten Auftritte gezeigt haben. Sportchef Bernhard Seonbuchner wollte für eine genauere Analyse erst eine Nacht „drüber schlafen“ und dann alles intern besprechen. „Man muss selbstkritisch sein, so einen Auftritt wollen wir nicht sehen“, sagte der Deutsche. Ein ehemaliger Salzburg-Spieler merkte an: "So sind wir nur aufgetreten, wenn wir gegen den Trainer gespielt haben."
Tatsache ist, dass die Mannschaft keinen Mut und keinen Spielwillen zeigte. Das dokumentiert auch die Tatsache, dass, wie es Lijnders ausdrückt, auch der "Leadership fehlte". Auch der zwischenzeitliche Ausfall des mittlerweile wieder fitten Mads Bidstrup und das noch längere Fehlen von Maurits Kjaergaard habe Spuren hinterlassen. Allerdings sei gesagt, dass bei Sturm mit Gregory Wüthrich und Jon Gorenc-Stankovic zwei absolute Führungsspieler fehlten. „Wir haben das Selbstvertrauen verloren, Instabilität ist dazu gekommen. Wir müssen in der letzten Linie besser verteidigen“, sagte Lijnders. Neun Gegentore in zwei Pflichtspielen(am Dienstag ein CL-0:4 gegen Brest) sprechen Bände. Erst zum zweiten Mal in der „Bullen“-Ära kassierte Salzburg in der Liga fünf oder mehr Tore. Bitterer war nur das historische 0:7 in Wals-Siezenheim gegen Rapid am 23. März 2008.
"Da fehlt es überall, man kann es sich kaum erklären", sagt Verteidiger Amar Dedic.
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