Ogris: "Ich weiß, dass wir gut gearbeitet haben"
Für die Werbung eines Mobilfunk-Anbieters hat er sein Gesicht zur Verfügung gestellt. Austria-Trainer Andreas Ogris verspricht dabei als violettes Testimonial den Austria-Fans, den Pokal nach Wien-Favoriten zu bringen. Das Finale im ÖFB-Samsung-Cup heute (20.30 Uhr) in Klagenfurt gegen Meister Salzburg ist der letzte große Auftritt des Cheftrainers Ogris. Dann übergibt er an Coach Thorsten Fink, der mit Ognjen Vukojevic, 31, und dem Israeli Roei Kahat, 23, bereits zwei neue zentrale Mittelfeldspieler begrüßen kann.
Die Interimsherrschaft von Andreas Ogris endet – wie geplant – nach zwei Monaten. Das ist seine Bilanz:
KURIER: Ist das Cupfinale ein würdiger Abschluss für Sie?
Andreas Ogris: Ja. Es ist super, dass wir somit noch die Chance auf einen Titel haben.
Und für Sie persönlich? Es gibt Schlimmeres, als in einem schönen Stadion gegen Salzburg den Sessel zu räumen.
Natürlich. Schlimmer wäre gewesen, wir wären im Halbfinale ausgeschieden. Dann hätten wir dieses große Spiel nicht mehr, die Austria würde fix nicht im Europacup spielen und die Stimmung wäre schon seit längerer Zeit sehr schlecht. So herrscht noch Hoffnung.
Wie sieht Ihre Bilanz als Cheftrainer aus?
Durchaus positiv. Natürlich waren schlechte Spiele wie in Altach oder daheim gegen die Admira dabei. In den zwei Monaten habe ich viel lernen können. Erfahrung, die ich für die Zukunft brauchen kann. Ich weiß, dass wir gut gearbeitet haben, in diesem Bereich können wir uns nichts vorwerfen. Mich wurmt aber, dass wir unterm Strich nicht die erhofften Resultate erzielt haben. Aber die Mannschaft hat sich doch weiterentwickelt, vor allem spielerisch ist es besser geworden. Vielleicht gelingt uns jetzt in Klagenfurt noch ein toller Abschluss.
Hat Sie gar nichts überrascht in den letzten zwei Monaten?
Nein. Ich habe ja gewusst, was ungefähr auf mich zukommt. Am Anfang war es sicherlich sehr schwer, weil die Stimmung sehr schlecht war. Es hat eine Zeit gebraucht, bis wir das verbessert haben. Die Burschen haben gesehen, dass hinter unserer Arbeit System und Strategie stecken, und wir nicht einfach irgendetwas aus dem Hut zaubern.
Sie waren davor Trainer der Austria Amateure. Wo war der auffälligste Unterschied zur Kampfmannschaft?
Es ist alles schneller und athletischer. Dort müssen wir künftig bei den Amateuren auch den Hebel ansetzen, dass wir sie noch schneller und besser darauf vorbereiten. Die Entwicklung der Amateure ist sicher ein wichtiges Thema im Verein. Da gibt es noch viel Potenzial.
Sie werden vom Cheftrainer zum Co-Trainer. Schade?
Trainer bei der Austria zu sein, ist schon eine tolle Sache. Aber es war von Beginn an für den beschränkten Zeitraum ausgemacht. Daher habe ich mir nie Gedanken über etwas anderes gemacht.
Ursprünglich hätten Sie wieder die Amateure trainieren sollen, jetzt werden Sie der Assistent von Thorsten Fink.
Ich sehe das als Wertschätzung vonseiten des Vereins. Man hat gesehen, dass das Team doch gut gearbeitet hat. Auch wenn wir nur Siebenter geworden sind.
Wie sehen Sie Ihre Rolle als Co von Thorsten Fink?
Ganz ehrlich?
Bitte darum.
Das kann ich noch nicht sagen, weil wir noch keine Zeit hatten, miteinander länger zu reden. Thorsten hat seine Dinge zu erledigen, ich konzentriere mich auf das Finale. In naher Zukunft werden wir uns zusammensetzen, Kaffee miteinander trinken und alles besprechen. Ich werde ihm so gut wie möglich helfen mit meinem Wissen um den Verein und die Spieler. Wenn er Informationen will, bekommt er sie.
Sind Sie auf den Geschmack gekommen, wieder Cheftrainer zu werden?
Das muss ja mein Ziel sein. Die Konstellation jetzt mit Thorsten Fink ist sehr gut. Er hat Erfolge gefeiert, bringt Erfahrung mit. Da kann ich weiter dazulernen. Aber wenn sich die Chance wieder ergibt, würde ich gerne wieder als Chefcoach arbeiten.
Als Andreas Ogris als Austria-Interimstrainer vorgestellt wurde, haben wir Sie gefragt, was Sie davon halten. Das war das damalige Ergebnis:
Hat sich Ihre Meinung mittlerweile geändert? Stimmen Sie erneut ab:
Kommentare