Österreichs U19-Frauenteam will bei der EM unter die letzten Vier

Österreichs U19-Frauenteam will bei der EM unter die letzten Vier
Bei der Europameisterschaft in Belgien stellen die ÖFB-Frauen der U19 ab Dienstag ihre Europareife unter Beweis.

Eine Drohne säuselt in der Luft, etliche Menschen wieseln bei drückender Hitze in den Betreuer-Leiberln des ÖFB rund um den Fußballplatz in Illmitz. Der österreichische Fußballbund lässt sich auch beim Nachwuchs im Frauenfußball nicht lumpen, sondern bietet ein extrem professionelles Umfeld. „Wir sind 18 Betreuer. Wenn du etwas erreichen willst, musst du auch professionelle Strukturen haben. Du kannst nicht Ansprüche stellen, wenn du nichts investierst“, sagt Hannes Spilka.

Der 54-jährige Teamchef der Österreicherinnen versucht vor der U19-EM in Belgien den Ball flach zu halten. Immerhin sind Deutschland, die Niederlande und Belgien die Gegnerinnen. „Unsere größte Stärke ist der Zusammenhalt im Team. Wir können und wollen in Belgien ein richtig unangenehmer Gegner sein, der geschlossen als Einheit auftritt und entschlossen auf dem Platz steht“, sagt Spilka.

Österreichs U19-Frauenteam will bei der EM unter die letzten Vier

Traum und Vision

Aber er sagt auch, „dass wir knapp an der Spitze dran sind. Bei einem guten Spielverlauf werden es enge Partien und dann brauchst du das Momentum.“ Schließlich gibt er aber zu, dass in der Mannschaft über einen Traum und eine Vision gesprochen worden ist. Spilka: „Die vier Semifinalisten dürfen nächstes Jahr bei der U-20-WM in Kolumbien spielen. Das wäre überragend.“

Endrunde in Belgien von 18. bis 30. Juli.

Gruppe A: Belgien, Österreich, Deutschland, Niederlande.

Die Spiele: Deutschland – Österreich (18. Juli, 17.30, Tubize), Österreich – Niederlande (21. Juli, 20.30, Tubize), Belgien – Österreich (24. Juli, 17.30, La Louviere).

TV: Alle Spiele der Österreicherinnen live auf ORF Sport +.

Gruppe B: Island, Frankreich, Tschechien, Spanien.

Modus: Die Top 2 jeder Gruppe stehen im Semifinale und sind bei der U20-WM 2024 in Kolumbien.

Am Neusiedlersee gab es am Wochenende den letzten intensiven Lehrgang vor dem Ernstfall. Danach durften Österreichs beste Nachwuchsspielerinnen fünf Tage ausspannen. Am Samstag stiegen Österreichs Fußballerinnen-Hoffnungen in den Flieger nach Brüssel. In Belgien stellen sie ab Dienstag ihre Europareife bei der U-19-EM unter Beweis. Im Flieger saß auch der ehemalige ÖFB-Präsident Johann Gartner als Delegationsleiter. Und am Dienstag verzichtet ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer auf das Testspiel des A-Teams gegen Island und fliegt zum EM-Auftakt der U 19 gegen Deutschland nach Belgien.

2016 waren die U-19-Frauen das einzige Mal bei einer EM-Endrunde dabei und holten unter Irene Fuhrmann mit Katharina Naschwenweng, Barbara Dunst und Marina Georgieva keinen Punkt.

Erhoffte Schlagzeilen

Diesmal sind die Vorzeichen anders, trotz hochkarätigen Gegnern. Welche Österreicherin kann in Belgien Schlagzeilen machen? Torfrau Mariella El Sherif von Sturm Graz ist zwar nicht die Größte, aber technisch so versiert, dass sie im Spielaufbau großartig ist.

Defensivspielerin Chiara D’Angelo hat sich nach ihrem Kreuzbandriss wieder voll erholt und in Neulengbach so gut gespielt, dass sie nach der EM nach Hoffenheim übersiedelt.

Linda Natter und Valentina Mädl sind zwei Top-Talente im Angriff. Die Vorarlbergerin Natter wurde diese Saison Torschützenkönigin. Die Burgenländerin Mädl sammelt bei Meister St. Pölten internationale Erfahrung in der Champions League.

Verteidigerin Lainie Fuchs ging erst im Sommer von der Vienna zu St. Pölten. Jetzt hat sie maturiert und übersiedelt in die USA an die University of Pittsburgh. Mit Anna Holl (Jacksonville State University) geht eine zweite Spielerin in die USA. Womit die Anreise zu Teamspielen in den nächsten vier Jahren für die beiden nicht immer leicht wird.

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