Österreichs Handball zieht gendergerecht an einem Strang

Damböck von den Fivers fordert erneut die Harder
Der Verband will auch durch ein neues Corporate Design wachsen. In der Männer-Liga spielen künftig zwölf statt zehn Klubs.

Das berühmte Ziehen an einem gemeinsamen Strang soll im österreichischen Handball ab sofort noch stärker gelebt werden. Auch deshalb präsentierte man am Montag einen neuen Gesamtauftritt. Ein gemeinsames Logo, ein gemeinsames Corporate Design von der Landesliga bis zu den Nationalteams soll dem Sport künftig eine bessere Außendarstellung garantieren.

Gendergerecht versteht sich – während auf dem Logo der Herren-Liga HLA ein spielender Mann abgebildet ist, wirft am Logo der Damen-Liga WHA eine Frau. „Das soll unseren laufenden Bemühungen, gleiche Voraussetzungen für Frauen und Männer zu schaffen, Ausdruck verleihen“, sagt der neue Verbandspräsident Markus Plazer, der nach dem Ableben des langjährigen Präsidenten Gerhard Hofbauer im Juni gewählt wurde und sichtlich stolz ist auf die Vorreiterrolle.

Österreichs Handball zieht gendergerecht an einem Strang

Österreichs Handball zieht gendergerecht an einem Strang

Unter dem Schulterschluss aus HLA, WHA und dem Verband ÖHB steht Österreichs Handball eine ereignisreiche Saison bevor. Die Highlights im Überblick:

  • Damen-WM

Erstmals seit der WM 2009 in China fährt Österreichs Damen-Team zu einem Großereignis. Bei der WM im Dezember in Spanien geht es gegen die Gastgeberinnen, die beiden weiteren Teams in der Vorrundengruppe stehen noch nicht fest. Parallel dazu startet im Herbst für das Damen-Team die EM-Qualifikation, wo man gegen Dänemark und Rumänien Außenseiter und gegen die Färöer Inseln Favorit ist.

  • Herren-EM

Während die Frauen eine zwölfjährige Durststrecke beenden, sind die Herren seit 2018 bei jedem Großereignis dabei. Im Jänner 2022 trifft man bei der EM in Ungarn und der Slowakei auf Deutschland, Weißrussland und Polen. In der Hammergruppe wird man zumindest wieder auf den besten Spieler zurückgreifen können. Kiel-Legionär Nikola Bilyk ist von seinem Kreuzbandriss zurück.

  • Neuer HLA-Modus

Die Herren-Liga wurde von zehn auf zwölf Klubs erweitert. Neu sind Bad Vöslau und Bruck an der Mur. „Das bringt einen frischen Wind und ist positiv, wenn der Handballsport breiter aufgestellt wird“, sagt Westwien-Manager Conny Wilczynski. Fivers-Boss Thomas Menzl fürchtet ein sportliches Gefälle und ist skeptischer, „weil in der besten Liga nur die Besten spielen sollten und es von der ersten Runde an zur Sache gehen sollte. Man muss dem Ganzen aber eine Chance geben.“

In der Zwölferliga gibt es einen Grunddurchgang mit 22 Runden. Für die besten acht beginnt danach direkt das Viertelfinale, das obere und untere Play-off ist Geschichte. Für die letzten Vier gibt es eine Abstiegsrunde um den Klassenerhalt. Favorit auf den Titel ist Meister Hard mit dem neuen isländischen Coach Hannes Jón Jónsson.

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