Österreich geht auf Zypern guten Mutes in die Woche der Wahrheit

Sabitzer ist im Nationalteam eine Fixgröße
Österreich bereitet sich auf der Urlaubsinsel eine Woche lang auf das Spiel gegen Zypern vor. Ein Sieg ist fast Pflicht. Der Form-Check der Teamspieler.

Es ist die Woche der Wahrheit für Österreichs Fußballteam im Rahmen der WM-Qualifikation für die Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Gegen Zypern am Samstag und drei Tage später in Wien gegen Bosnien-Herzegowina braucht die Elf von Ralf Rangnick zwei, vier oder sechs Punkte, um den Gruppensieg einzufahren. Drei könnten zu wenig sein.

Am Montag mussten die Teamspieler bis 17 Uhr auf der Urlaubsinsel ins Teamquartier in Pafos einrücken, wo ab Dienstag bei sonnigen Temperaturen um die 25 Grad vier Trainingstage folgen. Der KURIER checkt vor dem Quali-Finale die individuelle Form der Leistungsträger.

Alexander Schlager hat seit dem letzten Länderspiel in Bukarest gegen Rumänien kein Fußballspiel mehr verloren. Nach Problemen mit der Hüfte kehrte der 29-Jährige im Schlager gegen Sturm (1:1) ins Salzburg-Tor zurück und wird wie zuletzt im Team zwischen den Pfosten stehen. Obwohl auch Patrick Pentz einen Lauf hat. Bei Bröndby gab es in den jüngsten sechs Liga-Partien fünf Siege mit dem Österreicher im Tor.

Während David Alaba in Zypern wegen einer Gelbsperre fehlen wird, darf man in der Innenverteidigung auf Philipp Lienhart setzen. Der Niederösterreicher ist bei Freiburg wie gesetzt und feierte Siege in der Europa League sowie Bundesliga. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Kevin Danso neben Lienhart verteidigen darf, obwohl der Steirer bei Tottenham zuletzt gegen ManUnited und in der Champions League gegen Kopenhagen nur Kurzeinsätze erhielt.

Gute Alternativen

Alternativen zu Danso hätte Ralf Rangnick im Ärmel:

Leopold Querfeld ist bei Union Berlin gesetzt und spielte in der Liga immer die vollen 90 Minuten. Der 21-Jährige durfte über ein 2:2 gegen die Bayern freuen, die bis dahin 16 Pflichtspiele in Serie gewonnen hatten. Mit ebenso viel Selbstvertrauen rückte Marco Friedl ins Teamcamp ein. Der 27-jährige ist bei Bremen wie gewohnt Kapitän und seit fünf Bundesligapartien ungeschlagen.

Kane (li) entwischte Querfeld nur einmal

Bayerns Kane gegen Querfeld

Bei den Außenverteidigern sieht es nicht ganz so rosig aus. Zwar ist Konrad Laimer bei den Bayern weiterhin in aller Munde und stets auf dem Platz zu finden, doch Stefan Posch kommt bei seinem nicht mehr ganz so neuen Klub Como in Italien aktuell nur auf Kurzeinsätze.

So geht es links auch Alexander Prass, der in Zypern wohl beginnen wird, weil Philipp Mwene gesperrt ist. Bei der Siegesserie von Hoffenheim mit vier Erfolgen en suite war Prass aber jeweils nur als Joker dabei.

Im zentralen Mittelfeld kehrt Xaver Schlager in den Kader zurück. Ob der 28-Jährige dem Team helfen wird können, bleibt aber abzuwarten. Am Sonntag war er bei der 1:3-Niederlage von Leipzig gegen Hoffenheim nicht dabei. Nicolas Seiwald ist beim Team so wie bei Leipzig sowieso gesetzt. Eine Option fürs Zentrum ist auch immer wieder Florian Grillitsch, der bei Braga in Portugal nicht immer erste Wahl ist.

Stammplatz verloren

Seinen Stammplatz beim Verein verloren hat ausgerechnet jener Mann, der zuletzt das Um und Auf in Österreichs Offensivspiel war: Marcel Sabitzer. Zwar durfte er letzte Woche beim 1:4 in der Champions League gegen Manchester City über 67 Minuten spielen, in der Liga gabs aber zuletzt nur drei Kurzeinsätze für den Steirer.

Gut für Österreichs Team ist wohl, dass die Einsatzminuten von Marko Arnautovic bei Roter Stern Belgrad dosiert werden. In großen Spielen wie vorigen Donnerstag in der Europa League spielte der 36-Jährige durch und traf per Elfmeter zum 1:0-Sieg gegen OSC Lille. In der serbischen Liga durfte sich Österreichs Rekordmann infolgedessen am Sonntag ausruhen. Gewonnen hat man trotzdem.

Viel mehr gebraucht wird Christoph Baumgartner in dieser Saison bei RB Leipzig. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es vielleicht das bisher beste Jahr des 26-Jährigen in Deutschland ist. Der Waldviertler hält bei fünf Toren und zwei Vorlagen in zehn Partien und hat großen Anteil an Tabellenplatz zwei hinter den Bayern.

Zwei weitere Optionen stellen für Ralf Rangnick Rückkehrer Patrick Wimmer und Rapids Lichtblick Nikolaus Wurmbrand dar. Während Wolfsburgs Wimmer nach überstandener Muskelverletzung gleich auf mehreren Positionen beginnen könnte, könnte der wendige Dribbler Wurmbrand vor allem dann zur Option werden, wenn die Zyprioten defensiv Beton anrühren.

Michael Gregoritsch wiederum hat sein Leiberl bei Bröndby nach einem Trainerwechsel verloren, saß zuletzt nur auf der Bank.

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