ÖFB-Triumph gegen Deutschland: "In der Kabine haben sich Szenen abgespielt"
Kaum war im Wiener Prater der Schlusspfiff ertönt, packte der deutsche Boulevard auch schon die Keule aus. „Nein, Nein, Nagelsmann“, titelte Bild.de und schrieb von einer „peinlichen Niederlage“ und konstatierte: „Schon wieder Krise“.
Den Österreichern konnte das egal sein. „Ich war auch ein bisserl überrascht von deren Leistung“, konnte sich aber Marcel Sabitzer nicht verkneifen. „Der Sieg hätte am Ende auch höher ausfallen können. Ich kann mich jetzt gar nicht an eine Torchance von Deutschland erinnern. Meine Frau hat mir vor der Partie geschrieben: ’du schießt heute ein Tor’. Da wollte ich liefern“, schmunzelte der Torschütze zum 1:0.
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„So kann man ein Länderspieljahr abschließen“, jubelte Stefan Posch. „Das war eine Top-Mannschaftsleistung. Wenn wir so spielen, wie heute, spielt keiner gerne gegen uns. Das muss unser Anspruch sein“, betonte der Bologna-Legionär.
Mainz-Legionär Philipp Mwene freute sich auf das Wiedersehen mit den deutschen Kollegen in der Bundesliga: „Wir kennen die alle, die können sich jetzt schon was anhören“, sagte der 29-Jährige. Zum provozierten Ausschluss von Leroy Sané sagte Mwene: „Er hat die Nerven verloren. Das war ein bisserl spielentscheidend.“
Wichtiger Test
Teamchef Ralf Rangnick wollte nicht viel über die Mannschaft aus seinem Heimatland Deutschland sagen, nur soviel: "Wenn du immer zwei, drei Tore bekommst, dann wird es schwierig, ein Spiel zu gewinnen."
Über sein eigenes Team sagte Rangnick: "Die Mannschaft hat gegen den Ball wirklich hervorragend gespielt, nichts zugelassen. Mit dem Ball haben wir auch viel gut gemacht. Insgesamt war es ein Spiel, wie wir uns das vorgestellt haben. Es war ein wichtiger Test, wenn wir so bei einem Turnier spielen, ist es nicht einfach, gegen uns zu spielen. Es war trotzdem nur ein Testspiel, richtig ernst wird es im Juni. Wir haben trotzdem die Benchmark noch einmal höher gesetzt heute. In der Kabine haben sich Szenen abgespielt, ich denke nicht, dass man das so oft bei einer Nationalmannschaft erlebt. Wir haben auch nach der Roten Karte nicht weniger gemacht, genauso viel investiert. Deshalb kamen die Deutschen nicht wirklich ins Spiel."
Deutschlands Kapitän Ilkay Gündogan gab zu: "So wirst du nicht erfolgreich. Schlechter kann es gerade nicht sein. Vielleicht ist es der einzige positive Aspekt. Es ist bitter, dass wir jetzt drei, vier Monate mit den negativen Ergebnissen leben müssen. Jeder Einzelne muss sich klar werden, was er machen kann, um optimal Leistung zu bringen. Deutschland ist ein Debattenland. Das tut nach der Partie wahrscheinlich auch gut."
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