ÖFB-Kicker vor WM-Qualifikation: Die Formkurven zeigen nach oben

Gut drauf: Christoph Baumgartner ist bei Leipzig Stammspieler
Ein Leistungscheck vor den Spielen gegen San Marino und Rumänien besagt: Die meisten Teamspieler haben zuletzt Selbstvertrauen getankt.

Vier Spiele, vier Siege. Österreichs Team hat Kurs in Richtung WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko genommen und kann schon in dieser Woche gegen San Marino am Donnerstag und am Sonntag in Rumänien die nächsten entscheidenden Schritte in der WM-Qualifikation setzen.

Zuletzt gab es im September mit einem 1:0-Sieg gegen Zypern und einem 2:1 in Bosnien-Herzegowina sechs Punkte, für die man allerdings äußerst hart arbeiten musste. Auch deshalb, weil viele Spieler zu Beginn dieser Saison noch nicht ihren gewohnten Rhythmus gefunden hatten. Vier Wochen später zeigt die Formkurve bei einigen aber nach oben.

Keine Zeit

Und das ist umso wichtiger in Anbetracht der fehlenden Vorbereitungszeit auf die beiden Partien. Denn nachdem einige Leistungsträger am Sonntag noch im Einsatz waren, bleibt zwischen einer Regenerationseinheit am Montag und dem Abschlusstraining am Mittwoch nur ein einziges gemeinsames Training am Dienstag.

Fakt ist: Auf zwei Spieler muss Teamchef Ralf Rangnick diese Woche verzichten: Zum verletzten Xaver Schlager gesellte sich am Sonntag auch noch Wolfsburg-Legionär Patrick Wimmer mit einer Muskelverletzung.

Da trifft es sich gut, dass auf Marcel Sabitzer wohl Verlass ist: Der Routinier war schon im September einer der stärksten Österreicher. Die Zeichen stehen gut, dass der 31-Jährige auch in den kommenden beiden Partien vorangehen wird. Sabitzer hat sich nach Kritik an seiner Person gegen Ende der letzten Saison nicht beirren lassen und sich bei Dortmund als wichtige Säule im Team von Trainer Niko Kovac etabliert. Er spielt beim BVB immer, ob in der Champions League beim 4:1-Sieg gegen Bilbao oder in der Liga am Samstag beim 1:1 gegen Leipzig.

Auf der Gegenseite machte Christoph Baumgartner gute Figur, traf handlungsschnell aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung der Leipziger und spielte im zentralen Mittelfeld durch. Der 26-Jährige ist endlich Stammkraft bei seinem Klub. Das war Konrad Laimer bei den Bayern schon im Vorjahr. Aktuell ist der Salzburger aber besonders in Fahrt. Im September war der 28-Jährige der Spieler, der die meisten Chancen in allen Top-5-Ligen Europas vorbereitet hat: 13 an der Zahl.

Eine Leistungssteigerung darf man auch von Marko Arnautovic erwarten. Warum das? Der Routinier, der bei Roter Stern Belgrad im Sommer nur eine kurze Vorbereitungszeit hatte, war bei den September-Länderspielen sichtlich noch nicht ganz im Saft. Nun hat er bei seinem Klub aber wichtige Spielminuten gesammelt und auch Tore erzielt – wie etwa beim 1:1 gegen Celtic Glasgow in der Europa League.

Starker Ersatz

Nach dem Ausfall von Xaver Schlager im zentralen Mittelfeld könnte Florian Grillitsch im Zentrum gefragt sein. Im September kam der Techniker noch komplett ohne Spielpraxis zum Team, nachdem er erst am 29. August von Hoffenheim zu Braga gewechselt war. Mittlerweile hat der 30-Jährige bei den Portugiesen wichtige Spielpraxis gesammelt, zuletzt gleich zwei Mal über 90 Minuten und mit Erfolgen: Grillitsch spielte in der Europa League beim 2:0-Auswärtssieg bei Celtic Glasgow ebenso durch wie beim 1:1 in der Liga bei Sporting.

Ähnlich verhält es sich bei Stefan Posch, der im Sommer bei Bologna nicht mehr gefragt war und erst ein paar Stunden vor der Ankunft beim Nationalteam den Wechsel zu Como vollzogen hat. Unter Trainer Cesc Fabregas hat der 28-Jährige mittlerweile auch Spielpraxis erhalten, neben zwei Kurzeinsätzen durfte er in der Serie A einmal 90 Minuten spielen.

Zu einer Alternative im Zentrum könnte Alessandro Schöpf werden. Der 31-Jährige kam zwar im September bei seinem Nationalteam-Comeback nicht zum Einsatz, zeigt aktuell aber, dass er jederzeit bereit ist. In der österreichischen Bundesliga zählt der Tiroler im Dress des WAC aktuell zu den auffälligsten Spielern. Am Samstag glänzte er mit einem Tor und zwei Assists beim 3:1 gegen den GAK.

Solider Verlauf

Und während die Formkurve bei einigen Teamspielern klar nach oben zeigt, so verläuft sie bei den meisten anderen zumindest neutral. Etwa bei Romano Schmid, der bei Werder Bremen zwar immer spielt, aber noch nicht so richtig angekommen ist in der neuen Saison. Während er im Vorjahr als Zehner gesetzt war, wechseln unter dem neuen Trainer Horst Steffen die Positionen recht oft. Schmid spielte zuletzt als „falsche Neun“ im 4-3-3.

Dass es für David Alaba bei Real Madrid eine schwierige Saison werden dürfte, war von Anfang an klar. Doch Österreichs Kapitän durfte zumindest zuletzt in der Champions League 90 Minuten Spielpraxis sammeln.

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