ÖFB-Team: Ein Dämpfer als kräftiger Schuss vor den Bug

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Warum Österreich in Rumänien verdient verloren hat und das WM-Ticket trotzdem noch aus eigener Kraft erreichen kann.

Die Rumänen drehten eine Ehrenrunde nach der anderen in der National Arena von Bukarest, wurden von den Fans lautstark gefeiert. Die Österreicher schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine, dort herrschte angeblich vorwiegend Stille, auch Frust lag in der Luft, weil man bei dem erhofften wichtigen Schritt in Richtung WM-Ticket kräftig stolperte. 

Teamchef Ralf Rangnick gab sich verärgert. „Wir haben uns sehr deppert verhalten“, beschrieb er deutlich die Situation vor dem Gegentor in der 95. Minute.

Doch das Spiel davor war schwach und unzureichend, der Sieg der Rumänien glücklich ob des späten Tors, aber nicht unverdient.

Aggressivität

Die Österreicher hatten zwar gewusst, was auf sie zukommen würde, dennoch kämpften sie mit der Aggressivität und teilweise harten Gangart der Rumänen. Der Gegner war giftiger, robuster in den Zweikämpfen und flotter im Kopf, weshalb die Rumänen auch mehrheitlich die abprallenden „zweiten“ Bälle eroberten, Österreich kaum ins Spiel fand.

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Torchancen 

Man kann Michael Gregoritsch durchaus zustimmen, wenn er festhält, dass sich Österreich nicht in jedem Spiel 15 Torchancen herausspielen könne. Wenn man aber in 90 Minuten eine ernsthafte Möglichkeit auf einen Torerfolg vorfindet, ein Schuss von Sabitzer, dann ist die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg gegen null tendierend. 

Die Rumänen hatten neben dem Tor immerhin einen Stangenschuss anzubieten, zwangen Torhüter Alexander Schlager zudem zu einer tollen Parade. Österreich war diesmal nicht imstande, Chancen zu kreieren und Gefahr auszustrahlen.

Abgeklärtheit 

„Mit unserer Routine dürfen wir hier nicht als Verlierer vom Platz gehen“, hielt David Alaba treffend fest. Rangnick sprach gar von einem „depperten“ Verhalten vor dem Gegentor. Auch der Begriff Naivität würde die Situation gut beschreiben. Was noch in Bosnien gelungen war, ein Spiel auf Augenhöhe über die Runden zu bringen und für sich zu entscheiden, gelang in Bukarest nicht. 

Selbst das 0:0 stand am Ende im Abseits. „Am Ende geht es darum, ein gutes Ergebnis mitzunehmen. Das haben wir in letzter Sekunde verpasst, und das hat uns einen ganz, ganz wichtigen Punkt gekostet“, so Rangnick.

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Fehler 

In der zerfahrenen und hektischen Partie unterliefen den Österreichern viele leichte Fehler. Symptomatisch dafür war Nicolas Seiwald, sonst ein Garant für Souveränität im zentralen Mittelfeld. 

Unsauber zu Ende gespielte Aktionen verhinderten Torchancen und einen sicheren Spielaufbau, gaben umgekehrt den Rumänen die Möglichkeit, mit neuerlichem Ballbesitz den Takt vorzugeben.

Die Ausgangslage 

Die Spieler wiesen durch die Bank darauf hin, dass Österreich die WM-Teilnahme immer noch in der eigenen Hand hat, von keiner Schützenhilfe abhängig ist (siehe rechts). 

Zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger Bosnien-Herzegowina, der gestiegene rot-weiß-rote Anspruch muss sein, diesen Vorteil auch über die Ziellinie zu bringen.

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