Die Niederlage des ÖFB-Teams: Das Beste, was passieren konnte?

Michael Gregoritsch steckt den Kopf ins Gras, nicht in den Sand
Man solle aufhören, zu denken, dass es hier 15 Chancen pro Spiel gebe, sagte Michael Gregoritsch nach dem 0:1 in Bukarest. Beim Thema Erwartungshaltung beißt sich die Katze bei diesem Nationalteam in den Schwanz. Nach vielen guten Leistungen und fünf Siegen aus fünf Partien rechnen und hoffen viele, dass es in dieser Tonart weitergeht. Und so reflektiert und bodenständig diese Generation an Teamspielern auch ist: Sie hat den Anspruch an sich selbst, es besser zu machen als in diesem Spiel. Das wird auch Michael Gregoritsch nicht bestreiten.
Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte. Österreich muss auswärts gegen den stärksten Qualifikationsgegner kein Feuerwerk abbrennen, keine 15 Torchancen herausspielen und darf dort natürlich auch verlieren. Rumänien war bei der EM 2024 ebenso Gruppensieger, wie das ÖFB-Team. Es muss aber erlaubt sein, das Wie zu analysieren, kritische Fragen zu stellen und Fakten aufzulisten.
Und diese sind: Was die Offensive betrifft, war das 0:1 in Bukarest das schlechteste Spiel dieser Teamchef-Ära. Nie zuvor hat Österreich unter Ralf Rangnick nur drei Schüsse in einem Spiel abgefeuert oder gar nur einen einzigen, der auch aufs Tor ging. Auch der Wert der „expected Goals“, der die Qualität der Torchancen darstellt, war noch nie so niedrig wie diesmal. Demzufolge hatte Österreich nur Chancen für 0,11 Tore.
Fakt ist aber auch, dass man jedem noch so guten Team solche Tage zugestehen muss, so lange sie die Ausnahme bleiben. Vielleicht ist diese Niederlage ja auch das Beste, was dem Team passieren konnte. Nämlich dann, wenn man daraus lernt, noch besser wird und am Ende gestärkt zur WM fährt.
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